Vor 20 Jahren begann der Siegeszug der Compact Disc. Polygram stellte am 17. August 1982 die erste Audio-CD weltweit großserienmäßig her. Philips hatte die Basistechnologien entwickelt, um digital gespeicherte Daten auslesen zu können. Sony stellte 1982 in Japan den ersten CD-Player vor. Die Bayer AG steuerte einen speziellen Makrolon-Polycarbonattyp bei.
Die Entwicklung des CD-Marktes hat seitdem selbst kühnste Erwartungen übertroffen. In den vergangenen 10 Jahren betrug der durchschnittliche jährliche Zuwachs etwa 30 %. Allein 2001 wurden weltweit rund 25 Milliarden CDs hergestellt. Die Nachfolgegenerationen – CD-Rs und CD-RWs sowie die Digital Versatile Disc, DVD – gewinnen weiter an Bedeutung.
Eine in der industriellen Großserie hergestellte Compact Disc besteht aus einer hochreinen Polycarbonatscheibe von 12 cm Durchmesser mit einer 40 bis 50 nm dicken Aluminiumschicht, die mit einem Schutzlack von 10 µm Dicke versiegelt ist. Die maximale Spielzeit beträgt 74 min. Auf der silbernen Scheibe werden die digitalen Informationen in Form von sogenannten Pits und Lands gespeichert. Pits sind mikroskopisch feine Vertiefungen mit einer Breite von 0,6 µm und einer Länge von 0,83 bis 3,5 µm. Die Flächen dazwischen werden als Lands bezeichnet.
DVD stellte erhöhte Anforderungen an den Kunststoff
Die Einführung der DVD mit halber Substratdicke und verkleinerten Pit-Strukturen stellte für die Polycarbonathersteller eine erneute Herausforderung dar. So zeichnet sich etwa Makrolon DP1–1265, ein speziell auf die DVD-Herstellung abgestimmtes Produkt, durch seine Fließfähigkeit, eine im Vergleich zum Standard-CD-Polycarbonat reduzierte Doppelbrechung und ein breites Verarbeitungsfenster aus. Abhängig von Maschine und Prozess sind Zykluszeiten von unter 3,5 s für die CD-Herstellung und von weniger als 4,5 s für die DVD-Produktion möglich.
Vielversprechende Zukunft
Die Branche erwartet jährliche Zuwachsraten von rund 15 % und damit einen Verbrauch von etwa 800000 t Polycarbonat im Jahr 2005. Führende Hersteller haben sich im Februar 2002 auf einen neuen Standard, die so genannte „Blu-ray disc“ (Speicherkapazität: rund 25 GB) geeinigt. Pits und Spurabstand sind hier nochmals um etwa den Faktor zwei kleiner als bei der DVD. Angesichts dieser immer winzigeren Dimensionen gewinnt die Qualität des Kunststoffs als Trägermaterial zunehmend an Bedeutung.