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Hochklassige Bewerbungen mit einer großen inhaltlichen Bandbreite bescherten den Juroren einen anstrengenden Weg der Entscheidungsfindung. „Wir hätten durchaus mehr als drei Preise vergeben können“, befand Horst Stoye vom Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung Sachsen-Anhalt im Anschluss an die Jurysitzung.

Unternehmen aus Deutschland, Holland und Finnland hatten neueste Entwicklungen auf der Basis biologisch abbaubarer Kunststoffe für den von der gemeinnützigen Fördergemeinschaft Polykum ausgeschriebenen Wettbewerb eingereicht. Unter den Bewerbern waren, wie von den Initiatoren angestrebt, überwiegend kleine und mittelständische Firmen und ein Einzelunternehmer. Bei den eingereichten Innovationen handelte es sich um Material- und Produktneuheiten unter anderem für das Bauwesen, für die Gastronomie, den Leichtbau, die Schreibwarenindustrie, den Sport- und Freizeitbereich sowie für die Verpackungsbranche.

Die Juroren entschieden sich nach eingehender Analyse für drei Finalisten, die „sich als Querdenker mit dem Einsatz biobasierter und bioabbaubarer Kunststoffe in neue Geschäftsfelder vorgewagt haben“, wie Peter Putsch, Vorsitzender des Polykum e.V., zusammenfasste. Die nominierten Produktentwicklungen wiesen nach Einschätzung des Gremiums „beachtliche wirtschaftliche und ökologische Potenziale“ auf und entfalteten zudem „besondere Vorbildwirkung für die jeweiligen Branchen“.

Die drei Finalisten

Folgende Bewerber (Nennung in alphabetischer Reihenfolge der Firmennamen) wurden durch die Juroren in unabhängiger Abstimmung als Finalisten nominiert :

  • Arctic Biomaterials, Tampere, Finnland, erobert mit ihren ArcBiox-Werkstoffen neue Märkte. Die Composite-Materialien zeichnen sich dadurch aus, dass nicht nur ihre Kunststoffmatrix, sondern auch die verstärkenden Glasfasern kompostierbar sind.
  • Biofibre, Straubing, ersetzt herkömmliche (überwiegend LDPE-) Kunststoffpellets, die Beton-Bodenplatten bei Transport und Lagerung vor Beschädigung schützen und auf Baustellen in Größenordnungen von mehreren Hundert Tonnen jährlich in der Umwelt landen. Die Lösung des Unternehmens, Eco-Spacer, weist vergleichbare Eigenschaften auf und besteht aus bioabbaubarem Kunststoff.
  • Nölle Kunststofftechnik, Meschede, entwickelte unter dem Produktnamen Re-Cast Schienen zur Ruhigstellung von Frakturen, die im Unterschied zu bisher üblichen Kunststoff-Casts mehrfach nachformbar sind und am Ende der Nutzungsdauer kompostiert werden können.

Aus dem Kreis der Nominierten werden bei der feierlichen Preisverleihung auf dem Kongress Biopolymer – Processing & Moulding in Halle (Saale) am 21. Mai der Sieger sowie die Zweit- und Drittplatzierten bekannt gegeben und ausgezeichnet. Der Hauptpreis ist mit 2.000 Euro dotiert. Am zweiten Kongresstag (22. Mai) stellen der Gewinner und die beiden Platzierten ihre Projekte ausführlich vor.

Die Jury des Biopolymer Innovation Awards

(in alphabetischer Reihenfolge des Nachnamens)

  • Dr. Martin Bussmann, Teamleiter Biodegradable Packaging and Technical Marketing, BASF, Ludwigshafen
  • Dr. Etwina Gandert, Redakteurin des Fachmagazins Plastverarbeiter, Hüthig, Heidelberg
  • Peter Putsch, Vorsitzender der Polykum e. V. – Fördergemeinschaft für Polymerentwicklung und Kunststofftechnik in Mitteldeutschland, Merseburg
  • Horst Stoye, Referent für Innovationspolitik im Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung Sachsen-Anhalt, Magdeburg
  • Prof. Dr. Susanne Vollberg, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Vorstandsmitglied Science2Public Gesellschaft für Wissenschaftskommunikation, Halle (Saale)
  • Michael Walter, Sales Manager Packaging, Omya, Köln

 

 

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