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Ausgangsstoffe für biogene Werkstoffe. (Bild: TH Bingen)

Für Prof. Dr. Klaus Becker, Präsident der TH Bingen, zielt die Förderung des Anwenderzentrums genau in die richtige Richtung:  „Uns ist es sehr wichtig, dass wir für die Region nicht nur die begehrten Fachkräfte ausbilden. Wir wollen auch den Wissenstransfer in der Region stärken. Und das gilt natürlich in beide Richtungen – unser Wissen für die Unternehmen und deren praktische Erfahrung für die Hochschule.“ Gefördert wird die Initiative vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und dem Wissenschaftsministerium Rheinland-Pfalz. Diese stellen dem Anwenderzentrum 300.000 EUR für die kommenden drei Jahre zur Verfügung. Die Mittel bedürfen einer Kofinanzierung durch industrielle oder institutionelle Partner. Derzeitige Kooperationspartner des Anwenderzentrums sind die Firmen Netzsch Gerätebau und Wickert Maschinenbau.

Biogene Werkstoffe besser verstehen

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Blick in die Biogene Werkstatt der TH Bingen. (Bildquelle: TH Bingen)

Prof. Dr. Oliver Türk leitet die Biogene Werkstatt und betont den nachhaltigen Ansatz der Forschung: „In der Biogenen Werkstatt haben wir ein ganzheitliches Verständnis der Materialien. Das heißt, wir fragen uns, wo kommen die Rohstoffe vor, wie werden sie hergestellt? Was haben sie für Strukturen und Eigenschaften? Das und noch viele weitere Aspekte spielen eine Rolle, wenn man die Ökologie und die Ökonomie eines nachwachsenden Rohstoffs bewerten will.“ Zum Einsatz kommen im Anwenderzentrum vor allem Materialien aus der Welt der sogenannten biogenen Kunststoffe. Das sind solche, die auf nachwachsenden Rohstoffen beruhen. Bio-Verbundwerkstoffe bestehen aus einer Matrix, zum Beispiel auf Leinölbasis, sowie verstärkenden Fasern wie zum Beispiel Hanf. Zusammen ergeben sie sehr robuste und gleichzeitig nachhaltige Werkstoffe, die wie erdölbasierte Kunststoffe eingesetzt werden können.

Das erste Seminar auf dem Campus in Bingen-Büdesheim widmet sich am 11. April den „biobasierten Thermoplasten“.

Unternehmen, die interessiert an einer Kooperation oder der Teilnahme an Veranstaltungen sind, wenden sich an Prof. Dr. Oliver Türk: tuerk@th-bingen.de. (sf)

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