FRANK plastic_Waldachtal_Firmengbäude_2018

Die Röchling-Gruppe hat mit Frank Plastic einen Hersteller von Kunststoffteilen für die Medizin- und Industrietechnik mit 260 Mitarbeitern übernommen. (Bild: Röchling)

Erst vor wenigen Wochen hatte Röchling den amerikanischen Medizintechnik-Spezialisten Precision Medical Products erworben. Der Vorstandsvorsitzende der Röchling-Gruppe, Prof. Dr. Hanns-Peter Knaebel, der auch für den Unternehmensbereich Medical verantwortlich ist, erklärte zu der Übernahme, das bestehende Produktportfolio von Frank Plastic passe „ideal“ in die Medical-Marktsegmente von Röchling und ergänze das bestehende Produktportfolio „komplementär“. Auch in punkto Größe, Ausrichtung, technischer Kompetenz und kultureller Prägung passe Frank Plastic „sehr gut“ in das Röchling-Firmennetzwerk, sagte Knaebel.

Ferdinand Piëch von der Ferdinand Piëch Beteiligungs GmbH, begründete den Verkauf so: „Wir haben uns zu einer Veräußerung unserer Anteile an der Frank Plastic AG und zu einer Partnerschaft mit der Röchling-Gruppe entschlossen, weil wir hier die allerbesten Zukunfts- und Wachstumsperspektiven für das Unternehmen und den Standort sehen.“ Für kleinere Unternehmen werde es aufgrund der Neuordnung der Medizinproduktezulassung durch die EU im Jahr 2017 immer schwieriger, sich in diesem hochregulierten Markt zu behaupten beziehungsweise perspektivisch zu wachsen. Im Verbund der Röchling-Gruppe könnten die Mitarbeiter des Unternehmens „zuversichtlich in die Zukunft blicken“, sagte Piëch.

Frank Plastic beschäftigt insgesamt 260 Mitarbeiter und erzielte 2017 einen Umsatz von 32,4 Mio. EUR. Der CEO des Unternehmens, Dr. Christian Holzherr, wird seine Funktion weiterhin ausüben. In den vergangenen Jahren hat sich Frank Plastic zu einem Hersteller von hochwertigen Kunststoffteilen mit Schwerpunkt Medical und für ausgewählte Industrie-Segmente entwickelt. Im Medizintechnikbereich beliefert das Unternehmen unter anderem die Gerätehersteller für die Kardiologie, Infusion, Angiografie (CT/MRT), Chirurgie und Ophthalmologie. Der Industriebereich des Unternehmens beliefert ausgewählte Segmente mit Extrusions-Profilen, anspruchsvollen Spritzgussteilen sowie Ventilen, Durchflussmessern und Armaturen. Hier wird es künftig zu einer engen Zusammenarbeit mit Röchling Industrial kommen.

Die Spritzgussfertigung startete bei Frank Plastic 1960, 1970 kam die Extrusion dazu. 1980 ging die erste Medizintechnik-Produktion im Reinraum in Betrieb. Neben circa 70 Spritzgussmaschinen, davon 40 im Reinraum ISO 8, betreibt der Kunststoffverarbeiter derzeit rund 18 Extrusionslinien. Darüber hinaus gibt es mehrere spanabhebende Bearbeitungszentren. Die Produktionstechniken ergänzen im Wesentlichen die der Röchling-Gruppe. In einigen Fällen gehen sie aber auch darüber hinaus, zum Beispiel bei der Schlauch-Extrusion unter Reinraumbedingungen.

Der Unternehmensbereich Medical der Röchling-Gruppe konzentriert sich auf die Bereiche Pharma (Primärverpackung und Medikamentenabgabesysteme), Diagnostik/Patientenüberwachung, Life Sciences (Dialyse und Infusionsmedizin) sowie minimalinvasive Chirurgie/Interventional Medicine. (dw)

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