Neben der reinen Verbrauchsminderung ergibt sich bei Nutzfahrzeugen ein weiterer Vorteil durch die Leichtbauweise: Sie führt zu einer Reduktion des Leergewichts und damit zu einer Steigerung der maximal möglichen Zuladung. Um den hybriden Leichtbau weiter voran zu bringen, werden diesbezüglich gezielt verfahrenstechnisch hochbeanspruchte Komponenten des LKW-Fahrerhauses erforscht: die Kabinenstruktur. Für die hochbelasteten Bereiche in der Kabine sollen materialhybride Fertigungsverfahren zu einer signifikanten und gleichzeitig bezahlbaren Gewichtsreduktion führen. Mittelfristig wird die Großserienfähigkeit des Multi-Material-Designs angestrebt. Dazu werden verschiedene Bauteile in Multi-Material-Bauweise entwickelt und in die Kabinenstruktur integriert. Dieser anwendungsorientierte Ansatz stellt die Systemintegration in einem Fahrzeug, einschließlich der dafür erforderlichen Fügetechnologien, in das Zentrum der Forschung und soll eine schnelle Umsetzung ermöglichen. Zudem werden zukünftige Anforderungen an die Kabine, wie geänderte Crash-Anforderungen als auch alternative Antriebssysteme, betrachtet. Struktur- sowie Prozesssimulationen dienen dem Entwicklungsprozess im Hinblick auf die Absicherung sowie Maximierung des Leichtbaupotenzials. Durch Umsetzung der Kabinenstruktur in Multi-Material-Bauweise wird eine Gewichtsreduktion von 30 Prozent bei Kostenneutralität im Vergleich zur bisherigen Stahlbauweise angestrebt. Weiterhin sollen die entwickelten Lösungen problemlos in die laufende Produktion implementiert werden können, um schnellstmögliche Serientauglichkeit zu erreichen. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Projektpartner sind Green Ing, Leutenbach; Fraunhofer ICT, Pfinztal; KIT–Fast, Karlsruhe; Fritzmeier Composite, Bruckmühl; Siebenwurst, Dietfurt a.d. Altmühl.

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