Die Nachbearbeitung der Werkstücke entfällt.

Die Nachbearbeitung der Werkstücke entfällt. (Bild: Special Coatings)

Die Metallisierung von Kunststoff ist nicht nur arbeits-, sondern auch vergleichsweise kostenintensiv. Da die chemischen Verfahren zum Aufrauen und Aktivieren der Kunststoffoberflächen für den galvanischen Prozess das Material spröde machen, können Materialbruch und somit hohe Ausschussquoten in der Weiterverarbeitung die Folge sein. Auch alternative Beschichtungsverfahren verursachen einigen Aufwand. Eine materialschonendere und gleichzeitig wirtschaftlichere Beschichtung von Massenkleinteilen verspricht die neue, patentierte Trommelbeschichtungsanlage „SC- Coater“. In Verbindung mit speziellen Lacksystemen können damit hochwertige, abriebfeste und beständige Schichten in Matt-Galvano-Optik auf Kunststoffen für den Sanitär- beziehungsweise Haushaltswarenbereich aufgebracht werden. Ein sehr gut haftendes Lacksystem ermöglicht dabei sogar die Beschichtung von PA- und PBT-Kunststoffen in nur einem Durchgang.

Der SC-Coater von Special Coatings, Gilching bei München, ist eine computergesteuerte Trommelbeschichtungsanlage mit einer integrierten, gleichfalls patentierten und energiesparenden Infrarot-Trocknung. Hierin lassen sich Massenkleinteile unterschiedlichster Materialien im Nass-Sprühverfahren beschichten. Verarbeitet werden Teile, die bis zu 150 Millimeter groß und 20 Gramm schwer sind. Die Durchlaufzeiten sind sehr kurz, da die applizierten Schichten mit der integrierten Infrarot-Trocknung sofort ausgehärtet werden. Ein wesentlicher Vorteil beim Einsatz des SC-Coaters besteht darin, dass die beschichteten Teile nicht nachbearbeitet werden müssen. Da sie rundum beschichtet werden – auch an schwer erreichbaren Kanten und Ecken –, tragen sie keine sichtbaren Haltepunkte. Bei konventionellen Lackieranlagen sind diese hingegen unvermeidbar. Durch die Zuführung der Teile als Schüttgut können auch die Vorbereitungsarbeiten deutlich reduziert werden: Zeitaufwändiges Aufstecken oder Positionieren entfällt.

Ein großer deutscher Sanitärhersteller hat sich aus Umweltschutz- und Kostengründen entschieden, seine Galvanik zu reduzieren und auf Lackierung umzusteigen. Die Wahl fiel auf den SC-Coater, da dieser sich im direkten Vergleich mit konventionellen Galvanisierungsanlagen, Roboterlösungen oder Flächenspritzautomaten durch eine besonders effiziente Arbeitsweise auszeichnet. Während herkömmliche Verfahren nicht selten Overspraywerte von 50 Prozent und mehr erreichen, fallen bei der Beschichtung mit dem SC-Coater nach Herstellerangaben lediglich 5 Prozent an. Zudem lassen sich wasserbasierende und kostengünstigere Lacke beziehungsweise VOC-reduzierte Lacksysteme verwenden – ein klarer Vorteil gegenüber galvanotechnischen Verfahren.

Niedrig sind auch die aufzubringenden Energie- und Personalkosten. Neben dem Einsparungspotential, das die sofort wirksame Infarot-Trocknung bietet, ist der Betrieb der Anlage aufgrund des  vollautomatisierten Beschichtungsprozesses weitgehend ohne zusätzlichen Personaleinsatz möglich. Lediglich die Einrichtezeit für neue Werkstücke liegt bei zehn bis 15 Minuten.

In manchen Fällen werden die komplett in Deutschland gefertigten Trommelbeschichtungsanlagen auch direkt bei den Kunden aufgestellt und durch Special Coatings gewartet. Der Lieferservice umfasst auch die jeweils benötigten Lacke. Diese werden im Labor den Farbmuster-Vorgaben der Kunden angepasst, gemischt und dann ausgeliefert. Müssen neue Teile bearbeitet werden, bietet der Beschichtungsspezialist an, diese bei sich zu bemustern und freizufahren, um dem Kunden dann die genauen Einstellungsparameter für die Serienbeschichtung zuzusenden. Dieser spart so Zeit, Aufwand und Geld.

 

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Special Coatings GmbH & Co. KG

Zeppelinstraße 14
82205 Gilching
Germany