Cool-Cross ermöglicht die Kreuzung von Temperierkanälen auf einer Ebene.

Cool-Cross ermöglicht die Kreuzung von Temperierkanälen auf einer Ebene. (Bild: Hasco)

Im Technikum der Stadler Formenbau (v.l.) Markus Gastecker von Hasco und Stadler-Geschäftsführer Hannes Stadler. Für ein Etagenwerkzeug kommen Hasco-Komponenten zum Einsatz.
Im Technikum der Stadler Formenbau (v.l.) Markus Gastecker von Hasco und Stadler-Geschäftsführer Hannes Stadler. Für ein Etagenwerkzeug kommen Hasco-Komponenten zum Einsatz. (Bild: Hasco)

Im elterlichen Bauernhof gründete Josef Stadler 1980 im österreichischen Fischlham ein Unternehmen für den Werkzeugbau. Unter der Leitung des Sohnes Hannes Stadler betreibt Stadler Formenbau heute mit 60 Mitarbeitern die Entwicklung und Fertigung von Spritzgießwerkzeugen. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Unternehmen vom Standardwerkzeugbauer weiterentwickelt und sich auf technologisch anspruchsvolle Formen spezialisiert. Das Angebot umfasst die gesamte Spritzgieß- und Anwendungstechnik inklusive Automatisierung und Turnkey-Lösungen vom Mikrospritzguss bis hin zu großen 40 t-Etagenwerkzeugen, von LSR bis zu Thermoplasten, Elastomeren, 2K- und Mehrkomponenten-Werkzeugen.
Im hauseigenen Technikum werden auf Spritzgießmaschinen von 600 bis 8.000 kN Schließkraft fast alle Werkzeuge abgemustert. Darüber hinaus erledigt Stadler auf Wunsch auch eine Vor- und Kleinserienfertigung oder hilft Anwendern bei Kapazitätsengpässen als verlängerte Werkbank in der Produktion aus. Insbesondere große Werkzeuge werden nicht inhouse, sondern direkt beim Anwender eingefahren und getestet. Ein Beispiel ist ein  25 t schweres Etagenwerkzeug für eine Lkw-Kotflügelverlängerung in Rechts-/Links-Ausführung, die auf einer 25.000 kN-Spritzgießmaschine gefertigt wird. „Eine Produktion in einer 1+1-Ausführung nebeneinander wäre selbst auf dieser Maschine nicht möglich gewesen“, erklärt Hannes Stadler. Als Alternative hätte der Anwender eine zweite Maschine benötigt oder nur mit halber Ausbringung produzieren können.

Was für die Hasco-Komponenten spricht

Zahnstangen: Der Zahnstangenantrieb besteht aus dem Getriebegehäuse Z1545/... und der Zahnstangeneinheit Z1547/... .
Der Zahnstangenantrieb besteht aus dem Getriebegehäuse Z1545/... und der Zahnstangeneinheit Z1547/... . (Bild: Hasco)

Beim bislang größten Etagenwerkzeug entschieden sich die Oberösterreicher für den Zahnstangenantrieb von Hasco, bestehend aus dem Getriebegehäuse Z1545/... und der Zahnstangeneinheit Z1547/... . Der Antrieb ermöglicht eine einfache und wiederholgenaue Realisierung solcher Etagenwerkzeuge. „Für uns war unter anderem die geringe Bauhöhe wichtig“, betont Stadler. Mit Blick auf die Wartungsfreundlichkeit und Lebensdauer ist neben dem Einsatz hochwertiger Materialien auch von Bedeutung, dass alle Gleitführungen DLC-beschichtet sind. Die Beschichtung erlaubt ohne separate Schmierung deutlich höhere Standzeiten respektive längere Wartungsintervalle. DLC-beschichtete Hasco-Komponenten werden beim Formenbauer auch in anderen Werkzeugen verwendet, beispielsweise für Reinraumanwendungen. So werden unter anderem Werkzeuge für die Medizintechnik und die Lebensmittelindustrie geliefert.

Drei veschieden rote Umlenkstege: Umlenkstege für die Kernkühlung Z9650/… sind speziell auf den Einsatz bei Hochtemperaturanwendungen mit Wasser und Öl bis 180 °C ausgelegt.
Umlenkstege für die Kernkühlung Z9650/… sind speziell auf den Einsatz bei Hochtemperaturanwendungen mit Wasser und Öl bis 180 °C ausgelegt. (Bild: Hasco)

Neben dem Zahnstangenantrieb kommen bei diesem Etagenwerkzeug auch Temperierelemente und mehrere hundert Umlenkstege für Kernkühlungen, Multikupplungen und das Push-Lok-System oder Cool-Cross-Elemente von Hasco zum Einsatz. Insbesondere von den Umlenkstegen Z956/… aus Kunststoff ist Hannes Stadler begeistert, da hier gegenüber Alternativen aus Messing bei der Temperierung einige Tausend Euro eingespart werden konnten. „In anderen Werkzeugen setzen wir auch die Hochtemperatur-Version Z9650/… ein“, wie er hervorhebt.

2-Komponentenwerkzeuge im Fokus

Hasco liefert als Vollsortimenter bereits seit der Unternehmensgründung Normalien und Komponenten aller Art, angefangen von K- und P-Platten über Kühlkomponenten bis hin zu Heißkanalsystemen und Nadelverschlussdüsen. Die Komponenten kommen in nahezu allen Werkzeugen von Stadler zum Einsatz. Dies umfasst Kleinstwerkzeuge für Mikrospritzguss bis hin zu Großwerkzeugen, wie im hier vorgestellten Beispiel. Dabei ist das Unternehmen spezialisiert auf anspruchsvolle Werkzeuge wie 2-Komponentenwerkzeuge, meist für Silikon (LSR) und Thermoplaste und Etagenwerkzeuge. Zu den interessantesten Anwendungen gehört beispielsweise ein 2K-Dichtungsbauteil für Elektrofahrzeuge aus Silikon und Thermoplast von wenigen Millimetern Durchmesser. Aber auch 2K-Werkzeuge mit einem Werkzeuggewicht von 10 t wurden bereits realisiert, in diesem Fall für eine Trennstelle zwischen Fahrgastraum und Batterie in einem Elektro-Porsche. Das Familienunternehmen aus dem oberösterreichischen Fischlham zwischen Salzburg und Linz entwickelt für anspruchsvolle Spritzgießprojekte, meist ausgehend von einem 3D-Spritzgussteil, die entsprechende Werkzeuglösung und -konstruktion und stellt das Werkzeug dann auch komplett selbst her.

Hasco: Halle/Stand A2/2202

Quelle: Hasco, Stadler Formenbau

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