Die Technologie übernahm dazu die individuelle Steuerung der servoelektrischen Antriebe aller acht hier verwendeten Heißkanal-Nadelverschlusssysteme. Dadurch ließ sich die Position und Geschwindigkeit jeder einzelnen Nadel feinfühlig regeln, um die jeweiligen Drücke, Fließgeschwindigkeiten und Volumen der Schmelze in allen drei Kavitäten optimieren. Diese präzise Regelung verhinderte Überspritzungen und Gratbildung an kleineren Teilen und sorgte dafür, dass alle Kavitäten zum selben Zeitpunkt gefüllt waren. Das mit Heißkanaldüsen der mittleren Baureihe bestückte Werkzeug war für das Kaskadenspritzgießen ausgelegt. Das angepasste Öffnen dieser Düsen verringerte dabei den mit der Kaskadierung oft verbundenen Druckabfall und vermied dadurch die damit einhergehenden Oberflächenmarkierungen. Aufgrund der Möglichkeit, auch noch während der Nachdruckphase den Druck an jeder Düse präzise zu regeln, ließ sich in jeder einzelnen Kavität genau der angestrebte Bauteilschrumpf erreichen. Das gesamte Heißkanalsystem war darüber hinaus von den Querschnitten her so konstruiert, dass Material- und Farbwechsel nur kurze Zeit beanspruchten. Das Werkzeug, das primär für die Verarbeitung von Polypropylen und darüber hinaus auch von ABS vorgesehen ist, steht Kunden nun nach der Messe für Versuche mit ihren eigenen Materialien zur Verfügung.
Werkzeuge & Formen
Neues Familienwerkzeug für Tür-Innenverkleidung demonstrierte die Leistungsfähigkeit der Heißkanaltechnologie
Auf der Fakuma 2018 stellte HRS Flow, San Polo di Piave, Italien ein neues Werkzeug vor, mit dem sich drei qualitativ hochwertige Sichtteile eines Türmoduls für den Kfz-Innenraum in nur einem Schuss fertigen lassen. Der Einsatz der Flex-Flow-Technologie sorgte für fehlerlose, fein genarbte Oberflächen ohne Drucklinien und Fließmarkierungen, obwohl sich die Teile hinsichtlich ihrer Abmessungen und Volumina extrem unterschieden.