Spritzgießmaschine von Arburg.

Die Spritzgießmaschine von Arburg ermöglicht über die Euromap-Schnittstelle 82.1 eine Fernsteuerung der Temperiergeräte. (Bild: HB-Therm)

Das im Kanton St. Gallen beheimatete Unternehmen Wild & Küpfer liefert als einer der ersten Anwender der neuen Temperiergeräte Thermo-6 von HB-Therm wichtige Impulse und Input aus der Praxis. Beide Unternehmen verbindet eine jahrelange Partnerschaft. Mit derzeit über 200 Mitarbeitern produziert der Familienbetrieb am Standort Schmerikon, Schweiz, komplexe und präzise Kunststoffteile auf gut 100 Spritzgießmaschinen rund um die Uhr. Als Lohnfertiger bietet das Unternehmen auch die Entwicklung, Veredelung und Montage ganzer Baugruppen an. Unter Reinraumbedingungen wird für internationale Anwender aus Industrie und Medizintechnik gefertigt. Hinter dem Unternehmen Wild & Küpfer stehen das Duo Peter Küpfer und Tobias Wild senior. Mittlerweile haben die beiden Gründer nach 40-jähriger Tätigkeit das Zepter an die zweite Generation übergeben. Aus einer Geschichte zweier Freunde wurde eine Familien- und Firmengeschichte. Die zweite Generation der Mitglieder der Familie Wild & Küpfer führt das Unternehmen nun gemeinsam in die Zukunft. Die beiden Väter sind als Verwaltungsrat und Berater dabei.

Temperiergerät ohne Verkleidung an der Seite.
Blick in das Innere der kleinsten Baugröße der Thermo-6 Temperiergeräte. (Bild: HB-Therm)

Was hat sich zur Vorgängergeneration geändert?

Am 28. April 2022 wurden die ersten Temperiergeräte der neuen Generation übergeben. Dabei waren von Wild & Küpfer der CEO Tobias Wild, Ralph Küpfer, Leiter Industrie Produktion und Bruno Pezzani, Technischer Leiter Produktion und von HB-Therm CEO Reto Zürcher, Martin Sieber, Area Sales Manager und Projektbetreuer sowie Roland Huber, Product Manager vor Ort. Die neue Generation wurde erstmals auf der Fakuma 2021 vorgestellt. Die Erkenntnisse aus der Praxis waren dabei mitentscheidend für die Entwicklung. „Wir haben ein Thermo-6 geöffnet, um Innovationen zu erkennen und zu beurteilen. Was uns sofort aufgefallen ist, ist die neue Art der Verrohrung mit Steckverbindungen und Clips“, wie Bruno Pezzani verrät. Dieses Prinzip müsse sich in der Praxis zwar noch bewähren, biete aber für den Unterhalt klare Vorteile. Es sei sehr modular und eine sinnvolle und zielgerichtete Weiterentwicklung. „Wir haben die Unterschiede zu den Thermo-5-Geräten ganz klar gesehen“, sagt Pezzani, „und so auch die Innovationen.“ Beim Schmerikoner Familienbetrieb werden die neuen Thermo-6 in den kommenden Monaten unter härtesten Praxisbedingungen auf Herz und Nieren geprüft. Und auch diese Erkenntnisse werden in die Serienproduktion der Series 6 einfließen. HB-Therm ist einer der führenden Anbieter von Geräten für die Herstellung von Präzisions-Kunststoffteilen. Produziert wird High-End-Gerätetechnik, die sich neben der Temperaturregulierung im Werkzeug auch um die variotherme Temperierung, die Durchflussmessung, die Wasserqualität und die Korrosionsbekämpfung in Temperierkreisläufen von Kunststoffspritzgießmaschinen kümmert.

Nachhaltig und effizient?

Die Technologie der Thermo-6 Temperiergeräte knüpft an die Vorgängergeneration Thermo-5 an. Von den Systemen sind aktuell 100.000 weltweit im Einsatz. Bei der neuen Geräteserie gibt der Hersteller auch hier lebenslange Garantie auf die Kernkomponenten Heizung und Durchflussmesser. Den standardmäßigen Einsatz einer drehzahlgeregelten Pumpe sieht der Temperiergeräte-Hersteller nicht nur als technische, sondern auch als ökologische Verpflichtung. Der Assistent „Energy-Control“ leitet den Anwender in wenigen Schritten zum optimalen Betriebspunkt. Und auch der Wirkungsgrad der neuen, exklusiven „Direct-Drive“ Pumpe liegt um rund 20 % höher. Die Gerätesteuerung ist so einfach und übersichtlich aufgebaut, dass die Anwender laut den Angaben eine Einarbeitung von lediglich zehn Minuten benötigen. Der Grund ist das hinterlegte Expertensystem. Es hilft, warnt, berichtet und optimiert den Gerätebetrieb online.

Fünf Männer in einer Maschinenhalle.
Die Entscheider von Wild & Küpfer sowie von HB-Therm bei der Übergabe der neuen Thermo-6-Temperiergeräte in Schmerikon: Bruno Pezzani, Ralph Küpfer und Tobias Wild (Wild & Küpfer), Reto Zürcher und Martin Sieber (HB-Therm, v.l.). (Bild: HB-Therm)

Die Vorteile der Vernetzung

Die zukunftsweisende Hard- und Softwarearchitektur, die serienmäßige OPC-UA-Schnittstelle sowie der Schnittstellen-Server Gate-6 ermöglichen jetzt auch den Einstieg in die digitale Welt. Dies erlaubt es Anwendern wie Wild & Küpfer schnell und direkt mit HB-Therm in Kontakt zu treten. Auf der Plattform wird unter anderem die gesamte Wartungsgeschichte und Prüfzertifikatserstellung der jeweiligen Geräte dargestellt und damit massiv vereinfacht. Es wird ein digitaler Zwilling aufgebaut, mit dem die Gerätehistorie geführt wird. Der Produktionsmitarbeitende kann ganz einfach mit dem Service kommunizieren. Wenn das Gerät zur Wartung kommt, weiß der HB-Therm Service über alle Ereignisse bereits detailliert Bescheid. Prozessdaten-Aufzeichnung, Kalibrierdaten, Bedienungs- und Montageanleitungen – alles ist schnell und übersichtlich abruf- und dokumentierbar.

Drei Temperiergeräte nebeneinander.
So wird die Gerätereihe der Thermo-6 aussehen. Zurzeit ist die kleinste Baugröße verfügbar. Die leistungsstärkeren Baugrößen 2 und 3 werden folgen. (Bild: HB-Therm)

Was die Geräte noch zu bieten haben

Für den Gerätehersteller aus St. Gallen ist es in Zukunft das Ziel, mit dieser Plattform einen Mehrnutzen zu schaffen und diesen für Kunden klar erkennbar zu machen. Für kleinere Betriebe beurteilt Wild & Küpfer das neue Portal als klaren Vorteil, da diese meist nicht über derart ausgereifte CRM- und QM-Systeme verfügen, die die tägliche Arbeit vereinfachen. Beide Unternehmen pflegen seit fast 30 Jahren sehr intensive Geschäftsbeziehungen. In Schmerikon sind aktuell rund 200 HB-Therm-Geräte unterschiedlicher Serien und Typen im Einsatz, darunter die Series 4, 5 und jetzt auch 6. „Die Geräte der Series 4 laufen bei uns nach wie vor einwandfrei und würden dies wahrscheinlich noch weitere 10 bis 15 Jahre mit minimalem Wartungsaufwand tun. Aber: Entwicklung und Umsetzung sind natürlich auch bei HB-Therm schnelllebiger geworden. Das entspricht ganz klar dem Wandel der Zeit und lässt im Endeffekt auch uns innovativer, fortschrittlicher und effizienter werden.“ Die Dimensionierung und die Komponenten seien gut abgestimmt, arbeiteten perfekt im Gerät zusammen und auch der modulare Aufbau des Programms sei von Vorteil. Weitere Pluspunkte der Geräte: Große Energieeffizienz, viel weniger Umlaufvolumen bei Medien als bei Geräten mit Tank, die hohe Übersichtlichkeit über die Gerätesteuerung und nicht zuletzt der große Sprung in Sachen Weiterentwicklung: Bei der digitalen Series 6 wurden die Punkte Bedienbarkeit, Leistung und Langlebigkeit weiter optimiert.

Quelle: HB-Therm

K 2022: Halle 10, Stand E34

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