Mann an einem V-förmigen Tisch

Wendetische ermöglichen ein sicheres Drehen der Spritzgießwerkzeuge (Bild: Ingo Jensen/RUD)

Im 2.100 m2 großen Kundencenter in der Zentrale in Loßburg führt Arburg gemeinsam mit Kunststoffverarbeitern Versuche und Werkzeugtests durch. „Wenn Werkzeuge bei uns ankommen, liegen sie in der Regel ‚falsch‘ herum, sodass sie für die späteren Tests in unseren Maschinen um 90 Grad gedreht werden müssen. Das übernimmt bei uns jetzt der Wendetisch RUD Tecdos TM“, erklärt Roland Gruber, Gruppenleiter Anwendungsprogrammierung & Inbetriebnahme in der Abteilung Automation & Turnkey bei Arburg. Zudem nutzt der Spritzgießmaschinenhersteller den Wendetisch auch bei der Inbetriebnahme von Turnkey-Projekten, wenn er eine Maschine samt Werkzeug vor der Auslieferung auf Herz und Nieren prüft. Der Spritzgießmaschinenbauer hat den RUD Tecdos TM 13/13-10 im Einsatz, der Werkzeuge bis zu 10 t sicher und effizient wendet.

In Loßburg kommen bis zu 1,20 m große Werkzeuge an, mit einem Gewicht zwischen 200 kg und 10 t. Für die 90-Grad-Wende der Tools war ursprünglich ein Kran im Einsatz. „Mit dem Kran konnte der gesamte Wendevorgang schon einmal 30 bis 45 Minuten in Anspruch nehmen; jetzt haben wir eine Netto-Wendezeit von rund 45 Sekunden“, berichtet Gruber.

Sorgt für Arbeitssicherheit, Flexibilität und Ergonomie

Die Wendehilfe kommt zum Tool: Arburg transportiert den RUD Tecdos TM per Hubwagen zwischen den verschiedenen Hallen zum gewünschten Einsatzort.
Die Wendehilfe kommt zum Werkzeug: Arburg transportiert den Wendetisch per Hubwagen zwischen den verschiedenen Hallen zum gewünschten Einsatzort. (Bild: Ingo Jensen/RUD)

Die Zeitersparnis war jedoch nicht der Hauptfaktor dafür, dass sich Arburg für diesen Wendetisch entschieden hat. „Bei uns stand ganz klar im Fokus, die Arbeitssicherheit und die Ergonomie für unser Team zu erhöhen“, so Gruber, der die Zeitersparnis als schönen Nebeneffekt einstuft. Der Wendetisch ermöglicht ein BGV-konformes und sicheres Arbeiten ohne Verletzungsgefahr, zum Beispiel durch Schrägzug.

Für die Teams im Kundencenter und in der Inbetriebnahme hat sich der Ablauf im Handling grundlegend geändert: Während die Mitarbeiter früher das Werkzeug zum Kran und zu den Anschlagpunkten fahren mussten, läuft es jetzt andersherum: Sie können die Wendehilfe ganz einfach zum Tool bringen. Denn der Wendetisch lässt sich mit einem Flurförderzeug, wie Gabelstapler oder Hubwagen, verfahren und an den gewünschten Einsatzort, auch hallenübergreifend, transportieren.

Die Werkzeuge, die bei Arburg ankommen, werden mit dem Kran auf den Werkzeugwender gehoben und dann von den Mitarbeitern im Stehen per Knopfdruck gewendet. Für das Wendesystem haben sich die Ingenieurinnen und Ingenieure von RUD die Arbeitsfläche auf eine Höhe von 595 mm abgesenkt. Diese niedrigen Arbeitshöhe ermöglicht bei Bedarf direkt am Werkzeug auf dem Wendetisch zu arbeiten.

Wie das Wenden erfolgt

Der Tisch macht nicht nur das Arbeiten für die Menschen sicher, sondern auch für die Werkzeuge. Der Werkzeugwender ist für axiale Drehbewegungen von Werkzeugen und Maschinenkomponenten bis zu 64 t (in der größten Variante) ausgelegt. Das Wenden der Last geschieht im Schwerpunkt und damit absolut sanft. Der RUD Tecdos TM sorgt für ein besonders sanftes Anlaufen und Stoppen und ist mit einem High-End-Antriebssystem aus dem Tecdos-Programm ausgestattet.

Diese individuellen Anpassungen sind möglich

Der Kran hebt die Tools und Werkzeuge auf den Wendetisch, die 90-Grad-Drehung übernimmt der Tisch.
Der Kran hebt die Tools und Werkzeuge auf den Wendetisch, die 90-Grad-Drehung übernimmt der Tisch. (Bild: Ingo Jensen/RUD)

Je nach Anforderung und Nutzerwunsch wird der Wendetisch vom Hersteller mit unterschiedlichen Tischauflagen aus Polyethylen ausgestattet, wahlweise sind auch rutschhemmende Auflagen aus Polyurethan und individuell ans Werkzeug angepasste Auflagen erhältlich. Optionale Anbauteile wie Schutzbügel oder Eingreifschutz sowie Lichtvorhang oder Schutzzaun sorgen für noch mehr Arbeitssicherheit. Der RUD Tecdos TM für Arburg ist mit Tischauflagen aus Polyethylen ausgestattet – als erhöhter Schutz für die Werkzeuge der Kunden, die in Loßburg getestet werden.

Zudem hat Arburg eine spezielle Adaption für den Hubwagen am Wendetisch vorgenommen. „Diese Anpassung wurde in Absprache mit uns gemacht und wir haben alles Notwendige, zum Beispiel in Bezug auf die Traglast, durchgerechnet. Obwohl wir unsere Produkte im Mold Handling Bereich in Standardausführung fertigen, sind wir für viele Anpassungen und Extras offen und liefern sie so, wie sie der Kunde in der Praxis braucht“, so Tobias Rathgeb, Area Sales Manager für den Bereich Mold Handling bei RUD.

Quelle: RUD Ketten Rieger & Dietz

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