Graue Türinnenverkleidung eines Automobils

Ein Beispiel der komplexen Baugruppe einer Türverkleidung, wo alle ZSB-Teile ein individuelles spezifisches Anforderungsprofil aufweisen. Praktisch kann das Konzept auf so gut wie alle Thermoplaste übertragen werden. (Bild: Polykemi)

Die richtige Werkstoffauswahl reduziert den CO2-Fußabdruck

Die Berechnungen für den CO2e-Fußabdruck können für alle Typen des Unternehmens und auch äquivalent zum Kundenmaterial erstellt werden – sowohl für Neuware als auch für Rezyklat-Compounds. Ebenso können CO2e-Einsparungen aufgezeigt werden, die im Fall des Austausches von Polymeren erzielt werden. Diese Berechnungen werden Besucher live auf dem Messestand gemeinsam mit Experten des Unternehmens mit Hilfe einer zertifizierten Software durchführen. Bereits ab Anfang September wird eine neue Website www.materialsmart.se freigeschaltet, die dem Kunststoffverarbeiter zusätzliche Informationen liefert. Dort steht unter anderem eine Version der Software zur Verfügung, bei der über eine Auswahl an Materialien zu sehen ist, welche CO2e-Einsparungen erzielt werden können.

60 bis 80 % der Klimabelastung eines Produktes entsteht durch die Auswahl des Rohstoffes. Deshalb ist es wichtig, bereits zu Beginn eines Projektes diesen Faktor bei der Materialauswahl zu berücksichtigen. Es ist nie zu spät zu wechseln, um nicht nur den CO2-Fußabdruck zu reduzieren, sondern oft besteht auch die Möglichkeit, Zeit, Gewicht und Kosten zu sparen.

Eine zertifizierte Methode mit wissenschaftlich objektiver Grundlage

Die Berechnung basiert auf der Methodik nach ISO 14040-44:2006, ausgewertet nach dem Environmental Footprint 3.0 mit dem Geltungsbereich Cradle-to-Gate. Alle Daten basieren auf Material, das an den jeweiligen Standorten des Unternehmens in Ystad produziert werden. Es können Zertifikate können ausgestellt werden, die Lieferanten ihre CO2e-Einsparungen gegenüber OEMs dokumentieren.

Zertifikat über den Carbon-Footprint
Zertifikat für den Carbon-Footprint (Bild: Polykemi)

Beispiele für Einsparungen beim CO2-Fußabdruck

Die Perspektiven im Polymerbereich sind vielfältig für einen Compoundeur, der sowohl Neuware als auch hochwertige Rezyklat-Compounds entwickelt. Genannt seien hier Beispiele wie die Hightech-Leichtgewichte der Polyfill-PP-HC-Familie mit Glasfaser- oder Mineralanteil als Alternative zu PA 6 GF/PBT GF oder auch zu bestimmten Aluminiumanwendungen. Polyfill PP HBK hingegen ist ein hochglänzendes Polypropylen, das ABS in verschiedenen Applikationen ersetzen kann.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Präsentation von hochwertigen verstärkten Rezyklat-Compounds der meisten technischen Thermoplaste. Mit Rondo und den Produkten der Rezycom-Familie werden dem Kunststoffverarbeiter Alternativen zu Neuware angeboten - sowohl in standardschwarz als auch in dunklen Farben sowie für Nicht-Sichteile und Sichtteile, ob weiter veredelt oder auch nur genarbt sowie spritzblank. Die Umsetzung zeigt eine erhebliche CO2e-Reduzierung bei den jeweiligen Spritzgussartikeln.

Das Anforderungsprofil des Anwenders bestimmt die Materialauswahl

Nachhaltigkeit heißt nicht, Kompromisse eingehen zu müssen. Mit dem Compus-Konzept, das ebenfalls auf der Messe vorgestellt wird, besteht zu jeder Zeit der Projektphase die Möglichkeit, von Neuware auf ein Rezyklat-Compound umzustellen. Das Konzept ermöglicht dem Anwender die Wahl zwischen mehreren verschiedenen Materialien, sowohl auf Basis von Neuware als auch auf Basis von hochwertigem recycelten Kunststoff-Rohmaterial auswählen zu können. Die Materialien haben ähnliche Eigenschaften, werden entsprechend der Anforderung aber skaliert. Das heißt, von der Rezeptur her angepasst, was abhängig davon ist, ob der Artikel noch foliert, mit Stoff oder Leder bezogen wird, beziehungsweise Anforderung an Einfärbung, Kratzfestigkeit oder UV-Stabilität besteht. Der Kunststoffverarbeiter kann aus mehreren Varianten wählen.

Fakuma 2021: Halle B1, Stand 1309

Quelle: Polykemi

 

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