Verdunstungskühlturm in Waldachtal: Durch die Behandlung mit Innowatech Anolyte arbeitet die Unternehmensgruppe mit mikrobiologisch einwandfreiem Kühlwasser, ohne hierfür Gefahrstoffe wie Säuren und Laugen einsetzen zu müssen.

Verdunstungskühlturm in Waldachtal: Durch die Behandlung mit Innowatech Anolyte arbeitet die Unternehmensgruppe mit mikrobiologisch einwandfreiem Kühlwasser, ohne hierfür Gefahrstoffe wie Säuren und Laugen einsetzen zu müssen. (Bild: Innowatech)

Die Unternehmensgruppe Fischer umfasst die vier Unternehmensbereiche Fischer Befestigungssysteme, Fischertechnik, Fischer Consulting und Fischer Electronic Solutions. Seit 2022 arbeitet die Unternehmensgruppe Fischer am Standort in Waldachtal-Tumlingen und in der Zweigstelle in Horb mit dem auf Wasserdesinfektion spezialisierten Unternehmen Innowatech zusammen. Am Standort in Waldachtal steht für die Produktion von Dübeln ein vielfältiger Maschinenpark an Spritzgießmaschinen zur Verfügung.

Ein Teil der Abwärme der Maschinen wird dort seit vielen Jahren mittels Wärmepumpen für das Heizen der Gebäude und die Warmwasserbereitung genutzt. Dazu wurde eigens ein unterirdisches Wasserreservoir mit zwei Kammern als Warm- und Kaltwasserspeicher mit jeweils 500 m³ Fassungsvermögen angelegt. Trotz all dieser Maßnahmen kann nicht alle Wärme genutzt werden; ein Teil des Kühlwassers muss auch über Verdunstungskühltürme gekühlt werden.

Wie bleibt gespeichertes Wasser keimfrei?

Hygienetechnisch problematisch ist es, wenn eine große Menge Wasser gespeichert werden muss. „Sobald Wasser stagniert und sich erwärmt, steigt das Risiko der Keimvermehrung und einer mikrobiologischen Kontamination“, sagt Innowatech-Geschäftsführer Volker Fischer. Und in allen wasserführenden Leitungen und Geräten wie etwa Wärmetauschern lagere sich verstärkt Biofilm ab.

Techniker Frank Illhardt bestätigt: „Das ist eine starke Beeinträchtigung. Die Ablagerungen drosseln die Leistung der Wärmetauscher enorm und erhöhen die Stromkosten. Das kostet uns bares Geld.“ An dieser Stelle übernimmt das vor Ort produzierte Innowatech Anolyte, ein pH-neutrales, gering konzentriertes Desinfektionsmittel, seine Arbeit. Das Anolyte desinfiziert das Wasser im Wasserreservoir und den verbundenen kilometerlangen Rohrleitungen und verhindert die Keimvermehrung sowie den Aufbau von Biofilm im gesamten Wassersystem.

Bild eines Wassertanks: Zeitgemäße, sanfte Wasserdesinfektion: Die Innowatech Aquadron-CGK-Anlage stellt vor Ort und vollautomatisch das pH-neutrale Innowatech Anolyte her. Der Wirkstoff eignet sich zur permanenten Behandlung von Kühlwasser im Rahmen der Trinkwasserverordnung.
Zeitgemäße, sanfte Wasserdesinfektion: Die Innowatech Aquadron-CGK-Anlage stellt vor Ort und vollautomatisch das pH-neutrale Innowatech Anolyte her. Der Wirkstoff eignet sich zur permanenten Behandlung von Kühlwasser im Rahmen der Trinkwasserverordnung. (Bild: Innowatech)

Wie funktioniert die Desinfektion mit Membranzellen-Elektrolyse?

Innowatech arbeitet mit Membranzellen-Elektrolyse: Aus Wasser, Kochsalz und Strom wird an Ort und Stelle vollautomatisch eine leichte Kochsalzlösung produziert, welche dann durch Elektrolysezellen geleitet und neu strukturiert wird. Das Wasser (H2O) und das Kochsalz (NaCl) werden zu hypochloriger Säure (HOCl) und Natriumhypochlorit (NaOCl) oder einfacher: Innowatech Anolyte. Das HOCl im Anolyte wirkt schnell und sehr zuverlässig gegen Bakterien, Viren und Pilze und verhindert deren Vermehrung.

Zusätzlich reduziert es die Bildung von Biofilm bereits bei sehr geringer Konzentration (wie sie beispielsweise die Trinkwasserverordnung erlaubt). Dadurch verlieren Legionellen, Pseudomonaden, Coliforme, E. coli, Salmonellen, Listerien und so weiter ihren schützenden Lebensraum und ihre Nahrungsquelle. In vielen Wassersystemen, sagt Innowatech-Chef Fischer, müssen Desinfektionsmittel wie Peressigsäure, Wasserstoffperoxid, Chlorbleichlauge oder Chlordioxid hoch dosiert werden, um die Keimvermehrung zu verhindern. Der Aufbau von Biofilm lasse sich mit diesen Mitteln nur eingeschränkt oder meist gar nicht reduzieren.

Warum setzt Fischer auf Anolyte?

Die Unternehmensgruppe Fischer hat im Jahr 2022 auf Anolyte umgestellt. Frank Illhardt aus dem Gebäudemanagement der Unternehmensgruppe erklärt: „Diese Entscheidung ist uns aus mehreren Gründen leicht gefallen.“ Illhardt, Lüftungs- und Heizungsbaumeister und seit 23 Jahren bei Fischer, erinnert sich: „Auch unser Kühlwasser im Kühlturm haben wir bis dahin auf konventionelle Art behandelt. Dadurch mussten wir auch viel Korrosionsschutzmittel zugeben.“ Der Umgang und das Handling mit der Chemie sei schwierig gewesen.

Über die Fachpresse erfuhr Illhardt schließlich, dass Luftlinie 15 km entfernt, in Empfingen, sich ein sogenannter Hidden Champion, auf nachhaltig, sanfte Wasserdesinfektion geradezu spezialisiert hat. Die Unternehmensgruppe Fischer, sagt Illhardt, setze auf nachhaltiges Wirtschaften. „Die Kühlwasserdesinfektion mit herkömmlichen Desinfektionsmitteln ist aus unserer Sicht nicht mehr zeitgemäß.“ Innowatech arbeitet ohne den Einsatz von Gefahrstoffen. Das heißt: Industrie- und Gewerbebetriebe, Kliniken und Wasserwerke, aber auch Brauereien und Getränkehersteller kommen heutzutage ohne Salzsäure und Lauge aus. Das Lagern von Chemiefässern auf sensiblem Terrain gehört der Vergangenheit an.

Ein Foto von Frank Illhardt, Leiter der Gebäudetechnik bei der Unternehmensgruppe Fischer (links) und Innowatech-Geschäftsführer Volker Fischer beim Vor-Ort-Termin in Tumlingen.
Frank Illhardt, Leiter der Gebäudetechnik bei der Unternehmensgruppe Fischer (links) und Innowatech-Geschäftsführer Volker Fischer beim Vor-Ort-Termin in Tumlingen. (Bild: Innowatech)

Was macht das Desinfektionsverfahren  wirtschaftlich sinnvoll?

Sanfte Wasserdesinfektion indessen bedeutet: Innowatech Anolyte ist pH-neutral und nur sehr gering konzentriert. Es wird dort hergestellt, wo es auch verwendet wird. Dadurch entfallen Transportkosten. Lange Lagerzeiten gehören ebenso der Vergangenheit an und damit erhöhte Nebenproduktbildung von zum Beispiel Chlorat, Chlorit und THMs.

  • Zu den Vorteilen des neuen Desinfektionsverfahrens gehören:
    Geringe Betriebskosten: Durch den geringen Salzanteil (0,4 bis 0,5 %) und durch Anlegen einer geringen Spannung an Anode und Kathode sind die Betriebskosten der Anolyte-Produktion sehr gering.
  • Keine hohen Kosten für Chemie: Zum Einsatz kommt gewöhnliches Natriumchlorid, also Kochsalz in Form von handelsüblichen Salztabletten. Die Salztabletten können überall eingekauft und problemlos gelagert werden. Lieferkettenprobleme gab und gibt es bei Salz nicht.
  • Hohes Einsparpotenzial: „Im Vergleich zur alten Anlage sparen wir übers Jahr rund 18.000 Euro allein an der Chemie“, sagt Illhardt und fügt hinzu: „Wenn wir in neue Technologien investieren und darin für uns Vorteile und Einsparpotenzial sehen, rechnen wir nicht jeden Euro auf. Unser Ziel ist es, nachhaltig zu wirtschaften, also achten wir darauf, weniger Chemie einzusetzen. Wenn wir von einer neuen Anlage überzeugt sind, dann sehen wir im Sinne nachhaltigen Wirtschaftens zuerst den Effekt. In diesem Fall war für uns die überzeugende neue Technologie ausschlaggebend – und dass für unsere Mitarbeiter der Umgang mit den Gefahrstoffen wegfällt.“

Wie wirkt Anolyte im Wasserkreislauf?

Eine zweite identische Innowatech-Anlage hat das Unternehmen in seinem Werk in Horb installiert. Wie gründlich Innowatech Anolyte wirkt, lässt sich an Schaugläsern direkt an den Spritzgießanlagen in der Produktionshalle ablesen: Das Kühlwasser im Maschinenkreislauf, das früher trübe war, ist inzwischen klar und sauber. Algenwachstum, das teilweise wegen des Lichteinfalls durch den Glaskörper auftrat, ist jetzt nicht mehr zu beobachten. In den Maschinenkreis wird Anolyte aktuell noch volumenproportional zur Frischwassernachspeisung dosiert. Zukünftig soll die Dosierung wie beim Kühlwasser des Verdunstungskühlturms über das Innowatech Multi-Mess-Center gesteuert werden. Dort wird rund um die Uhr der Wirkstoffgehalt im Kühlwasser gemessen, überwacht und dokumentiert.

Im Kühlwasser ist eine permanente Wirkstoffkonzentration von 0,15 bis 0,2 mg/l eingestellt. Diese Konzentration liegt innerhalb der Grenzwerte, die auch im Trinkwasser erlaubt sind. Regelmäßige Stoßdesinfektionen mit hohen Wirkstoffkonzentrationen sind nicht mehr notwendig. Dadurch können bei der Absalzung des Kühlwasserkreislaufs keine erhöhten AOX- und CSB-Werte auftreten. Das Innowatech-Verfahren und Innowatech Anolyte sind auch für die Behandlung von Trinkwasser zugelassen und konform mit der „Liste der Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren gemäß § 20 der Trinkwasserverordnung 2023“. Illhardt konnte so mit seinem Anolyte-System auch einen erhöhten Legionellenbefund in einem wenig genutzten Warmwassersystem auf dem Betriebsgelände beseitigen.

Quelle: Innowatech

 

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