Zweischneckenextruder

Zweischneckenextruder ZE Blue Power von Krauss Maffei: Dieser bereitet 4 Tonnen PP-Teppichreste in der Stunde auf. (Bild: Krauss Maffei)

Die dafür notwendige Anlage entsteht derzeit im US-Bundesstaat Ohio und soll 2022 in Betrieb genommen werden. Für das Recyclingprojekt in den USA liefert Krauss Maffei Extrusion, Hannover, mehrere Extruder.

„Als Komplettanbieter von unterschiedlichen Extrusionstechnologien werden wir eine leistungsstarke Anlage und ganzheitliche Lösung liefern, die ein effizientes und ressourcenschonendes Kunststoffrecycling ermöglicht und einen echten Mehrwert bietet“, sagt Carl Philip Pöpel, Director Product Management bei Krauss Maffei.

P&G-Technologie bereitet PP-Abfälle wieder auf

Das im den USA, Orlando, beheimatete Unternehmen Purecycle Technologies nutzt eine von Procter & Gamble Company (P&G) lizenzierte Technologie, um PP-Abfälle zu hochreinem PP-Rezyklat für unterschiedliche Anwendungen in den Bereichen Konsumgüter, Automobil, Bauwesen und Industrie aufzubereiten.

„Mit der Technologie ist es uns gelungen, aus Teppichresten alle Verunreinigungen, Gerüche und Farbreste zu entfernen, sodass die hergestellten PP-Granulate sowohl optisch als auch in ihren mechanischen Eigenschaften von der Neuware nicht zu unterscheiden sind“, berichtet Brett Hafer, VP Manufacturing bei Purecycle. „Die Pilotphase wurde erfolgreich durchlaufen, jetzt bauen wir die weltweit modernste PP-Recyclinganlage auf“, betont Hafer.

Einschneckenextruder
Für das Entfernen von höhermolekularen Restmonomeren wird der Einschneckenextruders KE 400 eingesetzt. (Bild: Krauss Maffei)

PP-Verbundmaterial von Störstoffen befreien

Den Kern der Anlage bildet dabei ein Extraktionsprozess, in dem das PP-Verbundmaterial von Störstoffen wie Farbresten, Fremdkunststoffen sowie Geruchsanhaftungen gereinigt wird. Übrig bleiben reine PP-Schmelze und eine Art Nebenprodukt, bestehend aus PE sowie Füllstoffen wie Kreide und natürlich dem Lösemittel, das gereinigt und in den Prozess zurückgeführt wird.

Zum Aufschmelzen der trocken aufbereiteten PP-Teppichreste, die als Eingangsware für den Purecycle-Prozess dienen, werden zwei Zweischneckenextruder von Krauss Maffei eingesetzt. Aufgrund ihres großen freien Volumens und hohem spezifischen Drehmoments können sie die großvolumigen Teppichreste bestmöglich aufnehmen. Mit einer Drehmomentdichte von 16 Nm/cm3 plastifizieren die Extruder die Eingangsware auch bei niedrigen Temperaturen und Drehzahlen und sorgen somit für eine optimale Homogenisierung bei geringem Energieverbrauch. So gelangen bis zu 8 t/h der aufbereiteten Teppichreste über eine Schmelzeleitung in den Reaktor.

 

Höhermolekulare Restmonomere entfernen

Nach dem Purecycle-Reaktorprozess gelangt die gereinigte Schmelze in den Entgasungsextruder, der höhermolekulare Restmonomere wirkungsvoll entfernt. Hier werden der Schmelze alle flüchtigen Bestandteile wie Lösemittelreste und weitere Kontaminanten wie Geruchsstoffe und niedermolekulare Verbindungen schonend entzogen. Das Ergebnis ist ein reines PP-Granulat.

„Wir sind sehr stolz darauf, dass wir Purecycle Technologies aufgrund der bei uns durchgeführten Technikumsversuche sowie des gemeinsam entwickelten Modulkonzepts von der Krauss Maffei Extrusionstechnologie überzeugen konnten und jetzt unseren Beitrag zur weltweit modernsten PP-Recyclinganlage leisten. Die komplette Installation wird ein Meilenstein in der Geschichte des Kunststoffrecyclings“, erklärt Carl Philip Pöpel, Director Product Management bei Krauss Maffei.

Quelle: Krauss Maffei

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Unternehmen

KraussMaffei Extrusion GmbH

An der Breiten Wiese 3-5
30625 Hannover
Germany