Mühlen vom Typ Wittmann S-Max 2 für das Inhouse-Recycling

Für das Inhouse-Recycling nutzt ein Hersteller von Elektronikkomponenten Technologie von Wittmann: Konkret Mühlen vom Typ Wittmann S-Max 2. (Bild: Wittmann)

Auf 15 Spritzgießmaschinen mit Schließkräften zwischen 15 und 120 t produziert das Unternehmen anspruchsvolle Elektronikkomponenten. Darunter viele verschiedene Stecker und Steckverbinder für technische und industrielle Anwendungen.

„Wir selbst haben hier jeder Menge unserer Produkte im Einsatz“, berichtet der Spritzgießleiter. „Zum Beispiel in den Spritzgießmaschinen und Robotern. Bei der Auswahl unserer Lieferanten ist das durchaus ein Kriterium.“

Die jüngsten Spritzgießmaschinen im Maschinenpark – zwei servohydraulische Smart Power Maschinen – kommen von Wittmann. Zusätzlich gab die Energieeffizienz der Wittmann Spritzgießtechnik bei dieser Entscheidung den Ausschlag.

zwei Smart Power Maschinen von Wittmann
15 Spritzgießmaschinen stehen im Werk für die Produktion der unterschiedlichsten Stecker und Steckverbinder bereit. Die jüngsten Maschinen sind zwei Smart Power Maschinen von Wittmann. (Bild: Wittmann)

Die große Übersicht zum Studium der Kunststofftechnik

Junge Menschen beobachten gemeinsam einen 3D-Drucker bei der Arbeit
(Bild: Dalle 3 / OpenAI)

Die Kunststoffindustrie sucht händeringend nach Fachkräften. Und auch die Hochschulen melden immer weniger Einschreibungen für ein Studium der Kunststofftechnik. In unserer Übersicht gehen wir für alle Interessierte den Fragen nach:

  • Was macht eigentlich ein Kunststoffingenieur?
  • Wie viel verdient ein Kunststoffingenieur?
  • Wo kann ich Kunststofftechnik studieren?

Neugierig geworden? Dann folge diesem Link.

Wo die Kreislaufwirtschaft beginnt

mit Mahlgut gefüllte Materialtonne
Die mit Mahlgut gefüllte Materialtonne wird mit Hilfe eines Gabelstaplers und eines ausgeklügelten Sicherheitsmechanismus ins Obergeschoss zur zentralen Materialversorgungsanlage gehievt. (Bild: Wittmann)

Die Zusammenarbeit zwischen mit Wittmann besteht seit vielen Jahren, denn auch beim Materialhandling setzt der Verarbeiter auf Lösungen aus Österreich. Wittmann unterstützt bei jedem Projekt mit viel Know-how, Beratung und auf die Anforderungen genau abgestimmte Lösungen.  

Dennoch wird bei jedem neuen Projekt der Markt genau analysiert und es werden Produkte von verschiedenen Anbietern evaluiert. Zuletzt so geschehen vor zwei Jahren, als die Entscheidung fiel, Angüsse und Produktionsabfälle im eigenen Haus aufzubereiten und wieder dem Spritzgießprozess zuzuführen.

Lange Zeit hielt man es für ausgeschlossen, dass Anwender einen Recyclinganteil akzeptieren. Die Forderung nach einer Kreislaufwirtschaft lässt die Branche inzwischen aber umdenken. „Wir haben sehr viele Versuche mit Recyclingmaterial gefahren und die Qualität der Spritzgießteile genau analysiert“, erklärt der Spritzgießleiter. „Viele Stecker haben filigrane Strukturen mit dünnwandigen Bereichen. Wir mussten sicherstellen, dass wir auch mit recyceltem Material die Kavitäten vollständig füllen können und die geforderten Produkteigenschaften beibehalten werden.“

Die Versuche liefen erfolgreich. Für jedes Produkt wurde definiert, wie viel Prozent Mahlgut der Neuware beigemischt werden kann. Bis zu 25 % sind es für die am Standort produzierten Teile.

Was wird gesammelt und im Kreis geführt?

Angüsse und Produktionsabfälle wie Anfahr- und Ausschussteile werden inzwischen an den Spritzgießmaschinen in Boxen gesammelt und von den Maschinenbedienern zum neuen Recyclingcenter gebracht. Dieses befindet sich im Zentrum der Spritzgießhalle und besteht aus vier neuen S‑Max 2 Mühlen von Wittmann. Für die Hauptmaterialien und Farben gibt es vor den Mühlen jeweils eine eigene Gitterbox. Die strikt sortenreine Sammlung der aufzuarbeitenden Abfälle ist die Voraussetzung, auch aus Mahlgut anspruchsvolle Bauteile zu produzieren.

Die Hauptmaterialien sind verschiedene Polyamid-Typen sowie PBT, ABS und Polypropylen, alle flammgeschützt modifiziert und mit Glasfasern versetzt. Es werden Materialien mit sehr hohen Glasfaseranteilen von bis zu 60 Prozent verarbeitet.

Sobald eine Gitterbox voll ist, wird eine Mühle gestartet. Das Recyclingcenter wird von den Mitarbeitern der Spritzgießproduktion betreut. So liegt die Gesamtverantwortung in einer Hand.

gravimetrischen Dosiergeräte vom Typ Gravimax fürdie Materialversorgung
Das Mahlgut wird mit gravimetrischen Dosiergeräten vom Typ Gravimax grammgenau in die Materialversorgung eingespeist (Bild: Wittmann)

Welche Technologie wird eingesetzt?

Blick auf die Materialversorgung und den Materialbahnhof in der Produktion.
Blick auf die Materialversorgung und den Materialbahnhof in der Produktion. (Bild: Wittmann)

"Wir haben uns auf der Messe verschiedene Mühlen angeschaut und mit unserem eigenen Material bei den Anbietern Mahlversuche durchgeführt“, sagt der Spritzgießleiter. Im Technikum von Wittmann in Nürnberg wurden die Steckerangüsse auf einer S‑Max 2 Mühle vermahlen. Das Ergebnis hat überzeugt. Die Mühle lieferte ein sehr homogenes Mahlgut mit Korndurchmessern von 3,5 bis 4 mm und die Staubentwicklung war niedriger als bei anderen Mühlen, die getestet wurden.“  

„Die Zahnwalzenmühlenbaureihe S-Max 2 ist auf technische Kunststoffe und schwer zu vermahlende Teile ausgelegt“, macht Wolfgang Prütting, Gebietsverkaufsleiter bei Wittmann Battenfeld Deutschland, deutlich. Selbst bei hohen Glasfaseranteilen erreichen die Mahlwerkzeuge lange Standzeiten.

Die kompakte Bauweise und die eingebaute Schalldämmung sind weitere Pluspunkte, die sich vor allem dann bemerkbar machen, wenn die Mühlen nicht in einem eigenen Raum, sondern direkt in der Produktionshalle betrieben werden.  

 

Im Standard sind die S-Max 2 Mühlen mit einem Füllstandsensor ausgerüstet. Ist der Auffangbehälter voll, stoppt das Mahlwerk. Um kontinuierlich arbeiten zu können, hat Wittmann für seinen Kunden eine Sonderlösung realisiert. Statt die Mühle abzuschalten, wird über das Signal des Füllstandsensors ein integriertes Vakuumfördergerät eingeschaltet. Auf diese Weise wird das Material direkt vom Auffangbehälter der Mühle in eine Materialtonne transportiert.

Mit der Tonne geht es dann zur großen zentralen Materialversorgungsanlage mit vielen Trocknern, Fördergeräten und einem Kupplungsbahnhof, die eine Etage oberhalb des Lagers angeordnet ist. Die Tonnen mit dem Mahlgut werden mittels Gabelstapler nach oben befördert und mit Gravimax-Dosiergeräten – ebenfalls aus dem Hause Wittmann – verbunden. Die gravimetrische Dosiertechnik erlaubt eine grammgenaue Zudosierung des Mahlguts zur Neuware.

Ist der Verbrauch an Neuware gesunken?

Der Verbrauch an Neuware ist seit dem Start des Inhouse-Recyclingprojekts kontinuierlich zurückgegangen, was unmittelbar in die Stückkosten eingeht und die Wettbewerbsfähigkeit des Produzenten stärkt. In jüngster Zeit sind einige Patente ausgelaufen. Damit verschärft sich der Wettbewerb. „Wettbewerbsfähige Stückkosten erreichen wir nur noch mit dem Einsatz von Recyclingmaterial“, so der Verarbeiter. „Die neuen Mühlen hatten sich bereits nach sechs Monaten amortisiert.“

Quelle: Witttmann

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

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