Für welche Anwendungen kommen IR-Strahler typischerweise in Frage?
Michael Jauch: Im Kunststoffumfeld kommt Infrarot-Wärme vor allem zur Erwärmung von Thermoplasten. Typische Anwendungen sind Entgraten, Schweißen, Tiefziehen und Prägen. Infrarot-Module können breite Warenbahnen wie etwa Folien homogen erwärmen, Randzonenverluste kann man durch die Auslegung des Moduls minimieren. Beim Kaschieren, Laminieren oder Prägen kann die Erwärmung direkt vor der Walze erfolgen, das spart Energie. Beim Entgraten oder Schweißen ist der Einsatz von Konturstrahlern von Vorteil, auch sie helfen den Energieeinsatz zu optimieren. Infrarot-Wärme kommt besonders dort erfolgreich zum Einsatz, wo es besondere Herausforderungen an Zeitfenster oder Platzbedarf für den Wärmeprozess gibt.
Was sind die Ausschlusskriterien für eine Erwärmung mit Infrarotstrahlung?
Jauch: Generell gibt es keine Kriterien, die den Einsatz von IR ausschließen. Je nach Material und Anwendung muss man mit Einschränkungen rechnen, beispielsweise lassen sich Duroplaste aufwärmen aber nicht mehr plastifizieren und somit beispielsweise nicht schweißen. Kunststoffe mit hohem Glasfaseranteil sind gut zu erwärmen, allerdings schwierig, wenn es um das Thema Entgraten geht.
Wie wird ein Überhitzen der Bauteile im IR-Ofen verhindert?
Jauch: Das lässt sich durch eine geregelte Prozessführung im Ofen kontrollieren. Beispielsweise setzen wir direkte oder indirekte Messung im Infrarot-Ofen ein. Hier ist es sehr vorteilhaft, dass Infrarot-Strahler sich innerhalb von Sekunden regeln lassen.
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