Blick auf den Messestand

Der Spritzgießmaschinenhersteller präsentierte einen breiten Querschnitt seines Produkt- und Servicespektrums. (Bild: Arburg)

„Wir freuen uns sehr, endlich wieder hier in Friedrichshafen auf der Fakuma zu sein und unsere Kunden und Partner ‚live‘ zu treffen.“ Das war der einhellige Tenor von Arburg-Gesellschaftern und Geschäftsführern auf der Fakuma-Pressekonferenz am 12. Oktober, dem ersten Messetag. Mit der Präsentation vieler Neuheiten, unter anderem auch aus der Arburg-Family, setzte das Unternehmen ein klares Statement für die Fakuma und den Standort Friedrichshafen.

Neues aus der Arburg Greenworld

Das Programm Arburg Greenworld bündelt bekanntermaßen alle Aspekte rund um Ressourcenschonung und Circular Economy. Mehrere Anwendungen zeigten, wie sich Ressourcenschonung realisieren und Wertstoffkreisläufe sinnvoll schließen lassen. Dazu zählt etwa das Verarbeiten von transparentem, biobasiertem PA 12, einem Bio-Kunststoff, der zu 39 % aus erneuerbaren Rohstoffen auf Basis von Rizinusöl besteht. Aus diesem Material entstand auf einer Turnkey-Anlage rund um einen Allrounder 520 A die bekannte Uvex-Sonnenbrille.

Bei Rezyklaten stellen die stark schwankenden Materialqualitäten hohe Anforderungen an Spritzgießmaschinen und -prozesse. Dafür hat das Unternehmen das sogenannte Rezyklat-Paket geschnürt, das im Rahmen der Fakuma Premiere gefeiert hat. Das Paket beinhaltet verschiedene Steuerungsfunktionen sowie spezielle Plastifizierungsfeatures, um Rezyklate sicher verarbeiten zu können. Das Rezyklat-Paket ist für alle Allrounder erhältlich und lässt sich auch an älteren Modellen nachrüsten.

Wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung zusammenspielen, zeigten die Markierungstechnologien „Curve Code“ und „Holy Grail“ als innovative Lösungen für die sortenreine Trennung und Zurückführung der Kunststoffe in den Wertstoffkreislauf.

3 Männer im Gespräch am Messestand
Bertram Stern (Mitte), Sustainability Manager, und Werner Faulhaber (links), Bereichsleiter Entwicklung, erläutern im Gespräch die verschiedenen Aspekte der Arburg Greenworld. (Bild: Arburg)

Arburgxworld erweitert

Gezeigt wurde das gesamte Spektrum an Assistenten, darunter den AXW Control Fillassist für die 3D-Füllsimulation und der AXW Control Meltassist zur Prozessbewertung. Premiere feierten die beiden neuen Assistenten AXW Control Cycleassist zum Optimieren der Zykluszeit und AXW Control Energyassist für energiesparendes Einschalten. Neuheiten gab’s auch für das Kundenportal: Mit der App “Analytics Center” lassen sich Werkzeugabmusterungen, Versuche und Spritzgießprozesse dokumentieren und analysieren. Zudem wurde die App „Machine Center“ um das Feature „Customer Upload“ ergänzt, mit dem Anwender eigenes Equipment hinzufügen können.

Weltpremiere: Allrounder More

Erstmals weltweit vorgestellt wurde auch die neue Maschinenreihe Allrounder More. Die Baureihe umfasst die beiden Größen 1600 und 2000 und deckt höchste Anforderungen an ein produktionseffizientes Mehrkomponenten-Spritzgießen ab. Ihre flexible Auslegung bietet deutlich mehr Platz für größere Werkzeuge und Auswerfer, mehr Modularität im Aufbau sowie einen hohen Bedienkomfort über die Gestica-Steuerung. Ein Allrounder More 1600 produzierte auf der Messe einen komplexen Lab-on-a-chip für die Medizintechnik.

Maschine auf dem Messestand mit Besuchern
Die neue Mehrkomponentenmaschine wurde auf der Messe dem Publikum vorgestellt. (Bild: Arburg)

Gestica und Planetenrollengewindetrieb

Weitere Schwerpunkte waren die Gestica-Steuerung und der Planetenrollengewindetrieb – beide „Made by Arburg“. Die Gestica spart nicht nur Zeit bei der täglichen Arbeit, sie bietet auch eine hohe IT-Sicherheit und ermöglicht Datenanalysen direkt an der Maschine. Einzigartig ist die Prozesssimulation mit dem AXW Control Fillassist.

Zudem hat der Maschinenbauer den Planetenrollengewindetrieb als wichtigen Teil des Antriebsstrangs in den Fokus gerückt, der ein zentrales Merkmal für die Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit einer Spritzgießmaschine darstellt.

Potenziale der additiven Fertigung

Eine wichtige Rolle auf der Fakuma spielte auch die additive Fertigung. Live präsentiert wurde die Verarbeitung des Hochtemperaturwerkstoffs Ultem auf einem Freeformer 300-3X. Darüber hinaus zeigten zahlreiche Bauteile auf, welche Potenziale das Kunststoff-Freiformen für die Bereiche Medizintechnik und Automotive bieten, in denen der Maschinenbauer gemeinsam mit Partnern und Anwendern an spannenden Projekten arbeitet. Prominent auf dem Messestand vertreten war auch die Schwesterfirma InnovatiQ mit dem LiQ 320-Drucksystem, das Flüssigsilikon (LSR) im außergewöhnlichen LAM-Verfahren (Liquid Additive Manufacturing) verarbeitet.

Messebesucher am Freeformer
Lukas Pawelczyk (r.), Abteilungsleiter Vertrieb Freeformer, erläuter die Möglichkeiten der Anlage. (Bild: Arburg)

„Nach langer Zeit ohne große internationale Präsenzmesse in Europa sind wir mit viel Freude und Spannung nach Friedrichhafen gereist und haben auf eine möglichst ‚normale‘ Fakuma gehofft“, sagt Dr. Christoph Schumacher, Bereichsleiter Marketing bei Arburg. „Unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt: Die Qualität der Fachbesucher und deren Interesse an unseren Exponaten und Neuheiten waren sehr hoch. Es kamen viele Entscheider auf unseren Stand, mit denen konkrete Projekte besprochen wurden.“

Quelle: Arburg

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