Die Nachdruckzeit gehört zu den qualitätsbestimmenden Parametern im Spritzgießprozess. Sie wird deshalb nach dem Rüsten eines Werkzeugs individuell eingestellt und in der Regel empirisch ermittelt. Diese so genannte Siegelpunktbestimmung braucht nicht nur viel Zeit, sondern auch viel Rohmaterial, da zunächst mehrere Bauteile gespritzt und im Qualitätslabor analysiert werden müssen. Der neue Nachdruckassistent nimmt dem Produktionspersonal diesen Aufwand ab.
Basis für die automatische Berechnung der Nachdruckzeit ist einerseits die Werkzeugatmung und andererseits die Position der Plastifizierschnecke. Das System analysiert beide Prozessgrößen und schlägt über die CC300-Spritzgießmaschinensteuerung schon nach wenigen Zyklen die optimale Nachdruckzeit vor. Bestätigt der Einrichter den Wert, kann die Produktion unmittelbar starten.
Da die Nachdruckzeit objektiv ermittelt wird, können auch weniger erfahrene Prozesstechniker bei einem Chargenwechsel mit nur einem Klick den Prozessparameter anpassen. Ein weiterer Effizienzgewinn ergibt sich, wenn die automatisch ermittelte Nachdruckzeit niedriger liegt als die zu Beginn eingestellte. In diesen Fällen wird die Zykluszeit verkürzt. Zudem sinkt der Energiebedarf.
Produktion von Steckern macht Funktionsweise transparent
Interessierte erleben das System am Messestand in Aktion. Auf einer vollelektrischen E-Mac-Spritzgießmaschine werden Stecker für die Fahrzeugelektronik produziert. Die Maschine ist mit allen im Inject-4.0-Programm verfügbaren Assistenzsystemen ausgerüstet. Diese lassen sich einzeln aktivieren und deaktivieren, damit die Funktionsweise live verfolgt werden kann.
K 2022: Halle 15, Stand B42 – C58
Quelle: Engel
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