3 Männer vor einer Spritzgießmaschine

Stefan Witt, Engel, sowie John Erwes und Jan Hock (von links), Erwes-Reifenberg, bei der Inbetriebnahme der Maschine im Technikum des Werkzeugbauers. (Bild: Engel)

Die Anforderungen an moderne Werkzeug- und Formenbauer werden immer komplexer. Mit dieser Entwicklung sieht sich auch der Werkzeughersteller Erwes-Reifenberg mit Sitz in Finnenberg im Markt konfrontiert. „Wir hatten zwei große Projekte im Jahre 2020, die zwar erfolgreich abgeschlossen wurden, uns aber mit der vorhandenen Spritzgießmaschine an die Grenzen des Machbaren gebracht haben“, erinnert sich John Erwes, Geschäftsführer in der zweiten Generation des Familienbetriebes. Im Einsatz hatte das Unternehmen bislang eine Engel E-Motion 110 T. Um aber bei High-Performance-Werkzeugen für den Packaging-Bereich alle technischen Herausforderungen abbilden zu können, ist maschinenseitig eine vielseitige Performance genauso wichtig. „Bei Neuinvestitionen hören wir auf unsere Mitarbeiter, die uns die sehr guten Erfahrungen mit der Engel-Maschine bestätigt haben – insbesondere im Umgang mit der Steuerung“, bestätigt John Erwes.

Für kurze Zykluszeiten und funktionale Artikel

In Finnenberg werden Werkzeuge gebaut, die mit Zykluszeiten um die 2,5 s arbeiten. „Strategisch“, so formuliert es der Geschäftsführer, „wollte man sich mit einer neuen Maschine flexibler aufstellen.“ Gemeinsam mit Stefan Witt, Packagingspezialist und Vertrieb von Packagingmaschinen vom Engel-Standort Hagen, wurden im Vorfeld die technischen Bedarfe abgestimmt. „Ursprünglich war in den ersten Gesprächen immer eine Maschine mit einer geringeren Schließkraft gewünscht, denn der Fokus beim Kunden lag anfangs auf der Fertigung von Verschlüssen“, erinnert sich Stefan Witt. Benötigt wurde dann doch viel mehr – insbesondere Flexibilität. Zum einen hinsichtlich der zu wählenden Schließkraft, und zum anderen für die Performance der Spritzgießmaschine. „Am Ende sprachen wir dann von der Berücksichtigung von Dünnwandprodukten.“ Letztlich entschied sich der Werkzeugbauer für eine Engel E-Speed mit einer Schließkraft von 550 t. Diese erfüllt in der Grundausstattung schon die Anforderungen für den Einsatz vielfältiger Spritzgießwerkzeuge.

Hybridmaschine mit geringem Energieverbrauch

Die Engel E-Speed 550 verfügt über eine elektrische High-Performance-Schließeinheit, die Grundlage für den geringen Energieeinsatz der elektrischen Antriebssysteme ist. Darüber hinaus ist die Spritzgießmaschine mit einem servo-elektrischen Auswerfer ausgestattet. Der definierte Holmabstand von 1.050 x 1.050 mm versetzt Erwes-Reifenberg in die Lage, flexible Werkzeuggrößen auf der Maschine zu rüsten und verfügt zudem über einen absolut ölfreien Werkzeugbauraum. Eine Kontamination der Packaging-Produkte mit Öl wird über einen gekapselten Kniehebel ausgeschlossen. Ein weiteres Merkmal der Maschine: sämtliche Bewegungen der Maschine erfolgen grundsätzlich über den Parallelbetrieb.

Die Ausstattung der Spritzgießmaschine bietet dem Werkzeugbauer die gewünschte Flexibilität. Sowohl für die in Finnentrop produzierten Werkzeuge für Consumer Packaging, Beauty Care-Produkte sowie der Pharmazie ist diese Spritzgießmaschine ausgelegt, als auch für Dünnwandprodukte, die in jüngster Zeit immer häufiger nachgefragt werden. „Gleichzeitig sparen wir natürlich mit dem Einsatz von zwei Maschinen durch weniger Rüstvorgänge wertvolle Zeit ein“, beschreibt Jan Hock einen nicht zu unterschätzenden Punkt in der Praxis. Bei kleineren Werkzeugabmaßen wird nach wie vor die E-Motion 110 T genutzt, um die 550-Tonnen-Maschine in der Belegung zu entlasten. „Dadurch, dass wir auf eine andere Maschine ausweichen können, gewinnen wir Zeit, um Feinjustierungen am Werkzeug vorzunehmen.“

„Wir bauen Werkzeuge mit hoher Kavitätenanzahl sowie vielen Funktionen am Werkzeug und der Kunde verlangt, dass wir diese Funktionalitäten vorab im eigenen Hause testen“, wie John Erwes erklärt. Das decke sich mit dem eigenen Anspruch, denn zur Firmenphilosophie zählte von Beginn an, die Werkzeuge im eigenen Hause zu prüfen.

Warum eine gute Partnerschaft die Grundlage bildet

Wichtig, das betont Michael Wiesinger, Head of Medical and Packaging Sales Europe Central von Engel Austria, ist, dass die Abstimmung zwischen Werkzeug und Maschine passt: „Ohne der richtigen Maschinenperformance gelingt dem Werkzeug nicht das Produzieren von Qualitätsprodukten, genauso wenig wie eine Spritzgießmaschine nicht ohne das passende Werkzeug für perfekte Ergebnis sorgt.“ Stefan Witt bringt es auf den Punkt: „Werkzeug und Maschine müssen auf dem gleichen Level arbeiten.“

„Partnerschaft“ ist an dieser Stelle das Stichwort für John Erwes. Eine gute Beziehung zwischen Werkzeugmacher und Maschinenhersteller schafft für den Geschäftsführer überhaupt erst die Grundlage, um sich am Markt erfolgreich behaupten und wachsen zu können. Das Unternehmen entwickelt sich immer mehr zu einem Servicepartner in Sachen Werkzeugbau. „Dazu gehört auch die Revision von Fremdwerkzeugen, für die wir eigene Abteilung aufgebaut haben.“

Quelle: Engel

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