Schnelle Arburg-Würfeltechnologie auch für kleine Losgrößen

Arburg demonstriert nun den neuen Allrounder Cube 1800 mit 1.800 kN Schließkraft. Die Stückkosten sollen auch bei kleineren Ausbringungsmengen deutlich gesenkt werden können. Mit der neuen Anlage zielt Arburg auch auf eine wirtschaftliche Fertigung beispielsweise von technischen und medizintechnischen Produkten sowie den Bereich Personal Care.

Compact Cube in Kooperation mit Foboha

Der hybride Allrounder Cube 1800 hat 1.800 kN Schließkraft und einen Säulenabstand von 570 x 570 mm. Er kann mit horizontalen Spritzeinheiten der Größen 400 bis 1.300 und mitfahrenden Spritzeinheiten der Größen 70 bis 800 ausgestattet werden. Herzstück der Würfelmaschine ist der Compact Cube des Partners Foboha. Der Würfel wird servoelektrisch gedreht, die horizontale Bewegung erfolgt mechanisch über Zahnstangen.

Mit einem 8+8-fach-Werkzeug ausgestattet erreicht neue Allrounder bei gleicher Aufspannfläche mehr als die doppelte Ausbringungs­menge wie ein herkömmlicher Allrounder der Baugröße 570 mit 4+4-fach-Drehwerkzeug. Es wird auch der gleiche Output erzielt, wie mindestens zwei Allrounder mit vergleichbarem Holmmaß oder eine um drei Nummern größere Spritzgieß­maschine.

Für den Einsatzbereich Personal Care demonstriert Arburg den Allrounder Cube 1800 mit zwei Spritzeinheiten der Größe 400 und 170 beispielhaft mit einem 4-fach-Pilotwerkzeug von Foboha. In einer Zykluszeit von 8,7 s werden je vier zweifarbige Verschlusskappen aus chemisch recyceltem PP der Firma Borealis produziert. An Station eins werden vier je 0,85 g wiegende Rahmen gespritzt. Nach 90° Drehung auf die passive Würfelseite kühlen die Vorspritzlinge an Station zwei ab. Nach erneuter Drehung werden an Station drei die zweite Komponente (2,10 g) angespritzt. Schließlich erfolgt an Station vier – ebenfalls zykluszeitneutral – die automatisierte Entnahme der Fertigteile.

Eingesetzt wird in diesem Beispiel auch ein komplett in die Maschinensteuerung integrierter Sechs-Achs-Roboter. Dieser legt die Fertigteile auf ein Förderband ab und schleust über die Steuerung erkannte fehlerhafte Spritzteile über einen Nio-Auswurf aus. Zudem können auf Knopfdruck Stichproben entnommen und für eine anschließende Sichtkontrolle der Spritzteile nach Würfelseiten sortiert in QS-Trays abgelegt werden.

Arburg bietet die hybride Maschinenbaureihe Allrounder Cube mit Schließkräften von 1.800, 2.900 und 4.600 kN an. Das Spritzgießen in zwei hintereinander angeordneten Trennebenen sowie Kühlen und Entnahme finden gleichzeitig statt. Allein das Nutzen der passiven Würfelseiten kann laut Arburg die Kühlzeit um 30 % reduzieren.

Neben klassischen freifallenden Verpackungsanwendungen sind auch zykluszeitneutrale Prozessschritte wie das Einlegen von Inserts, Ausschrauben, Montage einzelner Komponenten, integrierte Prüfung und die automatisierte Teile-Entnahme möglich. Je nach Gegebenheiten kann ein Allrounder Cube laut Arburg mehrere herkömmliche Spritzgießmaschinen ersetzen und die Stellfläche um bis zu 75 % reduzieren. Gegenüber hydraulischen Cube-Maschinen verbraucht dieser um bis zu 45 % weniger Energie.

Arburg und Foboha kooperieren

Bei der Würfeltechnologie kooperiert Arburg eng mit dem Werkzeugspezialisten Foboha, Haslach. Durch das modulare Maschinenkonzept, abgestimmt auf die Werzeugtechnologie, ist die Baureihe Allrounder Cube besonders flexibel einsetzbar. Auch die zunehmend eingesetzten Robot-Systeme lassen sich in die Steuerung integrieren. Bei Arburg arbeitet ein interdisziplinäres Cube-Team mit Verantwortlichen aus den Bereichen Anwendungstechnik, Vertrieb und Automation sehr zielorientiert an der Umsetzung aller Würfel-Technologie-Themen. Auch Bauformen wie die Reverse-Cube-Technik mit gegenläufig drehenden Würfelhälften und Würfelmaschinen für Drei-Komponenten-Spritzteile bietet Arburg an.