Hereaus - Engel

Amloy ist für anspruchsvolle Anwendungen und mechanisch stark beanspruchte Komponenten, die eine hohe Zuverlässigkeit, Verschleißarmut, Kratzfestigkeit und Reproduzierbarkeit erfordern, gut geeignet. (Bild: Heraeus)

Die neue amorphe Materialreihe Amloy von Heraeus schafft im Spritzgießverfahren Produkte mit Eigenschaften, die sich bislang gegenseitig ausschlossen. Bis zu 70 Prozent reduzierte Zykluszeiten und unerreichte Produktqualitäten eröffnen zahlreiche neue Anwendungsfelder.

Zirkonium-basierte Amloy Legierungen und Materialien auf Kupferbasis verlassen die erfolgreiche Pilotphase und sind bereit für die Großserienproduktion. Bei Amloy von Heraeus handelt es sich um eine auch für den Spritzguss optimierte Reihe von Legierungen amorpher Metalle. Beispielhaft und live zeigen Heraeus und Engel auf der Hannover Messe das Potenzial von Amloy für mechanisch stark beanspruchte Komponenten, die eine hohe Zuverlässigkeit, Verschleißarmut, Kratzfestigkeit und Reproduzierbarkeit erfordern. Mehrmals werden vom 1. bis 5. April 2019 in Halle 3 am Stand E32 Bits aus Amloy für Schraubendreher produziert.

Hochelastisch und hart zugleich

Die ungeordnete, amorphe Atomstruktur gibt den Metallen ihren Namen. Komponenten aus Amloy sind hochelastisch und hart zugleich, von geringer Wandstärke und dabei widerstandsfähig, leicht und gleichzeitig robust. Amloy ist äußerst korrosionsbeständig und biokompatibel gemäß ISO 10993-5. Mit dieser Kombination von Eigenschaften ist dieses Material Stahl, Titan und vielen anderen Werkstoffen überlegen und eröffnet ein breites Einsatzspektrum. Einsatzfelder sind beispielsweise bruchsichere Leichtbaurahmen von portablen Elektronikgeräten, langlebige Instrumente für die minimalinvasive Chirurgie, stabile Federungen und verschleißfeste Antriebsteile für die Luft- und Raumfahrt, hochwertige Dekorelemente für das Automobil sowie abriebfeste Uhrwerkbauteile. Derzeit arbeitet Heraeus an weiteren Amloy Legierungen auf Basis von Titan, Eisen und Platin.

Einsatzfertig in nur einem Arbeitsschritt

Engel - Hereaus

Gezielt für die Verarbeitung von Amloy Legierungen hat Engel eine hydraulische Spritzgießmaschine entwickelt. Die Engel victory AMM liefert in nur einem Arbeitsschritt einsatzfertige Bauteile mit hoher Oberflächenqualität. (Bildquelle: Engel)

Mit einer hydraulischen Engel victory AMM Spritzgießmaschine werden die Komponenten aus Amloy gefertigt. Die Einspritzgeschwindigkeit beträgt serienmäßig 1.000 mm/s und macht geringe Wanddicken möglich. Die Zykluszeit ist um bis zu 70 Prozent gegenüber bisherigen Lösungen zum Spritzgießen von amorphen Metallen reduziert; die benötigte Heizleistung reduziert sich um 40 bis 60 Prozent. In nur einem Arbeitsschritt entstehen aus den Amloy Rohlingen in 60 bis 120 Sekunden, abhängig von ihrer Größe und Geometrie, ein oder mehrere Bauteile. Mit einer Oberflächenfeinheit von 0,05 µm Ra sind bei den meisten Produkten das Nachbearbeiten oder Veredeln überflüssig.

Das Spritzgießen amorpher Metalle ist dem MIM-Verfahren (Metal Injection Molding) sowie der CNC-Bearbeitung überlegen: Die Verarbeitung von Metall-Kunststoff-Pulver im MIM-Verfahren erfordert weitere Arbeitsschritte wie Entbindern und Sintern. Der höhere Materialschrumpf beeinträchtigt die Reproduzierbarkeit. Die CNC-Bearbeitung ist zeitintensiver und verursacht viel Abfall.

Weitere Informationen

Amloy – Amorphous Alloy Technologies

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