Die neue Spritzgießmaschine Smartplus 60.

Die neue Spritzgießmaschine Smartplus 60. (Bild: Wittmann)

Der Schwerpunkt der diesjährigen Präsentation von Wittmann Battenfeld, Kottingbrunn, Österreich, liegt auf der neuen Smartplus. Hierbei handelt es sich laut Hersteller um eine servohydraulische Spritzgießmaschine, die wirtschaftlich, energieeffizient sowie wiederholgenau arbeitet. Durch den Einsatz bewährter Technologien und ausgewählter Optionen sind bei dieser Maschine kurze Lieferzeiten möglich.

Die neue Steuerung B8X besitzt mit im Haus entwickelten Steuerungskomponenten, die eine höhere Taktfrequenz, kürzere Reaktionszeiten und eine höhere Reproduzierbarkeit der Teile bei unverändertem Bedienkomfort und gewohnter Visualisierung ermöglichen. Selbstverständlich ist auch die Smartplus mit der für die Ecopower entwickelten Energierückgewinnungstechnologie Kinetic Energy Recovery System (KERS) ausgestattet. Die Maschine ist derzeit bei ausgewählten Kunststoffverarbeitern im Praxistest. Ab dem 4. Quartal 2021 soll die Maschine in den Schließkraftgrößen von 60 bis 180 t in erster Serie verfügbar sein.

Die Vorteile der neuen Spritzgießmaschine werden anhand des Typs 180/750 vorgestellt. Die Anlage ist mit der Anwendungssoftware HiQ Flow, dem neuen Condition Monitoring System CMS-Light zum Überwachen von erweiterten, servicerelevanten Maschinenparametern und einem gravimetrischen Dosiergerät Gravimax G14 ausgestattet. Die Automatisierung mit einem Wittmann Roboter Primus 26T wird über eine von Wittmann Battenfeld Deutschland, Nürnberg, entwickelte und produzierte Easy-Zelle realisiert. Die auf Rollen montierte Easy-Zelle kommt ohne Schutztür aus und benötigt damit nur minimalen Platz neben der Spritzgießmaschine. Trotz der kompakten Bauweise erhält der Anwender alle CE-konformen Sicherheitseinrichtungen.

Auf der Anlage wird während der Messe eine Radblende für Rasenmäher mit einem Werkzeug von Uralan, Münsingen, aus PP hergestellt. Im Sinne einer nachhaltigen Produktion wird dabei eine Mischung von Neuware und Rezyklat verwendet. Zum Sicherstellen der Teilequalität wird die Software HiQ Flow eingesetzt. Dabei handelt es sich um eine materialviskositätsbezogene Einspritzregelung, mit deren Hilfe Temperatur- und Chargeneinflüsse auf die Materialviskosität kompensiert werden.

Radblende für Rasenmäher
Radblende für Rasenmäher (Bild: Wittmann)

Acht Schlauchkammern pro Zyklus

Anhand der Herstellung einer Schlauchklammer für die Medizintechnik mit einem 8-fach-Werkzeug von Wilamed, Kammerstein, zeigt der Maschinenhersteller seine Möglichkeiten im Bereich der Digitalisierung. Zum Einsatz kommt dabei eine vollelektrische Ecopower 55/350, die mit den Software-Paketen HiQ Flow zum Ausgleich von Viskositätsschwankungen, HiQ Melt zum Überwachen der Materialqualität und HiQ Metering zum aktiven Verschließen der Rückstromsperre ausgestattet ist.

In die Unilog B8-Steuerung der Maschine sind der Roboter W918, ein Segmentradtrockner Aton plus H30 und drei Temperiergeräte der Serie Tempro plus D als auch das MES-System Temi+ via Wittmann 4.0 inte­griert. Auf der Steuerung kommt auch das elektronische Werkzeugdatenblatt zum Einsatz. Die vernetzte Produktionszelle kann damit prüfen, ob die angeschlossenen Peripheriegeräte für den vorgewählten Produktdatensatz ausreichend sind oder ob weiteres Equipment benötigt wird. Auch bei dieser Anwendung wird die Automatisierung mittels Easy-Zelle realisiert werden.

Stützring mit Membran

Auf einer Micropower 15/10H/10H Combimould wird mit zwei horizontal angeordneten Spritzaggregaten ein Stützring mit Siliconmembran aus PC und LSR produziert. Die Maschine ist für den Spritzguss im Reinraum ausgelegt. Der eingesetzte Drehteller ist komplett gekapselt. Alle Anschlüsse für Heizungen, Temperaturfühler, Wassertemperierung, Kernzugpneumatik und -sensorik sowie Ausblasventil befinden sich am Drehteller. Die damit kurzen Anschlüsse zum Werkzeug erhöhen den Bedienkomfort der Maschine. Wie bei der Standardmaschine sind auch die Spritzaggregate dieser Mehrkomponentenmaschine in Form von zweistufigen Schnecken-Kolben-Aggregaten mit einem Schussvolumen von 4 cm³ ausgeführt. Diese ermöglichen sehr kurze Fließwege und somit das Verarbeiten einer thermisch homogenen Masse woraus eine sehr gute Teilqualität resultiert.

Bei den für den vorgestellten Stützring eingesetzten Materialien handelt es sich um Polycarbonat (Makrolon) von Covestro, Leverkusen, und ein selbsthaftendes LSR (Silopren) von Momentive, Leverkusen. Das Werkzeug wurde in Zusammenarbeit mit Nexus, Donaueschingen, gebaut. Die LSR-Dosieranlage stammt von Nexus und ist mit einem neuen Servomix-Dosiersystem mit OPC-UA-Schnittstelle (Euromap 82.3) ausgestattet.

Schlauchklammer für die Medizintechnik aus Polysterol
Schlauchklammer für die Medizintechnik aus Polysterol (Bild: Wittmann)

Energieverbrauch minimieren

Alle am Stand gezeigten Maschinen werden mit der Software Imagoxt, einem Zusatzmodul zum MES Temi+, ausgestattet sein. Die Software ermöglicht es, den Energieverbrauch beziehungsweise Energiefluss sichtbar zu machen und zu überwachen. Mit ihrer Hilfe kann eine detaillierte Energiekostenanalyse für die angeschlossenen Maschinen erstellt werden. In weiterer Folge können benutzerdefinierte KPIs erzeugt, personalisierte Berichte und Alarmanzeigen generiert und die energetische Leistung des Unternehmens kontrolliert werden.                 

Einblick in die Gasinnendrucktechnologie

Die neuesten Entwicklungen im Bereich der Gasinnendrucktechnologie Airmould werden am Messestand in einem eigenen Airmould Center vorgestellt. Hier können sich Interessenten über die Möglichkeiten, die diese Technologie im Sinne einer nachhaltigen Produktion von Teilen bietet als auch über die Vorteile des neuen Druckregelmoduls und des Handbediengerätes der nächsten Generation eingehend informieren.

Halle/Stand: B1/1204

Handbediengerät Airmould Next
Handbediengerät Airmould Next (Bild: Wittmann)

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Unternehmen

Wittmann Battenfeld GmbH

Wiener Neustädter Str. 81
2542 Kottingbrunn
Austria