
Mit der Airmould Gasinnendrucktechnologie werden auf der Kuteno vor Ort Wäscheklammern aus PP produziert. (Bild: Wittmann)
Das Airmould System ist modular aufgebaut und lässt sich platzsparend an Spritzgießmaschinen der unterschiedlichsten Bauarten und Marken montieren. Es besteht aus einer Zentraleinheit als Verbindungsknoten für die einzelnen Anlagenkomponenten, dem Druckregelmodul, das nah am Verbraucher installiert wird, und einem Handbediengerät. Die Zentraleinheiten sind mit einer Euromap 62 Schnittstelle ausgerüstet. In Kombination mit einer Wittmann Spritzgießmaschine wird Airmould über die Unilog B8 respektive Unilog B8X Maschinensteuerung bedient und benötigt kein separates Bediengerät.
Das Unternehmen bietet auf dem Gebiet der Gasinnendrucktechnik erweiterte Dienstleistungspakete und Beratungsleistungen an – bis hin zur Erstsimulation für das Airmould-optimierte Bauteildesign.

Wie funktioniert die Airmold Gasinnendrucktechnologie?
Beim Airmould Gasinnendruckspritzgießen wird Stickstoff in die teilweise oder vollständig mit Kunststoffschmelze gefüllte Kavität injiziert, wodurch eine Hohlraumstruktur im Bauteil entsteht. Auf diese Weise spart das Verfahren Rohmaterial ein, die Bauteile werden leichter und weisen dennoch eine hochwertige Oberfläche auf. Denn das Stickstoffgas übernimmt die Aufgabe des Nachdrucks und wirkt der Schwindung der Bauteile von Innen heraus entgegen. Selbst bei dickwandigen Bauteilen werden Einfallstellen und Verzug vermieden.
Typische Anwendungen für die Airmould Technologie sind längliche Bauteile, von denen ein niedriges Gewicht und eine hohe Kosteneffizienz gefordert werden. Hierzu gehören zum Beispiel Griffe im Automobil, Sportgeräte oder Getränkekisten. Darüber hinaus wird die Technologie eingesetzt, um effizient Medienleitungen und kleine Rohre zu erzeugen.
Auf der Kuteno zeigt Wittmann, dass sich mittels Airmould auch kleinere Bauteile mit Hohlraumstrukturen erzeugen lassen. Ausgestellt werden Wäscheklammern aus Polypropylen (PP) in einem neuartigen Design. Im Vergleich zum Kompaktspritzguss werden hier mittels Airmould 26,3 % Material und Gewicht eingespart.
Wo kommt der Stickstoff her?

Auch für die Stickstoffversorgung bietet Wittmann eine sehr effiziente Lösung aus der eigenen Entwicklung und Produktion an. N2easy macht es möglich, das benötigte Stickstoffgas direkt an der Verarbeitungsmaschine aus der Umgebungsluft zu erzeugen. Die Anlagen zur Stickstoffgewinnung und Druckerzeugung werden in unterschiedlichen Größen und Leistungsabstufungen angeboten, um sowohl Einzelmaschinen zu versorgen als auch als Zentralanlagen betrieben werden zu können.
Die Eigenproduktion von Stickstoff ist gegenüber der herkömmlichen Stickstoffversorgung mit Gasflaschen oder Flüssiggastanks deutlich kostengünstiger und nachhaltiger. Mit N2easy erfordert die Stickstofferzeugung nur wenig Energie und der gesamte Logistikaufwand entfällt. Ein weiterer Vorteil ist, dass die kompakten, schallisolierten Anlagen fahrbar ausgeführt und damit flexibel einsetzbar sind. N2easy benötigt lediglich eine einfache Steckdose.
Schon bei einem Gasverbrauch von einer Gasflasche am Tag macht sich laut den Herstellerangaben die Eigenproduktion von Stickstoff mit N2easy bezahlt.
Kuteno: Halle 5, Stand C20
Quelle: Wittmann