Motivation für das Projekt sind europäische Richtlinien, die eine deutliche Steigerung beim Einsatz von Recyclingmaterial fordern. Das Umsetzen in die Praxis liegt jedoch in der Hand der Unternehmen. Deren Interesse zielt auf das Verarbeiten zu qualitativ hochwertigen Produkten, da klassische Absatzmärkte für Recyclingprodukte, überwiegend im Low-Cost-Sektor angesiedelt, bereits abgedeckt sind. Um hierfür Perspektiven aufzuzeigen, nutzen die Wissenschaftler des KUZ das thermoplastische Schaumspritzgießen, um Leichtbauteile aus Recyclingmaterial aus dem Post-Consumer-Bereich herzustellen. Geschäumt wird mit chemischen und physikalischen Treibmitteln sowie einem zusätzlichen Expansionshub.
Um das Recyclingmaterial für anspruchsvolle Anwendungen nutzbar zu machen, wird es mit neu entwickelten Additiven modifiziert. Diese sollen Gerüche, Emissionen, mechanische Eigenschaften, Oberfläche und Schaumausprägung verbessern.
Verschiedene PCR-Rezyklate werden untersucht
Unterschiedliche Rezyklattypen werden für den Einsatz in relevanten Industriebranchen untersucht. Polyolefin-Mischabfälle aus PCR (Post-Consumer-Recycling) können als technische Formteile mit geschäumter Kernschicht zum Einsatz kommen. Polyethylenterephtalat (PET) aus Flaschenmahlgut wird zu Elektro-, Elektronik-, Isolations- und Akustikbauteilen verarbeitet. Polyamide (PA) aus Faserabfällen wie Teppiche, Fischereinetze finden ihre Anwendung in technischen Bauteilen für höhere Dauergebrauchstemperaturen, beispielsweise im Automobilbereich.
Das Projekt „Upcycling von Rezyklaten aus der Circular Plastics Economy für geschäumte Leichtbauanwendungen“ wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), Berlin, gefördert. (sf)