Naturfaserverstärktes Compound

Am Fraunhofer LBF wurde ein neuartiges naturfaserverstärkte Compounds für die Verarbeitung im High Speed Additive Manufacturing entwickelt. (Bild: Fraunhofer LBF)

Im Projekt „Eco2-Line“, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) innerhalb des Technologietransfer-Programms Leichtbau (TTP LB) gefördert wird, geht es um die Gewichteinsparung mit neuartigen naturfaser-verstärkten Leichtbaukomponenten. Gleichzeitig wird der Fertigungsprozess hinsichtlich Ökobilanz optimiert und eine verbesserte Recyclingfähigkeit nach mindestens äquivalenter Lebensdauer des Ursprungsbauteils realisiert. Sitzstrukturen für die Elektromobilität, Zugwagenübergänge und Pick-up-Aufsätze stehen dabei im Fokus. Stauelemente, die Teile eines Pick-up-Aufsatzes sind, werden gedruckt gefertigt.

Achtmal schneller als konventioneller 3D-Druck

Die Forscher ersetzen teilweise Metallkonstruktionen durch leichte, naturfaserverstärkte Kunststoffbauteile. Sie nutzen dabei den additiven Highspeed-Prozess Seam (Screw Extrusion Additive Manufacturing), der am Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU etabliert ist. Dieses neue 3D-Druck-Verfahren ist achtmal schneller als herkömmliche 3D-Drucker. Um langzeitstabile witterungsbeständige Bauteile aus naturfaserverstärktem Kunststoff fertigen zu können, wird am Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF ein eigenes Verfahren entwickelt. Es hydrophobiert Fasern und sorgt für ihre Temperaturbeständigkeit. Der Schwerpunkt der Entwicklungen liegt auf der kombinierten Holzfasermodifikation durch Acetylierung und anschließender Epoxidharzbeschichtung.

Leichtbaukomponenten für einen Pick-up-Aufsatz
Die im Seam-Verfahren gefertigten neuartigen naturfaserverstärkten Leichtbaukomponenten für einen Pick-up-Aufsatz helfen, Treibhausgase zu reduzieren. (Bild: Stefan Decker Fiftyten)

Naturfasern als Bestandteil von Polyamiden

Durch die Beschichtung mit Epoxidharz wird die erhöhte Temperaturbeständigkeit erzielt. Dies ist die Voraussetzung, um die Fasern in Polyamide einarbeiten zu können, was bisher noch nicht möglich ist. Der Nutzen für den Kunden lässt sich am Beispiel eines Hochgeschwindigkeitszuges errechnen: Bei einem Zug mit 14 Übergängen und einer Laufleistung von 12,5 Mio. km können bei jedem eingesetzten nachhaltigen Übergangssystem 160 kg eingespart werden. Dies entspricht auf den gesamten Zug gerechnet eine Einsparung von fast 115 t CO2-Äquivalent.

Quelle: Fraunhofer LBF

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

Sie möchten gerne weiterlesen?