KUNSTSTOFFLACKIERUNG Bei der Lackierung von Kunststoffen für Anbauteile am Auto haben die deutschen Autobauer Maßstäbe gesetzt, die nun auch im Ausland berücksichtigt werden und hohe Ansprüche an Kunststofflackieranlagen von Eisenmann stellen.
Ein Beispiel ist die an Mobis Slowakia gelieferte Anlage, in der Außen-Anbauteile für den Kia Cee’d im Dreischichtaufbau lackiert werden. Als Primer und Basecoat kommen dabei wasserlösliche Materialien zum Einsatz, nur der Clearcoat ist Lösemittellack. Die Anlagentechnik entspricht in allen Punkten dem neuesten technischen Stand, wie Eisenmann angibt. Die Gesamtanlage ist zum Schutz vor Staub und Schmutz mit einem unten liegenden Fördersystem, im aktuellen Fall einem flexiblen Skidförderer, ausgestattet und von der Vorbehandlung bis zur Werkstückabnahme komplett eingehaust. Alle Beschichtungsvorgänge inklusive Beflämmen zur Haftungsverbesserung werden automatisch durch Roboter erledigt. Zutritt zum Reinraum besteht für Werker nur über Personenschleusen. Die klimatisierten Großraum-Spritzkabinen haben Querstrom-Venturi-Auswaschung und kontinuierlichen Lackschlammaustrag über Flotsed-Einrichtung. Mit hohen Luftvolumina ausgestattet arbeiten die Kabinen ebenso wie die nachgeschalteten Abdunstzonen, Trockner und Kühlzonen im Umluftbetrieb mit hoher Luftkreislaufrate. Nur die zur Verdünnung der Lösemittel nötigen Abluftmengen werden dabei der Entsorgung zugeführt und durch Frischluft ersetzt. So ist auch eine vollständige Erfassung aller freiwerdenden Lösemittel gewährleistet. Insgesamt fallen nur rund 12 500 NM³/h an entsorgungspflichtiger Abluft an. Diese werden einer regenerativen Nachverbrennung RNV in Kompaktbauweise zugeführt, die dank interner Abluft-Minimierung und -Aufkonzentrierung weitgehend autotherm arbeitet. Eine derartige Lösung ist insbesondere beim Kunststofflackieren mit den vergleichsweise niedrigen Trocknungstemperaturen sehr sinnvoll.