Anlässlich der Formnext Connect 2020 stellte das Unternehmen exemplarisch die Verarbeitung resorbierbarer Materialien des Partners Evonik, Essen, für Implantate vor. Die Verarbeitung von Resomer LR 706 (Composite aus poly L-lactide-co-D,L-lactide und ß-TCP) ist ein Beispiel für den Einsatz der Maschine. Die Firma Samaplast kann damit Implantate fertigen, wie sie nach Knochenbrüchen direkt in den Körper eingesetzt werden. Das Polymer-Composite enthält 30 Prozent keramische Zusätze. Das Bauteil ist so stabiler und gibt zudem Calcium ab, um den Knochenaufbau zu fördern. Nach vorgegebener Zeit löst sich das Implantat dann vollständig auf. Zudem wurde kürzlich ein weiteres resorbierbares Material des Essener Unternehmens verarbeitet: Ein Polymer aus der Resomer-C-Familie, das im Bereich der Weichteilgewebe eingesetzt wird. Der Hochtemperatur-Kunststoff Ultem 1004 der Loßburger wiederum ist aufgrund seiner vielseitigen Sterilisierungsmöglichkeiten und Biokompatibilität (ISO 10993, USP Class VI) prädestiniert für die Medizintechnik. Exemplarisch lassen sich daraus additiv patientenspezifische Sägeschablonen fertigen, die bei Knie-Operationen als Fixierhilfe zum Einsatz kommen. Weitere Materialien für die Medizintechnik sind in der Erprobungsphase. Die Maschinen sind mit einigen kleineren Anpassungen für den Einsatz im Reinraum geeignet.
Verarbeitungsverfahren
Kunststoff-Freiformen von medizinisch zugelassenen Kunststoff-Granulaten
Das Arburg Kunststoff-Freiformen mit dem Freeformer von Arburg, Loßburg, ist prädestiniert für anspruchsvolle Anwendungen in der Medizintechnik. Verarbeitet werden dabei die Kunststoffgranulate, die auch im Spritzgießen verwendet werden. Das macht das offene System sehr wirtschaftlich. Die Maschine kann auch biokompatible, resorbierbare und sterilisierbare sowie FDA-zugelassene Originalmaterialien zu Funktionsbauteilen verarbeiten und im Reinraum eingesetzt werden.