
Filigrane Strukturen sind mit der FDR-Technologie möglich. (Bild: 1zu1)
Das Fine Detail Resolution (FDR) ermöglicht erstmals Bauteile mit einer Detailauflösung von 0,05 mm und minimalen Wandstärken von 0,22 mm. Mit FDR gedruckte Bauteile sind in einer Größe von 5 bis 40 mm möglich. Wirtschaftlich sinnvoll ist der Einsatz für Prototypen und Serien bis zu 1.000 Stück – bei speziell für diese 3D-Drucktechnik designten Bauteilen rentieren sich auch größere Stückzahlen.
Erneut war 1zu1, Dornbirn, Österreich, Entwicklungspartner von EOS, Krailling. Nur wenige Wochen nachdem die Unternehmen die weltweit schnellste Anlage für Selektives Lasersintern (SLS) präsentierten, gelingt nun ein Schritt zu bisher unerreichter Präzision: die SLS-Technologie Fine Detail Resolution.
Ein sehr feiner Laserstrahl schafft in Kombination mit dem besonders zähen und zugleich flexiblen Werkstoff Polyamid 11 (PA1101) eine Genauigkeit von 0,05 mm. Damit kann 1zu1 nun im 3D-Druck erstmals filigrane Kleinteile mit Wandstärken von gerade einmal 0,22 mm und komplexen Geometrien in kleinen Serien herstellen. FDR ist für Bauteile in einer Größe zwischen 5 und 40 mm verfügbar.
„FDR eröffnet neue Anwendungsfelder für die additive Fertigung. Für uns ist das ein Meilenstein“, freut sich 1zu1-Technik-Geschäftsführer Wolfgang Humml: „Diese Detailgenauigkeit, hochfeine Oberflächen und scharfe Kanten in Verbindung mit stabilen mechanischen Eigenschaften waren im 3D-Druck bisher undenkbar.“ Als Entwicklungspartner des Herstellers bietet der Dienstleister die Technologie rund ein Jahr vor der breiten Verfügbarkeit am Markt an.

Wo die Potentiale und Grenzen von FDR liegen
Ein halbes Jahr lang hat 1zu1 die Produktion in Fine Detail Resolution bereits getestet und deren Potenziale und Grenzen ausgelotet. Markus Schrittwieser, Leiter des Rapid-Prototyping-Centers und verantwortlich für Entwicklung und Innovation , sieht bei der neuen Technologie „perfekte Voraussetzungen für kleine bis mittlere Serien von 500 bis 1.000 Stück, ohne Werkzeugkosten und binnen weniger Tage geliefert“. Natürlich können auch voll funktionstaugliche, hochpräzise Prototypen in FDR gefertigt werden.
Dank des Materials sind die Kleinteile temperaturbeständig und somit voll einsatzfähig. Sie lassen sich ohne Maßhaltigkeitsverlust chemisch glätten und einfärben. „Solche filigranen Strukturen sind sonst nur mittels Stereolithografie (SLA) realisierbar. Da SLA-Teile temperaturanfällig und mechanisch kaum belastbar sind, eignen sie sich vor allem als Fotomodelle. Die FDR-Teile sind hingegen voll einsatzfähig“, schildert Schrittwieser.
Einsatzbereiche gibt es viele, etwa in der Elektronik-, Automotiv- oder Medizintechnikbranche – überall dort, wo hochgenaue Kleinteile und komplexe Geometrien wie Bohrungen, Hinterschnitte oder Kanäle benötigt werden. Möglich sind beispielsweise winzige Siebe, Filtereinheiten, Fluidführungen oder Stecker.
Quelle: 1zu1