
Symbolischer Spatenstich für die Fertigungshalle für CFK-Automobilbauteile (von links): Dr. Thomas Wolff (BMW Group Leiter Leichtbau- und Technologiezentrum), Ines Reinhold (GF Inland Architektur Chemnitz), Arndt Steinbach (Landrat Meissen), Dr. Dirk Feltin (Geschäftsführer Hightex Verstärkungsstrukturen), Jörg Bechmann (Goldbeck Ost/Niederlassungsleiter Sachsen), Jeanette Scherf (Geschäftsführerin Hightex Verstärkungsstrukturen), Peter Nothnagel (Stabsstellenleiter SMWA) (Bild: Hightex)
Hightex war 1999 aus einer Forschungsgruppe des Dresdner Instituts für Polymerforschung hervorgegangen. Dr. Horst Rothe, der einstige Ideengeber für die heutige Hightex-Technologie, dem Tailored-Fiber-Placement (TFP), war zur Feierstunde anwesend. „Ich bin stolz, wie meine Erfindung in der Praxis angewendet wird und danke Hightex dafür“, bemerkte der heute 90-Jährige, der früher im Dresdner Institut für Polymerforschung tätig war. In wenigen Worten zusammengefasst beschreibt er seine Idee von vor 20 Jahren als belastungsgerechtes Aufsticken von Kohlenstofffasern unter dem Einsatz von Stickmaschinen. Dieses Verfahren entwickelte das Halbzeughersteller im Laufe der Zeit weiter; heute kommen für die Serienanwendung moderne 10-Kopf-Maschinen zum Einsatz.
Die Geschäftsführer Dr. Dirk Feltin und Jeanette Scherf skizzieren das Vorgehen in der heutigen Produktion folgendermaßen: „Wir fixieren Kohlefaserstränge definiert mithilfe sehr dünner Nähfäden auf einem textilen Untergrund und formen diese dann dreidimensional um. Das spätere Bauteil entsteht anschließend durch das Durchtränken mit speziellen Kunststoffen bei unseren Kunden. Bei geringer Dichte sind die Materialien hochfest und steif.“
Partner der Industrie
Hightex stellte in der vergangenen Zeit auch Produkte wie Roboterarme, Fahrradrahmen oder spezielle Sohlen für Wander- und Bergsteigerschuhe her. Heute ist die Firma ein Serienfertiger für technische textile Halbzeuge für unterschiedliche Anwendungen.
So fertigt der mittelständische Betrieb mit seinen 70 Beschäftigten Carbonfaser-Halbzeuge für Fensterrahmen und Fußbodenstrukturen für den Airbus A 350. Aber auch für die internationale Raumfahrtindustrie ist das Unternehmen ein Zulieferer. Die Automobilindustrie arbeitet ebenfalls mit dem sächsischen Halbzeughersteller zusammen. So werden für das Elektroauto BMW i3 2.000 Halbzeuge pro Tag für den Seitenrahmen des Fahrzeugs gefertigt. (sf)