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Die Methode gibt eine Antwort auf die Frage, wie gut sich eine Kunststoffverpackung für das Recycling eignet. (Bild: iStock.com/FabrikaCr)

Kunststoffe und Kunststoffverpackungen leisten schon in der Nutzungsphase einen Beitrag zum Klimaschutz. Sie schützen Produkte und verursachen im Vergleich zu anderen Materialien oftmals deutlich weniger CO2-Emissionen. Noch besser wird ihre Bilanz, wenn Kunststoffe nach Gebrauch wieder und wieder ihren Einsatz finden. Denn das Recycling von Kunststoffabfällen und der Einsatz von Kunststoffrezyklaten in Neuprodukten schonen nicht nur Primärrohstoffe, sondern sparen gegenüber der Produktion aus Rohöl auch Energie und CO2-Emissionen ein.

Ambitionierte Ziele für das Kunststoff-Recycling

Unter anderem deswegen sind die Ziel-Vorgaben für das Recycling von Kunststoffverpackungen sehr ambitioniert und ein Erreichen ist nicht automatisch zu erwarten. Und doch ist es im Jahr 2019 in einem gemeinsamen Kraftakt gelungen, den Anteil der werkstofflich verwerteten Kunststoffverpackungen um sage und schreibe 50 Prozent zu steigern, berichtet die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V.

Die Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) und das Umweltbundesamt sprachen bei der Vorstellung ihres „Jahresberichtes zur Transparenz beim Verpackungsrecycling“ im November 2020 sogar von einer Trendwende. Das Engagement auf Hersteller- und Verbandsseite, aber auch gesetzliche Bestimmungen, wie das 2019 in Kraft getretene Verpackungsgesetz, haben zu dieser Entwicklung beigetragen.

Aber auch Verbraucher, die Verpackungen im ersten Schritt sammeln und sortieren, haben ihren Beitrag geleistet. Sie sind ein wichtiger Garant dafür, dass die dualen Systeme jährlich rund 6,2 Mio. Tonnen Verpackungsabfälle erfassen. 2,5 Mio. Tonnen davon sind Leichtverpackungen. Sie gelangen über den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne in den Wiederverwertungskreislauf, heißt es in der Mitteilung des Verbands.

Wie Kunstoff-Recycling funktioniert

Ein großer Teil des gesammelten Kunststoff, ob aus Produktionsresten oder aus Konsumentenabfällen kann mechanisch aufbereitet werden, um daraus Kunststoff-Rezyklate herzustellen. Inwzischen sind jedoch einige chemische Verfahren entwickelt, die die Reststoffe in ihre wertvollen Kohlenstoffbausteine zerlegen.

Hier stellen wir die wichtigsten Verfahren zum chemischen Recycling von Kunststoffen vor:

 

 

Kreislaufwirtschaft technologisch voran treiben

Plastverarbeiter berichtet fast täglich über neue Technologien, die die Kreislaufwirtschaft voran bringen. Es geht um Nachhaltigkeit bei den Rohstoffen, um Rezyklate, deren Normung, Verarbeitung und Beschaffung sowie um die Verarbeitbarkeit in hochwertige Produkte.

Hier einige ausgwählte Themen:

Warum Rezyklate zertifiziert sein sollten

Plastship ist seit 2018 ein sich im Aufbau befindliches Portal für die Kreislaufwirtschaft. Plastverarbeiter fragte bei Geschäftsführer Andreas Bastian nach, welchen Nutzen diese Plattform Kunststoffverarbeitern für die Auswahl und den Einkauf von Rezyklaten bietet.

Transparenz und Standards im Kunststoff-Rezyklate-Markt

Damit Rezyklat-Kunststoffe in der kunststoffverarbeitenden Industrie nicht nur ein Nischendasein, sondern zu einer konkurrenzfähigen Alternative werden, braucht es sichere Lieferketten und Standards. Die Cirplus-Unternehmensgründer, Christian Schiller und Volkan Bilic, haben den Bedarf an Transparenz in der Lieferkette für Rezyklate erkannt und eine digitale Handelsplattform aufgebaut. Für die Entwicklung der notwendigen Qualitätsstandards unterstützt der Leiter des Instituts für Kunststoff- und Kreislauftechnik, Prof. Dr. Ing. Hans-Josef Endres, das Unternehmen.

Ressourcen schonen beim Partikelschaumverarbeiten

Verpackungen schützen einerseits in Form von Folien Lebensmittel, Produkte des täglichen Bedarfs und viele Dinge mehr. Andererseits sorgen Verpackungen für einen sicheren Transport von elektronischen Geräten, halten Kühlketten aufrecht und bringen technische Teile sicher ans Ziel. Sie sind leicht und werden für technische Bauteile im Kreislauf geführt. All diese Aufgaben erfüllen Verpackungen aus Partikelschaum. Ein Partikelschaumverarbeiter gibt Einblicke über die Möglichkeiten, die diese Werkstoffgruppe bietet und erläutert, warum diese von Haus aus nachhaltig sind und wie er deren Herstellung nachhaltig gestaltet.

Rezyklate prozessstabil verarbeiten

Bis 2025 will die Europäische Union den jährlichen Rezyklateinsatz bei der Herstellung von Kunststoffprodukten mehr als verdoppeln. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es neben dem Commitment der Marktakteure und einer höheren Kapazität beim Aufbereiten von Kunststoffabfällen vor allem neue Technologien für die Verarbeitung. Es gilt, Rezyklate breiter und in noch höheren Anteilen einzusetzen. Mit neuen Spritzgießverfahren einerseits und intelligenter Assistenz andererseits verfolgt ein Spritzgießmaschinenbauer unterschiedliche, jeweils vielversprechende Ansätze. Die Produktion von Boxen und Behältern zeigt das große Potenzial auf.

Nachhaltige To-Go-Verpackungen

Was macht eine nachhaltige Verpackung aus? Und wie nachhaltig sind die oft gehypten alternativen Verpackungsmaterialien? Die Diskussion um das Thema „nachhaltige Verpackungsmaterialien“ ist aktuell durch Irrtümer und Mythen geprägt. Experten der Branche beleuchten das Thema mit Blick auf die Systemgastronomie und geben im Interview einen Ausblick auf die Anforderungen an To-go-Verpackungen.

Ein NIR-Labor für die Tasche

Plastikmüll ist zu wertvoll, um weggeworfen zu werden. Wo immer möglich und sinnvoll, sollten Kunststoffabfälle durch Recycling und Wiederverwendung in einen Kreislauf überführt werden. Eine gut funktionierende Infrastruktur für die Abfallsammlung, -trennung und -verwertung in Verbindung mit dem entsprechenden Bewusstsein der Unternehmen und Verbraucher sind hierzu zentral. Innovative Technologien können die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft erleichtern. Ein Beispiel ist die mobile Nahinfrarot-Spektroskopie, die eine flexible Identifikation von Kunststoffen ermöglicht.

 

 

 

ist Redakteurin Plastverarbeiter. etwina.gandert@huethig.de

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