
Startschuss für Dide4Rec war die Auftaktveranstaltung im Nationalen Leichtbau-Validierungszentrum am Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK). (Bild: Dide4Rec/ILK)
Der Startschuss für das Forschungsprojekt Dide4Rec fiel am 24. respektive 25. Januar 2023 mit der Auftaktveranstaltung im Nationalen Leichtbau-Validierungszentrum am Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK). Der anvisierte ganzheitliche Entwicklungsansatz für kreislauffähige Leichtbauprodukte, welcher „Design for Recycling“ und Leichtbau kombinieren soll, befähigt künftig den Produktdesigner, neben technischen Vorgaben und dem ökonomischen Umfeld auch die ökologische Dimension der Kreislauffähigkeit bereits im Konstruktionsprozess zu berücksichtigen.
Hierbei ist die lebenszyklusübergreifende Kenntnis der Zusammenhänge zwischen Verarbeitung, Nutzung, Aufbereitung und Wiedereinsatz der Werkstoffe ein Kernaspekt, welcher im Vorhaben durch die digitale Bereitstellung und Analyse von Material-, Prozess- und Umweltinformationen erfolgen wird. Es stehen daher neben dem eigentlichen „Design for Recycling“ die Beschreibung der Produkt- und Qualitätskenngrößen sowie deren Veränderung durch die entsprechende Prozessgestaltung und die einhergehende Datenerfassung im Fokus.
Im Rahmen des Projektes wird der Ansatz exemplarisch für die beiden Prozessketten Thermoformen und Spritzgießen von Leichtbauprodukten entwickelt und validiert. Die Methodik soll auch auf andere Prozessrouten übertragbar sein, sodass ein breites Spektrum an Anwendungen aus verschiedenen Branchen profitiert und die Akzeptanz für “Design for Recycling” im Markt gesteigert wird.
Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.
Welche Aspekte im Projekt Dide4Rec genau untersucht werden
Im Rahmen von Dide4Rec will das ILK die komplexe Interaktion zwischen Produktentstehung, Nutzung, Aufbereitung und Wiedereinsatz besser verstehen und am Beispiel des Spritzgießens anwendungsnah untersuchen. Anhand von Beispielbauteilen sollen qualitätsrelevante Prozess- und Werkstoffdaten über mehrere Lebenszyklen erfasst werden, um eine dynamische Materialkarte zu entwickeln, welche das Werkstoffverhalten in Abhängigkeit der lebenszyklusübergreifenden Werkstoffhistorie und des Rezyklatanteils beschreibt.
Wer ist am Projekt beteiligt?
Das Projektkonsortium der acht Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft wird koordiniert von Forward Engineering. Weitere Partner sind die Baumüller Gruppe, Brose Fahrzeugteile, Mitsubishi Chemical Advanced Materials, Centrotherm Systemtechnik, Symate und das Institut für Textiltechnik Augsburg. Unterstützt wird das Vorhaben durch den VDMA, Hybride Leichtbau Technologien, Geba Kunststoffcompounds, Simutence und das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie.
Durch wen wird das Projekt gefördert?
Das Vorhaben ist am ILK in das Forschungsnetzwerk Plattform Forel eingebettet und dadurch mit mehr als 130 Partnerinstitutionen aus Industrie und Forschung verbunden. Dies ermöglicht den Forschern die branchenübergreifende Vernetzung und bietet optimale wissenschaftliche sowie wirtschaftliche Verwertungsmöglichkeiten. Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird im Rahmen des Technologietransfer-Programms Leichtbau (TTP LB) mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unter dem Förderkennzeichen 03LB3047 gefördert und vom Projektträger Jülich (PTJ) betreut.
Quelle: ILK