Raman-Spektroskopietechnologie

Raman-Spektroskopietechnologie: Verfolgt und misst sogar schwarze Kunststoffteile auf dem Förderband. (Bild: Canon)

Schwarze Kunststoffe, die häufig in der Unterhaltungselektronik oder in Autopolstern verwendet werden, lassen kein sichtbares Licht durch und reflektieren es auch nicht. Das macht es schwierig, diese Materialien mit der herkömmlichen Nahinfrarotspektroskopie (NIR) zu identifizieren. Um das Kunststoffrecycling zu beschleunigen, sind außerdem eine höhere Genauigkeit und Produktivität der Sortiervorgänge erforderlich.

Was ermöglicht die Raman-Spektroskopietechnologie?

Die neue Recyclinganlage von Canon nutzt eine proprietäre Raman-Spektroskopiemethode, um alle Kunststoffteile unabhängig von ihrer Farbe, einschließlich Schwarz, schnell und mit hoher Präzision zu sortieren. Mit der Markteinführung dieses Produkts steigt das Unternehmen in den Markt für Recyclingsysteme ein. Die Kombination aus Raman-Spektroskopie und Trackingmechanismus ermöglicht das schnelle und hochpräzise Sortieren auch von schwarzen Kunststoffteilen. Bei der Raman-Spektroskopie handelt es sich um eine Erkennungsmethode, bei der Kunststoffteile mit Laserlicht beleuchtet werden, um molekulare Informationen der Substanz zu erhalten. Das macht die Materialerkennung möglich und ist technisch auch auf schwarzen Kunststoff anwendbar. Aufgrund der begrenzten Reflexion der schwarzen Kunststoffteile ist die Messzeit jedoch zu lang, um alle Teile unabhängig von ihrer Farbe in den Recyclinganlagen effektiv zu sortieren, denn Geschwindigkeit und Durchsatz müssen im richtigen Verhältnis stehen. Daher hat sich die alleinige Anwendung der Raman-Spektroskopie für die Sortierung von schwarzem Kunststoff bisher als schwierig erwiesen.

Kunststoffsortieranlage TR-S1510
Kunststoffsortieranlage TR-S1510 von Canon. (Bild: Canon)

Wie Canon bisherige Hindernisse überwindet

Innenansicht der Ausrüstung
Innenansicht der Ausrüstung der Sortieranlage. (Bild: Canon)

Durch die Kombination der Raman-Spektroskopie mit den Mess- und Steuergeräten von Canon hat das Unternehmen eine Technologie zur Nachverfolgung der Raman-Spektroskopie entwickelt, bei der das Laserlicht kontinuierlich auf die Teile gerichtet wird. Dadurch wird sichergestellt, dass für jedes Kunststoffteil entsprechend seiner Farbe genügend Messzeit zur Verfügung steht und insgesamt eine hohe Geschwindigkeit und Genauigkeit erreicht wird. Dies trägt dazu bei, die Produktivität von Recyclinganlagen zu verbessern und damit das Materialrecycling zu maximieren.

Die Anlage erreicht eine Fördergeschwindigkeit von 1,5 m/s und kann bis zu 1 t Kunststoff pro Stunde sortieren. Es kann sogar an den Durchsatz und den Bauraum des Anwenders angepasst werden, indem das Modul, das die Kunststoffteile verfolgt und misst, oder die Kombination der Förderbänder ausgetauscht wird.

Quelle: Canon

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(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

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