Material aus Lederresten in Granulatform

Wie industrielle Abfallreste sinnvoll wiederverwertet werden können, zeigt ein neues Projekt auf. (Bild: Aimplas)

Spanien produziert jährlich rund 70 Mio. Paar Schuhe, wobei allein in der Region Valencia 3.500 t Lederabfälle anfallen, die oft auf Deponien landen. Die herkömmliche Wiederverwertung dieser komplexen Abfälle ist aufgrund von Klebstoffen, Farben und weiteren Inhaltsstoffen schwierig.

Warum sind Lederabfälle schwierig zu verarbeiten?

Die Verarbeitung von Lederresten ist technisch anspruchsvoll, da die Materialien elastische Fasern enthalten und mit Substanzen wie Klebstoffen oder Farbstoffen behandelt sind. Diese Faktoren erschweren das Recycling erheblich, und häufig bleibt die Qualität des recycelten Materials hinter den Anforderungen zurück.

Das Ecofap-Projekt widmet sich dieser Herausforderung und verfolgt das Ziel, Lederreste so aufzubereiten, dass sie als hochwertige Rohstoffe für die Schuh- und Modeindustrie nutzbar sind.

Alles zum Thema Biokunststoffe

Eine Hand reißt einen Papierstreifen weg. Darunter steht das Wort "Biokunststoff"
Wissenswertes über Biokunststoffe finden Sie in unserem Übersichtsartikel. (Bild: thingamajiggs - stock.adobe.com)

Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft müssen verschiedenste Rädchen ineinander greifen. Doch wie schaffen wir es, die Dekarbonisierung unserer Gesellschaft umzusetzen? Biokunststoffe sind ein wichtiger Hebel um diesem Ziel näher zu kommen. Doch was wird unter einem Biokunststoff eigentlich verstanden? Wo werden diese bereits eingesetzt? Und ist "Bio" wirklich gleich "Bio"? Wir geben die Antworten. Alles, was Sie zu dem Thema wissen sollten, erfahren Sie hier.

Aimplas-Mitarbeiterin untersucht eine Materialprobe
Der 3D-Druck bietet der Schuhindustrie viele Vorteile. Mit dem Einsatz von Recyclingmaterialien lässt sich der ökologische Fußabdruck zudem verringern. (Bild: Aimplas)

Wie werden Lederreste zu 3D-Druckmaterialien verarbeitet?

Im Mittelpunkt steht ein neuartiger Ansatz, bei dem Lederreste zu Partikeln mit einer Größe von unter 10 µm zermahlen werden. Diese Mikropartikel werden anschließend mit Polymeren kombiniert, die für den 3D-Druck geeignet sind. Der so entstehende Filamentrohstoff kann für die Fertigung von Sohlen und Absätzen genutzt werden. Diese Technologie ermöglicht es, Sohlen und Absätze mittels Fused Deposition Modeling (FDM) zu drucken – einer Methode, die besonders bei individuellen Anpassungen und kleinen Serien in der Schuhproduktion immer beliebter wird.

Die Wiederverwertung von Lederresten trägt erheblich zur Kreislaufwirtschaft bei. Anstatt Abfälle auf Deponien zu entsorgen, werden diese in hochwertige, wiederverwertbare Materialien umgewandelt. Dies reduziert nicht nur die Umweltbelastung, sondern spart auch Ressourcen, die ansonsten für die Herstellung neuer Materialien benötigt würden. Darüber hinaus wird der CO₂-Fußabdruck der Schuhindustrie durch die Vermeidung von Abfall und die Verwendung recycelter Materialien deutlich gesenkt.

Welche Rolle spielt der 3D-Druck in der Schuhindustrie?

3D-Druck ist eine Schlüsseltechnologie für die Zukunft der Schuhproduktion. Die Möglichkeit, individualisierte Schuhe und Komponenten direkt aus recycelten Materialien zu fertigen, bietet Unternehmen neue Marktchancen. Gleichzeitig entspricht dies den wachsenden Anforderungen von Anwendern und Gesetzgebern nach nachhaltigeren Produktionsmethoden.

Wer finanziert das Ecofap-Projekt und warum?

Das Ecofap-Projekt wird vom spanischen Ministerium für Wissenschaft, Innovation und Universitäten sowie durch die EU-Initiative NextGenerationEU finanziert (Projektnummer CPP2021-008773). Die Förderung zielt darauf ab, innovative Recyclingtechnologien zu entwickeln, die sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch einen Mehrwert schaffen.

Quelle: Aimplas

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

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(Bild: Redaktion)

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