
Organisationen fordern ein Umlenken bei der Ressourcenpolitik. Das Thema sei dringlich und müsse in den Koalitionsvertrag mitaufgenommen werden. (Bild: Sveta - stock.adobe.com)
Gemeinsam mit 17 weiteren Organisationen will man dazu beitragen, der deutschen Ressourcenpolitik eine neue Ausrichtung zu geben. Denn aktuell gleiche die deutsche Ressourcenpolitik einem Flickenteppich von Strategien, Programmen und Gesetzen, die parallel und teilweise gegeneinander laufen. Einen Beitrag zum Ressourcenverbrauch blieben diese jedoch bislang schuldig, wie die gemeinsame Initiative erklärt. (Lesen sie auch: Alles zur Rohstoffknappheit in der Industrie).
Es brauche einen eindeutigen Regulierungsrahmen für nachhaltigen Ressourcenverbrauch
Yvonne Zwick, Vorsitzende von B.A.U.M., verdeutlicht die Bedeutung eines regulativen Rahmens für den Ressourcenschutz, um Aktivitäten in der Wirtschaft zu mobilisieren: „Wir erwarten von der kommenden Bundesregierung, dass sie – vergleichbar mit dem Klimaschutz – einen eindeutigen Regulierungsrahmen für Ressourcenschutz setzt. Wirklich nachhaltige Unternehmen, die sich zurecht so bezeichnen wollen, dürfen Umwelt und Gesellschaft nicht schaden. Übergeordnete Ressourcenschutzziele geben einen Impuls dafür, Ressourcen nur in dem Maße zu nutzen, wie es sozial-ökologisch vertretbar und global gerecht ist. Wenn zudem für alle Unternehmen die gleichen Spielregeln gelten, setzt das Anreize für deutsche Unternehmen, die enormen Potenziale unserer Kreislauf-, Repair-, Sharing- und Recyclingwirtschaft zu heben. Kreislaufwirtschaft schafft neue Geschäftsmodelle und Arbeitsplätze, die unsere Mitwelt schonen.“
Aktueller Flickenteppich reiche nicht aus, um gesteckte Klimaziele zu erreichen
Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND, ergänzt: „SPD, FDP und Grüne haben das Thema Ressourcenschutz in den Ergebnissen der Sondierungsgespräche nicht einmal erwähnt. Dabei ist unser Ressourcenhunger für über 90 Prozent des Verlustes biologischer Vielfalt und der global zunehmenden Wasserknappheit sowie etwa für die Hälfte der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Deshalb braucht die deutsche Ressourcenpolitik eine neue Architektur. Die neue Bundesregierung muss den Flickenteppich von Gesetzen, Strategien und Programmen durch einen neuen Rahmen ersetzen, der den Ressourcenverbrauch auch absolut verringert. Ohne den Ressourcenverbrauch in einem ersten Schritt bis 2030 um mindestens die Hälfte zu reduzieren, werden wir weder Klimawandel noch Artensterben aufhalten können.“
Die aktuelle Knappheit vieler Rohstoffe zeige deutlich den dringenden Handlungsbedarf. Zirkuläres Wirtschaften ist dabei ein zentraler Schlüssel für den Umbau hin zu einem zukunftsfähigen und klimaneutralen Produktionsstandort Deutschland. (Das Statement von B.A.U.M. und BUND finden sie hier).
Quelle: BUND
Bildergalerie: Die Top-15 der klimabewusstesten Firmen

Platz 15: Coca-Cola Deutschland Für die Erstellung dieses Rankings haben das Datenportal Statista und die Wirtschaftszeitschrift Captial gemeinsam die CO2-Bilanzen von 2.000 deutschen Konzernen verglichen. Gerankt wurde hierbei nach der "Compound Annual Reduction Rate (CARR)", welche die durchschnittliche jährliche Emissionsreduzierung zwischen zwei Zeiträumen beschreibt. Auf Platz 15 im Ranking landet der Getränkehersteller Coca-Cola Deutschland, mit einem CARR-Wert von 20,7 Prozent zwischen 2014 und 2019. - (Bild: monticellllo/adobe-stock.com)

Platz 14: Kuka Der bayerische Robotik-Anbieter Kuka hatte zwischen 2017 und 2019 einen CARR-Wert in Höhe von 23 Prozent. - (Bild: Kuka)

Platz 13: Adidas Der Sportartikelhersteller Adidas hat seinen Hauptsitz in Herzogenaurach. Zwischen 2015 und 2019 betrug die Compound Annual Reduction Rate des Unternehmens 23,4 Prozent. - (Bild: Adidas)

Platz 12: DAW Das in der Farben- und Lackbranche tätige Unternehmen DAW (Deutsche Amphibolin-Werke) hatte zwischen 2015 und 2019 einen CARR-Wert von 23,6 Prozent. - Symbol (Bild: svort/adobe-stock.com)

Platz 11: Porsche Der Sportwagenbauer Porsche mit Hauptsitz in Stuttgart landet auf Platz 11, mit einem CARR-Wert von 23,9 Prozent zwischen 2014 und 2019. - (Bild: Porsche)

Platz 10: Puma Den zehnten Platz schnappt sich ein weiterer Sportartikelhersteller. Diesmal handelt es sich um das Unternehmen Puma, das zwischen 2014 und 2019 eine Compound Annual Reduction Rate in Höhe von 25,6 Prozent hatte. - (Bild: Puma)

Platz 9: Telefónica Deutschland Den gleichen CARR-Wert wie Puma, also ebenfalls 25,6 Prozent zwischen 2014 und 2019, hat auch das Telekommunikationsunternehmen Telefónica Deutschland, das hauptsächlich im Namen seiner Kernmarke O₂ agiert. - (Bild: Telefónica)

Platz 8: PSI Software Das Softwareunternehmen PSI Software hat einem CARR-Wert von 25,8 Prozent zwischen 2014 und 2019. - (Bild: PSI Software)

Platz 7: Vorwerk Vorwerk ist ein Hersteller von Haushaltsgeräten, zu dessen Produktportfolio unter anderem Staubsauger oder auch die Multifunktions-Küchenmaschine Thermomix zählen. Zwischen 2016 und 2018 lag der CARR-Wert des Unternehmens bei 26,5 Prozent. - (Bild: Vorwerk)

Platz 6: Surteco Group Bei dem sechstplatzierten Unternehmen in diesem Ranking handelt es sich um die Surteco Group, die beispielsweise Oberflächenmaterialien auf Papier- und Kunststoffbasis produziert. Die Compound Annual Reduction Rate von Surteco lag zwischen 2016 und 2019 bei 27,5 Prozent. - Symbol (Bild: karepa/adobe-stock.com)

Platz 5: Munich Re Die Rückversicherungsgesellschaft Munich Re hat ihren Hauptsitz, wie der Name schon verrät, in der bayerischen Hauptstadt. Zwischen 2016 und 2019 lag der CARR-Wert des Unternehmens bei 28,3 Prozent. - (Bild: Munich Re)

Platz 4: Ceconomy Platz 4 im Ranking hat seinen Sitz in Düsseldorf und ist ein internationaler Handelskonzern. Die Rede ist von Ceconomy (ein ehemaliger Metro-Firmenmantel), unter dem die Elektronik-Fachmärkte Media Markt und Saturn laufen. Die Compound Annual Reduction Rate des Unternehmens lag zwischen 2016 und 2019 bei 33,7 Prozent. - Symbol (Bild: Nomad_Soul/adobe-stock.com)

Platz 3: Barmenia Den Start in die Top 3 macht die Versicherungsgruppe Barmenia. Das Unternehmen mit Sitz in Wuppertal hatte zwischen 2016 und 2019 einen CARR-Wert von 34 Prozent. - (Bild: Barmenia)

Platz 2: Gardena Gardena ist ein in Ulm ansässiger Hersteller von Gartengeräten. Zwischen 2015 und 2019 lag der CARR-Wert des Unternehmens bei 35,3 Prozent. - (Bild: Gardena)

Platz 1: Zalando Spitzenreiter und damit das "klimabewussteste Unternehmen Deutschlands" ist der Online-Versandhändler Zalando mit Sitz in der Hauptstadt Berlin. Als einziges Unternehmen erreichte Zalando eine Compound Annual Reduction Rate von über 40 Prozent - zwischen 2016 und 2019 betrug der CARR-Wert des Händlers 40,9 Prozent. - (Bild: Zalando)
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