Orangen neben einem Glas mit Orangenöl

Im Projekt Orangen Oil will man naturfaserverstärktes Epoxidharz aus Orangenschalen gewinnen. (Bild: SKZ)

Um in Zukunft unabhängiger von fossilen Rohstoffen zu werden, braucht es Alternativen. Die Bioökonomie liefert hierzu vielversprechende Ansätze, um Produkte auf Basis nachwachsender Rohstoffe oder auch biologischer Reststoffe herstellen zu können. Natürliche Öle und ihre Gewinnung aus organischen Abfällen und Produktionsrückständen sind hierbei für die chemische Industrie besonders interessant. Sie müssen nicht direkt aus Nutz- oder Energiepflanzen gewonnen werden und stehen nicht im Wettbewerb um Ackerfläche zur primären Nahrungsmittelproduktion. Das Projekt Orange Oil entwickelt Epoxidharzsysteme auf Orangenöl-Basis aus Orangenschalen.

Wo werden biobasierte Epoxidharze eingesetzt?

Das Einsatzspektrum für biobasierte Epoxidharze aus Orangenöl ist breitgefächert: Schienenfahrzeug-, Sportgeräte-, Automobil-, Architektur-, Schiffbau- und Innenausbau. Ziel von des Projektes ist die Entwicklung eines biobasierten Zweikomponenten-Systems für spezielle Anwendungen, wie Einsatz als reine Harzschicht von Bodenbelägen sowie als Matrix-Komponente in Faserverbundwerkstoffen. Die Kombination des Harzes mit Naturfasern in Bioverbundwerkstoffen ist aufgrund ihrer besonders guten Eigenschaften wie geringer Dichte, hoher spezifischer Steifigkeit und der Nachhaltigkeit der Ausgangsstoffe besonders attraktiv.

Im Rahmen des Projekts untersuchen die Partner SKZ, Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS) und  das Tübitak Marmara Research Center das Herstellen und Handhaben der Komponenten Harz und Härter. Nach dem Herstellen des Orangenöls wird es epoxidiert und zum Herstellen von Proben (reines Harz und verstärkte Kunststoffe) verwendet. Die biobasierten Harze und Faserverbundkunststoffe werden umfassend charakterisiert. Das biogene Material wird optimal auf die Verarbeitungstechnik abgestimmt und eine reproduzierbare Prozessführung durch das Erstellen robuster technischer Regeln sichergestellt.

Wer fördert das Projekt Orange Oil?

Das Entwicklungsvorhaben ist am 1. Oktober 2021 gestartet. Interessierte Unternehmen können im projektbegleitenden Ausschuss des Forschungsvorhabens Orange Oil (NR 299 EGB) kostenfrei mitwirken. Das Vorhaben wird im Rahmen des Programms Cornet (Collective Research Networking) gefördert. Die Initiative vernetzt nationale und regionale Programme der Gemeinschaftsforschung verschiedener Länder, um internationale Forschungsprojekte zugunsten kleiner und mittelständischer Unternehmen zu ermöglichen. In Deutschland basiert Cornet auf der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF).

Quelle: SKZ

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

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