Plastikeinwegbesteck: Löffel, Gabel, Messer.

Einwegkunststoffprodukte, die mit der SFRP-Technologie hergestellt werden. (Bild: ERT)

Das Unternehmen Earth Renewable Technologies (ERT) entwickelte im Jahr 2009 in den Vereinigten Staaten zusammen mit der Clemsom University in South Carolina das Short Fiber Reinforced Polymer (Short Fiber Reinforced Technology). Mit dieser Technologie ist es möglich, die Vorteile von guter Schlagzähigkeit und geringem Gewicht mit der hohen Steifigkeit, der verbesserten Bruchdehnung und HDT zu kombinieren. Die Mikrofasertechnologie steigert die Leistung von Biokunststoffen und verbessert deren Nachhaltigkeit. Die Fasern werden aus Pflanzen und anderen erneuerbaren Materialien aus der Landwirtschaft, dem Meer und der Forstwirtschaft gewonnen.

Diese Eigenschaften besitzt das Compound

Vergrößerter Querschnitt eines PLA-Compounds. Schwarz mit dunklen Ringen.
REM-Aufnahme des PLA-Compounds im Querschnitt. (Bild: ERT)

Die PLA-Fasern sind in der PLA-Matrix eingebettet, wodurch eine hohe Verbundfestigkeit gegeben ist, denn gleiches mit gleichem verbindet sich gern. Die aus dem bioabbaubaren Compound hergestellten Produkte sind leicht und dennoch steif, die Bruchdehnung ist im Vergleich zu unverstärktem PLA 50-mal höher und die Schlagzähigkeit besitzt den 5-fachen Wert. Die Sauerstoffbarriere wird um das 4-fache verbessert. Gelangen die Produkte aus Unachtsamkeit in die Natur, so werden diese nahezu innerhalb von 180 Tagen von Mikroben und Enzymen vollständig zu Wasser, Kohlendioxid und Biomasse abgebaut. Der Werkstoff ist vom TÜV OK Compostable und OK biobased zertifiziert. Das Unternehmen ist seit 2021 in Brasilien aktiv, weil es sich vorgenommen hat, das Plastikproblem in einem Land zu lösen, in dem Einweggeschirr aus Kunststoff verboten werden sollte. ERT bietet zwischenzeitlich mehrere Rezepturen an, die die Marktreife erlangt haben und verschiedenste Anwendungsmöglichkeiten bieten. So können beispielsweise Einwegprodukte wie Strohhalme oder Einwegbesteck weiterhin mit den Vorteilen eines Kunststoffs hergestellt werden.

Alles zum Thema Biokunststoffe

Eine Hand reißt einen Papierstreifen weg. Darunter steht das Wort "Biokunststoff"
Wissenswertes über Biokunststoffe finden Sie in unserem Übersichtsartikel. (Bild: thingamajiggs - stock.adobe.com)

Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft müssen verschiedenste Rädchen ineinander greifen. Doch wie schaffen wir es, die Dekarbonisierung unserer Gesellschaft umzusetzen? Biokunststoffe sind ein wichtiger Hebel um diesem Ziel näher zu kommen. Doch was wird unter einem Biokunststoff eigentlich verstanden? Wo werden diese bereits eingesetzt? Und ist "Bio" wirklich gleich "Bio"? Wir geben die Antworten. Alles, was Sie zu dem Thema wissen sollten, erfahren Sie hier.

Warum der Werkstoff ausgezeichnet wurde

Aus Sicht der Jury ist das Compound aus Zuckerrohr eine echte Weiterentwicklung und stellt eine gute Perspektive für weitere Einsatzmöglichkeiten von PLA dar. Denn die Eigenschaften der Verstärkungsfasern bleiben von der Compound- sowie der Produktherstellung unbeeinflusst. Sie gehen mit der Matrix eine gute Verbindung ein, jedoch ohne mit ihr zu verschmelzen. Würden sie dies tun, so würde sich beispielsweise der Griff einer Einweggabel nicht um 180° biegen lassen, sondern wie bisher brechen. Somit ging der 3. Platz des Biopolymer Innovation Award in diesem Jahr an Earth Renewable Technologies für das bioabbaubare und bioverstärkte Monomaterial.

Quelle: ERT

Sie möchten gerne weiterlesen?