Das Verfahren von Bluealp wandelt schwer zu recycelnde Kunststoffabfälle in ein recyceltes Rohmaterial (Pyrolyseöl) um. Daraus können wiederum Chemikalien hergestellt werden. Shell hat im Rahmen der Vereinbarung eine Beteiligung von 21,25 % an Bluealp übernommen. Der niederländische Energie- und Chemiekonzern hat sich vorgenommen, bis 2025 jährlich 1 Mio. Tonnen Kunststoffabfälle in seinen weltweiten Chemiewerken zu recyceln.
"Wir arbeiten außerdem entlang der gesamten Wertschöpfungskette, um unseren Kunden eine sichere Versorgung mit hochwertigen Kreislaufprodukten zu bieten. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit Industriepartnern, um die Entwicklung der Infrastruktur voranzutreiben, die für die Sammlung und Sortierung von Kunststoffabfällen erforderlich ist", sagte Robin Mooldijk, Executive Vice President von Shell Chemicals and Products.
Mehr als 30 Tonnen Kunststoffabfälle im Jahr verarbeiten
Im Rahmen der Vereinbarung werden Shell und Bluealp ein Joint-Venture-Unternehmen gründen, um zwei neue Verarbeitungsanlagen in den Niederlanden zu bauen, in denen voraussichtlich mehr als 30 t Kunststoffabfälle pro Jahr verarbeitet werden können. Die Anlagen sollen im Jahr 2023 in Betrieb genommen werden und ihr Pyrolyseöl zu 100 % an die Shell-Cracker in Moerdijk und im Rheinland liefern. Shell prüft die Vergabe von Lizenzen für zwei weitere Anlagen für den Einsatz in Asien, um den Shell Energy and Chemicals Park in Singapur zu beliefern.
"Unser unmittelbares Ziel ist es, die derzeitige Verarbeitungskapazität der Technologie zu erhöhen und dann unsere Technologie an Dritte zu lizenzieren. Ich gehe davon aus, dass dies den Gemeinden weltweit helfen wird, schwer zu recycelnde Kunststoffabfälle besser zu nutzen", sagt Chris van der Ree, CTO von Bluealp. Das Pyrolyseöl-Verfahren wurde bereits in kommerziellem Maßstab entwickelt. Shell will mit eigenen Technologien die Reinheit des Pyrolyseöls weiter verbessern.
Die Ankündigung folgt auf ein erfolgreiches Pilotprojekt mit Pyrolyseöl in der petrochemischen Anlage Moerdijk im August 2021 und auf die verstärkte Verwendung von recycelten Rohstoffen im petrochemischen Komplex Norco von Shell in den USA seit November 2019