Die Fakuma öffnet vom 15. bis 19. Oktober 2024 wieder ihre Tore. Auf dem Messegelände in Friedrichshafen präsentieren zahlreiche Unternehmen wieder ihre Neuheiten im Bereich der kunststoffverarbeitenden Industrie. Neben den Herstellen von Produktionsmaschinen oder auch Robotern steht auch der Werkstoff Kunststoff selbst im Mittelpunkt zahlreicher ausstellender Unternehmen. Doch welche Neuheiten beziehungsweise Innovationen wird es in diesem Jahr geben? In unserer Übersicht zeigen wir Ihnen einen Ausschnitt davon.
Wie unterstützt Meraxis die Digitalisierung in der Kunststoffindustrie?
Meraxis stellt auf der Fakuma 2024 in Friedrichshafen seine digitalen Tools und Features vor, die Kunststoffverarbeitern helfen, ihre Prozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Zu den Neuheiten gehört das erweiterte Kundenportal. Es ermöglicht Nutzer, Anfragen und Bestellungen direkt zu verwalten und bietet eine Übersicht über Bestellungen, Lieferzeiten, Verträge, Dokumente und Rechnungen. Zusätzlich erhalten Anwender über das Portal aktuelle Marktdaten, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
Das Unternehmen hat sein Portfolio um Funktionen erweitert, die Nachhaltigkeitsziele unterstützen. So können Anwender die CO2-Emissionen von Neuware und Rezyklaten vergleichen und individuelle CO2-Fußabdruck-Reports herunterladen. Das „Recycling Portfolio“ bietet detaillierte Informationen zu den Umwelteigenschaften der Materialien, darunter R-PET, R-PE, R-PP, R-PS/ABS sowie Biopolymere.
Was leistet der Recycling Hub von Meraxis?
Eine neue Lösung namens „Recycling Hub“ befindet sich in der Pilotphase. Diese Plattform ermöglicht es Lieferanten, Material- und Qualitätsdaten zu ihren Rezyklaten zentral zu erfassen. Meraxis ergänzt diese Angaben durch eigene Tests, um sicherzustellen, dass die Materialien die spezifischen Anforderungen der Anwender erfüllen.
Wie unterstützt Meraxis die Materialauswahl?
Das digitale „Material Recommendation System“ hilft Polymerverarbeitern, das optimale Material für ihre Anwendungen zu finden. Durch die Eingabe technischer Parameter und gewünschter Eigenschaften schlägt das System die besten Materialien für den jeweiligen Prozess vor und unterstützt dabei, den Übergang von Neuware auf Rezyklate oder Biopolymere zu erleichtern. Meraxis setzt auch auf digitale Tools zur Verbesserung der Lieferkette. Das „Track & Trace“-System ermöglicht es, Lieferungen in Echtzeit nachzuverfolgen und frühzeitig auf Abweichungen zu reagieren. Anwender können dadurch ihre Abladezeiten optimieren und Lagerkosten senken.
Halle/Stand B4/4111
Quelle: Meraxis
Welche Vorteile bieten TPE mit reduziertem CO2-Fußabdruck?
Teknor Apex präsentiert die neue Monprene R6 CP-10100-Produktreihe thermoplastischer Elastomere (TPE), die zu 60 % aus recyceltem Post-Consumer-Material besteht. Diese nachhaltigen TPE bieten einen um bis zu 36 % reduzierten CO2-Fußabdruck und gewährleisten gleichzeitig volle Lichtdurchlässigkeit, sodass leuchtende Farben für Designanwendungen erhalten bleiben. Die Monprene-Serie richtet sich an Hersteller, die auf Nachhaltigkeit setzen, ohne dabei Einbußen bei Qualität und Leistung hinnehmen zu müssen.
Der CO2-Fußabdruck der Monprene TPE wird nach „Cradle-to-Gate“-Systemgrenzen bestimmt, die den gesamten Prozess von der Rohstoffgewinnung bis zum Verlassen des Werks abdecken. Die Daten basieren auf dem Greenhouse Gas Protocol Product Life Cycle Standard und ISO 14067, und die Werte wurden extern geprüft. Für die Produktionsstätte in Deutschland, die gerade eine Recyclass-Zertifizierung durchläuft, sind Daten zur CO2-Bilanz für die gesamte Produktreihe verfügbar.
Welche Vorteile bietet das Monprene R6 CP-10100 für Anwender?
Monprene TPE verbindet Nachhaltigkeit mit hoher Materialqualität. Die Rezepturen sind für verschiedenste Anwendungen geeignet und bieten Designern die Möglichkeit, recyceltes Material ohne Einbußen bei der Lichtdurchlässigkeit oder Farbe zu verwenden. Mit Shore-Härten von 40 bis 70 A deckt die Produktreihe zahlreiche Anforderungen ab, von Sportartikeln bis hin zu Unterhaltungselektronik und Körperpflegeprodukten. Zudem lassen sich diese Materialien wie herkömmliche TPE verarbeiten.
Die Monprene R6 CP-10100-Serie ist Teil von Teknor Apex' Nachhaltigkeitsprogramm. Neben dem hohen Recyclinganteil und der vollständigen Recycelbarkeit der Materialien wurde die Produktionsstätte in Deutschland vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt und der Wasserverbrauch um mehr als 50 % gesenkt. Das Material ist ideal für Spritzgussanwendungen und kann auch für Mehrkomponentenbauteile mit Polypropylen eingesetzt werden. Die Produktreihe erfüllt strenge Qualitätsanforderungen und wird in Deutschland nach ISO 9001 und ISO 14001 hergestellt.
Halle/Stand B2/2114
Quelle: Teknor Apex
Masterbatches für kreative, anspruchsvolle und nachhaltige Kunststoffprodukte
Lifocolor, Lichtenfels, präsentiert auf der Fakuma 2024 Masterbatch-Neuheiten für Kunststoffverarbeiter. Ein Exponat sind thermoplastische Kunststoffe, die zu fortschrittlichen Verarbeitungs- und Gestaltungsideen inspirieren. Das Unternehmen bietet hierfür maßgeschneiderte Einfärbungen, Funktionalisierungen oder Stabilisierungen durch verschiedene Masterbatches an, von reinen Farb- oder Additiv-Konzentraten bis hin zu Kombinations-Masterbatches. Je nach Bedarf werden Leistungsstärke, Ästhetik, Reinheit und Nachhaltigkeit vereint. Für schnelldrehende Konsumgüter am Point-of-Sale ist es wichtig, sich passend zur Marke hervorzuheben. In Märkten mit Fokus auf ästhetisches Design sind Natur-Optiken stark gefragt. Holz-, Stein- oder metallisch-schimmernde Effekte sowie haptische Oberflächenerlebnisse können über Masterbatches erzeugt werden. Auf der Fachmesse werden neue Sandstein-Optiken, Varianten des Granit-Effekts sowie Anwendungen als Flachfolien, Flaschen und Tiegeln zu sehen sein. Ergänzend dazu zeigt Lifocolor weitere Gold-, Metallic-, Frost- oder Multicolour-Effekte sowie die Trendfarben 2025. Ein weiteres Highlight ist das Lasermarkieren von Kunststoffteilen, das sich als schnelles, präzises und flexibles Verfahren etabliert hat. Ein Lasermarkierungs-Masterbatch ermöglicht die kontaktfreie, dauerhafte Markierung ohne Druckfarbe und Lösungsmittel. Das Unternehmen bietet Produkte für kontrastreiche Beschriftungen im Portfolio an, darunter helle Markierungen in farbigen Kunststoffen wie Blau, Grün, Gelb oder Rot. Das Lifolas-Portfolio umfasst rund 20 Additivpräparationen für unterschiedliche Kunststofftypen zur Lasermarkierung. Neben den Lasermarkierungsprodukten sind weitere Speziallösungen für komplexe Anforderungen aus technischen Kunststoffen im Angebot. Für hohe Produktsicherheit werden Masterbatches nach einem speziellen GMP-Produktionskonzept gefertigt. Anwenderspezifische sowie skalierbare Produkte wie das Weiß-Konzentrat Lifocolor Weiß 60/MED PE auf LDPE-Trägerbasis erfüllen die European Pharmacopoeia-Anforderungen. Für Compoundeure und Recycler werden Monokonzentrate angeboten, um eine eigene Coloristik aufzubauen und flexibel auf Bedarfsanforderungen reagieren zu können.
Halle/Stand A4/4210
Quelle: Lifocolor
Neues Tiefschwarz-Mold-In-Color mit hoher Schlagzähigkeit für Exterieur und Interieur
Mit der Einführung der neuen Produktreihe Romiloy PC-MA zu Beginn dieses Jahres reagiert Romira, Pinneberg, auf die steigende Marktnachfrage nach tiefschwarzen, hochglänzenden Materialien, die höheren Ansprüchen hinsichtlich Temperaturbeständigkeit und Schlagzähigkeit standhalten müssen. Dies eröffnet sowohl im Exterieur- als auch Interieur-Bereich neue Anwendungsmöglichkeiten des Mold-In-Color-Konzepts. Komplexe Grills und Stoßfänger sowie Abdeckungen und Leisten im I-Tafelbereich ohne Splittergefahr sind hier nur einige Beispiele. PC-MA überzeugt darüber hinaus mit einer sehr guten Kratzbeständigkeit, wie in der Tabelle ersichtlich. Besonders das Romiloy PCMA 602080 fällt durch seinen intensiven Glanz und die tiefschwarze Farbintensität auf. Seine besonders hohe Wärmeformbeständigkeit ermöglicht einen umfassenden Einsatz im gesamten Automobilbereich.
Halle/Stand B1/1212
Quelle: Romira
Hochleistungsmaterialien für Hochspannungsbatterieanwendungen
Syensqo, Düsseldorf, stellt während der Fakuma 2024 Hochleistungsmaterialien für Hochspannungsbatterieanwendungen und elektrische Komponenten für die Elektromobilität in den Mittelpunkt. Dazu gehört Amodel PPA AE-8945 HFFR, ein halogenfreies, flammhemmendes Polyphthalamid, das sich ideal für Hochspannungsbatterie-Pyrosicherungen eignet und hohe Brandsicherheit sowie für eine elektrische Isolierung sorgt. Ryton PPS R-3-410 BL LZT ist ein optimiertes Polyphenylensulfidharz für das Laserschweißen, das die Produktivität und die Schweißnahtqualität steigert und das Recycling am Lebensende erleichtert. Ajedium-PEEK-Folie für 800-V-Elektromotor-Slot-Liner hingegen übertrifft die Wärmeableitungsfähigkeiten herkömmlicher Materialien und unterstützt Hersteller dabei, E-Motoren und Batterien zu verkleinern und das herkömmliche Kühlsystem zu eliminieren. Darüber hinaus erweitert das Unternehmen sein Echo-Portfolio nachhaltiger Lösungen aus biobasierten, recycelten und massenbilanzzertifizierten Rohstoffen. Die ISCC-Plus-zertifizierten Polysulfonharze Udel-Polysulfon und Radel-Polyphenylsulfon sorgen für eine zuverlässige Möglichkeit zur Erreichung anspruchsvoller Nachhaltigkeitsziele. Fünf neue Omnix-Echo-Qualitäten mit Recyclinganteilen zwischen 33 % und 98 % aus Post-Consumer- und Post-Industrial-Quellen sind ebenfalls Teil des Angebots. Zudem werden verschiedene ISCC Plus-zertifizierte Amodel-PPA- und Ryton-PPS-Compounds vorgestellt, die insbesondere für anspruchsvolle elektrische Anwendungen in der Elektromobilität geeignet sind. Als Teil seines Angebots an Polymeradditiven wird der Hersteller auch seine Cyasorb- und Cyasorb-Cynergy-Solutions-Stabilisatoren vorstellen, die entwickelt wurden, um die Haltbarkeit von Polymerkomponenten in einer Vielzahl von Anwendungen zu verbessern. Diese benzotriazolfreien Stabilisatoren sorgen für dauerhaften Schutz gegen den Abbau von Polymeren und erfüllen gleichzeitig kommende gesetzliche Normen. Exponate werden die Fortschritte in diesen Bereichen anschaulich verdeutlichen.
Halle/Stand B4/4213
Quelle: Syensqo
Spezialfolien, Polycarbonat- und thermoplastische Polyurethanprodukte von Covestro
Auf der Fakuma 2024 präsentiert Covestro eine Reihe von Produkten, die von Polycarbonat über Spezialfolien bis hin zu thermoplastischen Polyurethanen reichen. Zu den Hauptexponaten gehört ein Automobil-Frontdesign, das aus Makrolon und Makrofol gefertigt wurde. Am Stand wird zudem ein Demonstrator mit im Spritzgussverfahren gedruckten elektrischen Schaltungen ausgestellt sein.
Die angekündigte Partnerschaft von Covestro mit Neste und Borealis wird ebenfalls präsentiert. Sie zeigt Covestro zufolge die Möglichkeit der Wiederverwertung von Altreifen zu hochtransparentem Polycarbonat, das wiederum in Automobilkomponenten wie Scheinwerfern eingesetzt werden kann. Die daraus entstehenden Materialien finden sich in der Produktreihe Makrolon RP, in der chemisch recycelte, per Massenbilanzierung attribuierte Rohstoffe verwendet werden.
Halle/Stand B4/4208
Quelle: Covestro
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Lösungen für verschleißarme Kunststoffe und kosteneffiziente Miniaturmotoren
Auf der Fakuma stellt 1A Autenrieth Kunststofftechnik zwei Entwicklungen vor, die sich auf den Einsatz in der Kunststoff- und Elektrotechnik konzentrieren.
- Tribo-Reaktionen zur Verlängerung der Lebensdauer von Kunststoffbauteilen: Die erste Entwicklung betrifft eine neue Methode zur Reduktion des Verschleißes von Kunststoffbauteilen durch tribologische Reaktionen. Diese chemischen Reaktionen werden durch Reibung und Wärme im Material aktiviert und bilden eine selbstregulierende Schutzschicht auf der Oberfläche des Polymers. Dadurch wird der Reibungskoeffizient um bis zu 30 % reduziert, während die Lebensdauer der Bauteile im Dauertest auf bis zu 10.000 Betriebsstunden verdoppelt wird. Herkömmliche Additive verlieren oft an Wirksamkeit, während die Tribo-Reaktionen kontinuierlichen Schutz bieten, was besonders in dynamischen Anwendungen wie der Automobilindustrie, dem Maschinenbau und der Medizintechnik von Vorteil ist.
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Effiziente Miniaturmotorenproduktion durch spritzgegossene Neodym-Verbundwerkstoffe: Die zweite Entwicklung ist das Micro Drives-Projekt, bei dem ein elektrisch kommutierter Synchronmotor entwickelt wurde. Durch den Einsatz eines Rotors aus spritzgegossenem Neodym-Verbundwerkstoff, der bereits während des Produktionsprozesses magnetisiert wird, konnte eine Reduzierung der Herstellungskosten um bis zu 30 % erreicht werden. Die Technologie ermöglicht eine höhere Leistungsdichte, was für Anwendungen in der Medizintechnik und Automobilindustrie von großem Interesse ist. Zudem senkt die Verwendung von drei Steckspulen und eine präzise Hall-Sensorsteuerung das Rastmoment auf nur 2 %, was die Effizienz weiter steigert.
Halle/Stand B1/1009
Quelle: 1A Autenrieth Kunststofftechnik
Nachhaltige Polyamid-Lösungen von Domo
Auf der Fakuma 2024 präsentiert Domo Chemicals eine Reihe innovativer und nachhaltiger Polyamid-Materialien, die in verschiedenen Industriebereichen Anwendung finden. Im Mittelpunkt stehen recycelte und hochleistungsfähige Werkstoffe, die ökologische und technische Anforderungen erfüllen.
- Recyceltes Polyamid aus Fischernetzen: Auf der Fakuma wird das erweiterte Sortiment an Technyl 4Earth-Recyclinglösungen, das in Zusammenarbeit mit Sea2See entwickelt wurde, präsentiert. Diese Polyamide werden aus gebrauchten Fischernetzen hergestellt, was zur Reduktion von Plastikabfällen beiträgt und eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen fossilen Rohstoffen bietet.
- Leichtbaulösungen für die Automobilindustrie: Domo zeigt auch Materialien für den Leichtbau. Ein Beispiel ist ein Polyamid-basiertes Bremspedal für LKWs, das in Zusammenarbeit mit Brano entwickelt wurde. Dieses Polyamid reduziert das Gewicht des Bauteils um 27 % und senkt gleichzeitig die Produktionskosten. Zudem wird das neue Technyl Lite vorgestellt, ein glas- oder kohlefaserverstärktes Polyamid-Verbundband, das für den Leichtbau in Automobilen sowie in Sport- und Freizeitprodukten eingesetzt werden kann.
- Materialien für die Wasserwirtschaft: Es werden auch neue PA6-Lösungen vorgestellt, die für den Kontakt mit Lebensmitteln und Wasser zertifiziert sind. Diese Materialien, darunter Technyl Safe C, bieten im Vergleich zu herkömmlichen Messingkomponenten eine signifikante CO2-Reduktion und eignen sich ideal für Anwendungen in der Wasserwirtschaft, wieFiltersysteme, Pumpen und Ventile.
- Hochleistungswerkstoffe für die Elektromobilität: Für den Bereich der Elektromobilität und Elektronik erweitert das Unternehmen seine Technyl One-Produktreihe. Diese flammgeschützten und hochtemperaturbeständigen Polyamide mit hohem Glasfaseranteil bieten verbesserten elektrischen Schutz und thermische Stabilität und eignen sich hervorragend für große Strukturbauteile in der Elektro- und Elektronikindustrie.
- Polyamide für flexible Verpackungen: Domo bietet zudem hochviskose Domamid Polyamid 6-Lösungen, die sich durch ihre hervorragenden technischen Eigenschaften auszeichnen. Diese Werkstoffe werden in flexiblen Verpackungen für pharmazeutische, medizinische und industrielle Anwendungen eingesetzt und bieten ausgezeichnete Barriere- und mechanische Eigenschaften, die für recycelbare Verpackungen entscheidend sind.
Halle/Stand B4/4216
Quelle: Domo
Hochleistungskunststoffe für Elektrische Anwendungen
Bieglo wird einen Schwerpunkt auf Hochleistungskunststoffe (HPP) für elektrische und elektronische Anwendungen legen.
Wirksames Thermomanagement dank neuem Energiespeichermaterial
Technische Phasenwechselmaterialien (PCM) zur Speicherung von Wärme und Kälte sind ein zukunftsträchtiges Feld, zu dem auch am Thüringischen Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung (TITK), Rudolstadt, seit längerem erfolgreich geforscht wird. Die „Spezialität“ der gemeinnützigen Rudolstädter Forschungseinrichtung sind hierbei selbst entwickelte PCM-Polymer-Compounds, bei denen große Mengen von PCM physikalisch in einer polymeren Netzwerkstruktur gebunden werden. Für die spätere Verarbeitung ist hier der Grundsatz „flüssig bleibt fest“ von entscheidender Bedeutung. Soll heißen: Das Phasenwechselmaterial ist auch mit eingespeicherter Wärme – also in flüssiger Form – auslaufsicher in einer Matrixstruktur gebunden. Durch die spezielle Einbindung in eine polymere Netzwerkstruktur können zudem Wärmekapazitäten von bis zu 180 J/g (50 Wh/kg) mit individuell einstellbaren Phasenwechseltemperaturen von -4 bis +82 °C umgesetzt werden
„Die PCM-Compounds lassen sich thermoplastisch verarbeiten, was die Herstellung unterschiedlicher Halbzeuge in Form von Verbundplatten, Folien, Spritzguss- sowie Gusskörpern ermöglicht“, erläutert TITK-Projektleiter Martin Geißenhöner. „Mit diesen Eigenschaften sowie in Kombination mit weiteren Zuschlagstoffen, wie etwa Graphit zur Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit, kann das Thermomanagement für eine Vielzahl technischer Anwendungen realisiert werden.“
Unter anderem wurde bei den Forschungs- und Entwicklungsarbeiten am TITK bereits Know-how zur passiven Kühlung von Akkuzellen, dem Transport temperatursensibler Güter oder der Zwischenspeicherung von Wärme zur Gebäudeklimatisierung erworben.
Halle B5/110
Quelle: TITK
Damit lassen sich PCR-Kunststoffe einfärben
Bei der Deifel Buntfarbenfabrik steht die Einfärbung von PCR-Kunststoffen (Post-Consumer Recycled Polymers) im Fokus. PCR-Polymere stammen aus wiederaufbereiteten Kunststoffabfällen, die von Endverbrauchern, beispielsweise im Gelben Sack gesammelt und recycelt werden. Diese recycelten Kunststoffe gewinnen zunehmend an Bedeutung, da sowohl Unternehmen als auch Konsumenten immer stärker auf Nachhaltigkeit setzen. Die Verarbeitung von PCR-Kunststoffen stellt besondere Anforderungen an die Farbgebung. Das Deifel hat Lösungen entwickelt, die es ermöglichen, selbst bei recycelten Materialien optisch ansprechende und konsistente Farben zu erzielen. Die Farbsysteme sind auf die speziellen Eigenschaften von Rezyklaten abgestimmt und tragen dazu bei, dass Produkte aus PCR-Kunststoffen höchsten ästhetischen und funktionalen Ansprüchen gerecht werden.
Halle/Stand A3/3001
Quelle: Deifel
PCR als Schlüssel zu nachhaltigen technischen Compounds
Techno Compound, Bad Sobernheim, legt zur Fakuma 2024 besonderen Fokus auf Materiallösungen mit PCR für technische Anwendungen. Ein Schwerpunkt liegt auf emissions- und geruchsreduzierten, langglasfaserverstärkten Compounds für die Automobilindustrie, insbesondere im Fahrzeuginnenraum. Das Unternehmen bietet gebrauchsfertige Typen auf Polypropylenbasis an und hat ein neues Concentrate-Dilution-Concept entwickelt, um Techno-Fiber-LGF-Compounds für Strukturbauteile mit PCR abzumischen. Diese Lösungen zielen darauf ab, die mechanischen Eigenschaften zu optimieren und den CO2-Fußabdruck der Endprodukte zu reduzieren. Bereits in Serienanwendungen sind PCR-haltige Ready-to-use-Typen, während die neuen CDC-Lösungen derzeit von OEM bewertet werden. Zudem werden Materialien für PCR-basierte Verpackungen im Nicht-Lebensmittelbereich präsentiert. Der Anteil rezyklathaltiger Compounds beträgt aktuell 70 %, wobei etwa 30 % PCR-Anteile zwischen 20 % und 100 % enthalten sind. Diese nachhaltigen Lösungen unterstützen Tier-1-Zulieferer und OEM dabei, die Altfahrzeug-Verordnung einzuhalten. Das Unternehmen hat bereits frühzeitig gebrauchsfertige Techno-Green-PP-LGF-Typen mit Faseranteilen von 20 bis 50 Gew.-% vermarktet, zunächst als Compounds mit Post-Industrial-Rezyklaten. Ergänzend sind nun auch RTU-Typen mit PCR-Anteilen verfügbar. Der eingesetzte Pultrusionsprozess führt zu hochwertigen Compounds auf Leistungsniveau von Neuwaren. Eine Reihe der RTU-Compounds hat bereits Tests der Automobilindustrie bestanden und findet Anwendung in verschiedenen Fahrzeugmodellen. Die Produkte erfüllen strenge Anforderungen an Emissionen im Innenraum. Das Unternehmen nimmt eine Vorreiterrolle ein, indem es den CO2-Fußabdruck seiner Produkte dokumentiert und plant, auch den Unternehmens-CO2-Fußabdruck sowie einen Dekarbonisierungsplan offenzulegen.
Halle/Stand A4/4217
Quelle: Techno Compound
Hochwertige und anwendungsspezifische Recompounds und Compounds
In Friedrichshafen stellt Pal Plast, Mühlheim/Main, ein neues PP-Compound vor. „Palprop Statec“ ist durch einen hohen Rußanteil und einer hervorragenden Dispergierung elektrisch leitfähig. Der Werkstoff eignet sich auch aufgrund seiner besonders hohen Schlagzähigkeit beispielsweise für die Herstellung von Transportbehältern für sensible elektronische Bauteile. Das PP-Compound kann mit allen gängigen Methoden verarbeitet werden, insbesondere Spritzgießen und Extrusion. Wie alle Compounds des Unternehmens ist auch dieses mit einem variablen Rezyklatanteil verfügbar, der hier bei bis zu 100 % Polymeranteil liegt. Neben Polypropylen stellt Pal Plast auch ABS, Polyethylen und Polystyrol mit variablem Rezyklatanteil leitfähig ein. Auf der Messe wird darüber hinaus eine neue Generation von PMMA-Recyclingtypen vorgesellt, die in edlem Pianoblack oder transparent erhältlich sind. Die PMMA-Recompounds verfügen über einen Rezyklatanteil von bis zu 100 % Polymeranteil. Sie sind für Anwendungen, die höchste optische Ansprüche stellen, wie beispielsweise für Sichtteile in der Automobilindustrie oder luxuriöse Kosmetikverpackungen geeignet. Auf dem Messestand wird außerdem ein erweitertes Portfolio an Compounds auf Neuwarebasis präsentiert. Dazu gehören Polyamide und PBT, die auch mit Glasfaser-Verstärkung erhältlich sind. Die Investitionen in mehr Kapazität und noch höhere Qualität gehen bei Pal Plast inzwischen weiter. Pünktlich zur Fakuma wurde eine wichtige Anlage eingeweiht. So konnte im September eine neue Compoundierlinie in Betrieb genommen werden. Die Anlage ist auf höchste Verarbeitungstemperaturen ausgelegt und ermöglicht so auch die Compoundierung von Hochleistungskunststoffen wie PEEK. Das Unternehmen analysiert auf Wunsch die Materialströme seiner Anwender, entwickelt mit ihnen gemeinsam ein System für die Sammlung der Überschüsse oder Produktionsabfälle und übernimmt deren Aufbereitung. Bei Bedarf sucht das Unternehmen zusätzliche Rezyklatquellen für Anwender und liefert einsatzbereites Recompound in der gewünschten Qualität und Menge. Die Materialien werden im hauseigenen Labor geprüft und zertifiziert.
Halle/Stand A5/5001
Quelle: Pal Plast
Umfangreiche Auswahl an recycelten und biobasierten Kunststoffen
Der Distributor für technische Kunststoffe Albis, Hamburg, zeigt während der Fakuma 2024 Lösungen aus seinem umfangreichen Produktportfolio. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf Extrusionsanwendungen, wobei das Unternehmen seine Expertise in diesem Bereich weiter vertiefen möchte. Neben den etablierten Spritzgussanwendungen wird auch die Bedeutung von Extrusion hervorgehoben. Das Portfolio umfasst thermoplastische Kunststoffe, die sich für komplexe und technisch anspruchsvolle Projekte eignen. Das Thema Nachhaltigkeit spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. In diesem Jahr wurde das Angebot an recycelten, biozirkulären und biobasierten Kunststoffen erweitert. Mit über 75 Produktlinien stellt das Unternehmen eines der größten nachhaltigen Portfolios in der Kunststoffbranche zur Verfügung. Diese Materialien sind nicht nur umweltfreundlich, sondern verfügen auch über auch Lösungen für verschiedene Herausforderungen in unterschiedlichen Branchen. Die Exponate auf der Messe werden die Vielseitigkeit und Anwendbarkeit dieser Materialien verdeutlichen.
Halle/Stand B4/4206
Quelle: Albis
Neues Compound aus PA6 mit UHMWPE optimiert Eigenschaften von Brückenlagern
Der Kunststoff-Distributor Dreyplas, Meerbusch, hat gemeinsam mit Mekano4, Barcelona, Spanien, einem Spezialisten für technische Lösungen rund um die Lagerung und Vorspannung von Brücken, den thermoplastischen Gleitwerkstoff MKSM entwickelt. Dieser kombiniert eine sehr hohe Verschleißfestigkeit mit einer Wärmeformbeständigkeit von mehr als 80 °C sowie einem sehr niedrigen Reibungskoeffizienten. Die Basispolymere für die Kunststofflegierung aus PA6 mit UHMWPE und speziellen Additiven stammen von Mitsui Chemicals, Düsseldorf. Die Bauwerkslager sind im Hoch- und Tiefbau, insbesondere im Brückenbau, weit verbreitet. Hier eingesetzt, überträgt der Gleitwerkstoff sehr hohe statische Lasten. Dabei erleichtert sein Gleitverhalten Verschiebungen sowie – bei kalottenförmigen Gleitelementen – auch begrenzte Drehungen in allen Achsen zwischen den gelagerten Elementen und der Grundkonstruktion. Er verbessert die thermischen Eigenschaften, die Abriebfestigkeit sowie die Wärmeformbeständigkeit gegenüber Halbzeug-UHMWPE- und PTFE. Seine höhere Lebensdauer, Druckfestigkeit, Abriebfestigkeit und geringere Gleitreibung ermöglicht den Einsatz von Gleitlagern mit verringerten Abmessungen. Zudem kann er die in der PFAS-Diskussion befindlichen Fluorkunststoffe wie PTFE ersetzen. Die Herstellung der Grundplatten mit einer Dicke von 8 mm +/- 0,2 mm erfolgt bei Simona, Kirn, auf einer horizontalen Kalander-Extruder-Anlage. Auf dem Weg zum Endprodukt schneidet das spanische Unternehmen die Gleitlagerplatten auf Maß zu und bohrt die Vertiefungen für die Ölschmierung. Auf dem Weg zum Endprodukt zeigt sich die enge Zusammenarbeit zwischen dem Distributor und dem Düsseldorfer Hersteller von Chemikalien, Kunststoffen und Spezialmaterialien sowie das gemeinsame Entwicklungs- und Werkstoff-Know-how als entscheidend für die Marktreife solcher Spezialcompounds auf Basis von UHMWPE.
Halle/Stand B1/1004
Quelle: Dreyplas
Auf dem Laufenden mit dem PLASTVERARBEITER-Newsletter
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CO₂-Reduktion durch erweiterte TPE-Produktpalette
Das erweiterte Portfolio an Dryflex-Circular-TPE-Materialien, die Post-Consumer- und/oder Post-Industrial-Rezyklate enthalten, steht dieses Jahr im Mittelpunkt des Fakuma-Auftritts von Hexpol TPE aus Malmö, Schweden. Der Anteil an Post-Consumer-Rezyklaten wurde bei den Neuentwicklungen gesteigert. Die TPE mit 20 bis 75 % PCR-Anteilen sind im Härtebereich von 40 bis 95 Shore A erhältlich und sowohl vielseitig einfärbbar als auch im Naturfarbton verfügbar. Im Vergleich zu äquivalenten TPE-Typen aus Neuware ermöglichen die PCR-Typen eine Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks um bis zu 35 %. Ebenfalls neu entwickelt wurden TPE mit Recyclinganteil für Mehrkomponentenanwendungen. Beispielsweise sind TPE mit 35 bis 60 % PCR/PIR-Anteil verfügbar, die eine Haftung zu PP, PA, PC, PC/ABS und anderen Thermoplasten aufweisen und nach der VDI 2019 geprüft sind. Dryflex PCR 68.01B270 ist ein TPE mit 68 Shore A und 60 % Rezyklatanteil, das auf PA 6.6 GF30 haftet und ein Bruchbild D mit 5,0 N/mm Schälwiderstand aufweist. Das Unternehmen unterstützt zudem die Lieferkette in der Automobilindustrie dabei, den geforderten Einsatz von Rezyklat-Materialien zu erhöhen. Neuentwicklungen mit bis zu 75 % Rezyklatgehalt sind für unterschiedliche Anwendungen erhältlich, unter anderem für Einlegematten im Innenraum. Für Außenanwendungen wie Verkleidungsbauteile sind TPE mit 25 bis 50 % PCR erhältlich, deren Rohstoffquellen aus der Automobilindustrie stammen. Diese Materialien entsprechen den neuen Zielvorgaben der Europäischen Kommission im Rahmen der Altfahrzeugrichtlinie und ermöglichen eine Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks um etwa 25 %. TPE für Innenraumanwendungen mit einem PCR/PIR-Gehalt von bis zu 75 % wurden nach den gängigen Automobilstandards auf Geruch und Emissionen getestet. Das Dryflex PCR 853405 mit 85 Shore A und einem PCR-Gehalt von 25 % erreichte beispielsweise eine Note von 3,0 in Bezug auf Geruch, einen VOC-Wert von 65 µg/g sowie einen Fog-Wert von 607 µg/g in der Thermodesorption.
Halle/Stand B1/1115
Quelle: Hexpol TPE
Kooperation für präzise Farbgebung im Spritzguss
Die HNPM, Schwerin, bringt auf der Fakuma 2024 fünf Unternehmen zusammen. Auf dem Stand wird auf einem Spritzgießautomaten BOY 25 E von BOY live produziert. Dabei wird transparenter Styrolkunststoff von Ineos Styrolution eingefärbt und zu Delikatessschalen verarbeitet. Die Flüssigfarben stammen von Rowasol und Repi, während das Dosiersystem Colordos des Schweriner Unternehmens die exakte Dosierung der flüssigen Farbe direkt in den Granulatstrom übernimmt. Hergestellt werden Delikatessschalen in Blau, Rot, Grün und Gelb mit einem Schussgewicht von 25 g und einer Farbzugabe von 0,5 %. Mehrmals täglich ist der saubere und schnelle Farbwechsel live zu erleben. Das Dosiersystem kommt seit einigen Monaten neben dem Spritzguss auch in der Extrusion zum Einsatz. Hierzu wurden Anpassungen vorgenommen: Der Durchmesser des Adapterrohrs wurde vergrößert, die Gebindehalterung für Farbgebinde bis zu 30 kg verstärkt und steuerungstechnische Anpassungen an den kontinuierlichen Prozess vorgenommen. Diese Änderungen ermöglichen eine erfolgreiche Umstellung der Produktion auf den Einsatz von Flüssigfarben.
Halle/Stand A1/12
Quelle: HNP Mikrosysteme
Vom Pulver zum Bauteil: Expertise in keramischen Lösungen für komplexe Designs
Krahn Ceramics, Hamburg, präsentiert auf der Fakuma 2024 die Kombination von Keramik und Kunststoff für spezialisierte Anwendungen. Technische Keramik überzeugt durch Langlebigkeit, Härte, Verschleißfestigkeit sowie Temperatur- und Korrosionsbeständigkeit. Diese Eigenschaften machen sie besonders geeignet für anspruchsvolle Industrien wie die Automobilbranche, Medizintechnik und Elektronik. Ein weiterer Vorteil ist die Integration von Keramik in bestehende Produktionsprozesse, da sie sich für den Pulverspritzguss eignet und mit denselben Anlagen verarbeitet werden kann. In der Kunststoffindustrie findet Keramik bereits Anwendung bei komplexen Designs, insbesondere im Automobilbereich. Das Unternehmen gilt als Experte für keramische Lösungen basierend auf der Pulverspritzgießtechnik und bringt umfassendes Material- und Verarbeitungswissen mit. Es unterstützt Anwender entlang der gesamten Prozesskette, vom Pulver bis zum fertigen Bauteil. Mit einem eigenen Technikum zur Herstellung individueller keramischer Compounds und Produktionslinien für Spritzgussmassen werden umfassende Möglichkeiten zur Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen angeboten.
Halle/Stand B4/4206
Quelle: Otto Krahn Group
Polymerlösungen für verbessertes Wärmemanagement und Konnektivität
Asahi Kasei, Düsseldorf, stellt auf der Fakuma 2024 sein Spektrum an diversifizierten Materiallösungen vor. Zu den Highlights gehören Polymerlösungen für Wärmemanagementanwendungen in Elektrofahrzeugen, ein neuartiges thermoplastisches Elastomer für eine verbesserte Recyclingfähigkeit von sichtbaren Bauteilen im Fahrzeuginnenraum und ein CNF/Polyamid-Verbundwerkstoff für den 3D-Druck. Mit im Gepäck ist das modifizierte Polyphenylenether Xyron, das durch hohen, nicht-halogenen Flammschutz und geringe Ionauswaschung überzeugt. Damit eignet sich das Material für Anwendungen im Wärmemanagement von EV-Batterien. Das Unternehmen wird mehrschichtige Kühlrohre zeigen, die keine Klebeschicht benötigen und aus einem Verbundwerkstoff aus Leona PA auf der Außenseite und dem mPPE auf der Innenseite bestehen. Diese Rohre sorgen für sehr gute Biegeeigenschaften, Hydrolysebeständigkeit und eine geringe Ionauswaschung. Des Weiteren umfassen auch Lösungen für die verbesserte Konnektivität neue Typen des mPPE-Allround-Materials, das durch die Kombination von PPE mit anderen Polymeren wie PPS oder PS für gute dielektrische Eigenschaften und hohen Flammschutz sorgt. Damit wurde der Prototyp einer Kunststoffantenne entwickelt, bei dem ein neuer Materialtyp zum Einsatz kommt. Diese Sorte verfügt über eine hohe Wärmebeständigkeit und einen stabilen, niedrigen linearen Ausdehnungskoeffizienten über einen großen Temperaturbereich. So eignet er sich für die Beschichtung von Kunststoffen und den Ersatz von Metall in präzisen Komponenten. Ein weiteres Exponat ist AZP, ein transparenter Kunststoff mit nahezu null Doppelbrechung, hoher Durchlässigkeit und geringer Farbverfälschung aus allen Winkeln. Er eignet sich für optische Geräte wie Head-up-Displays oder Smart Glasses. Seine Verarbeitbarkeit ermöglicht die großindustrielle Herstellung spritzgegossener optischer Komponenten.
Halle/Stand B5/5319
Quelle: Asahi Kasei Europe
Glasfaserverstärktes Polymer aus PCR-Flaschen-PET
Barlog, Overath, setzt auf Materialien, die hohe technische Anforderungen und ökologische Kriterien erfüllen, wie das glasfaserverstärkte Keballoy ECO aus PCR-Flaschen-PET, das als nachhaltiger und kostengünstiger Metallersatz für dimensionsstabile Strukturbauteile dient. Ergänzt wird das Sortiment durch ein unverstärktes Keballoy ECO, das in brillanten Farben eingefärbt werden kann und sich ideal für kratzfeste Gehäusebauteile eignet. Besonders hervorzuheben ist das breite Sortiment an Compounds, die auf mechanisch und chemisch recycelten Kunststoffen, Post Consumer Recycling und Post Industrial Recycling sowie biobasierten Polymeren basieren. Für Anwendungen, bei denen bisher PFAS-haltige Materialien wie PTFE zum Einsatz kamen, bietet das Unternehmen jetzt PFAS-freie Alternativen an. Zudem ermöglicht das Baukastensystem anwenderspezifische Produktentwicklungen, die passgenau auf individuelle Anforderungen zugeschnitten sind. Ein weiteres Highlight am Messestand sind funktionalisierte Compounds für die Elektromobilität. Hier werden elektrisch leitfähige und weichmagnetische Materialien für elektromagnetisch abschirmende Gehäusebauteile sowie thermisch leitfähige Compounds präsentiert, die das Thermomanagement in Elektrofahrzeugen optimieren. Magnetisierbare Compounds für Sensoren und elektrische Antriebe runden das Portfolio ab und ermöglichen zukunftsweisende Lösungen für die Automobilindustrie. Neben Materialien stehen auch Beratungsdienstleistungen zur Verfügung. Mit ECO-Consulting unterstützt das Unternehmen Anwender dabei, Kunststoffbauteile hinsichtlich Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit zu optimieren. Der Service umfasst die ECO-Selection für eine optimale Materialauswahl, das ECO-Design für ressourceneffiziente und wiederverwertbare Kunststoffkomponenten sowie die ECO-Simulation, die den Energie-, Zeit- und Ressourcenverbrauch in der Spritzgussfertigung minimiert.
Halle/Stand A3/3209
Quelle: BARLOG Plastics
Effiziente Gewichtsreduzierung durch chemische Treibmittel
Der Einsatz chemischer Treibmittel kann für Hersteller großformatiger Kunststoffteile vorteilhaft sein, da sie Material sparen und das Bauteilgewicht reduzieren, ohne große Investitionen zu erfordern. Zudem ermöglichen sie Energieeinsparungen, verkürzen die Zykluszeit und verbessern die mechanischen Eigenschaften des Produkts. Die Schmelze fließt besser, was Einspritz- und Kühlzeiten verkürzt, da weniger Masse gekühlt werden muss. Die Biegesteifigkeit erhöht sich durch die Compositstruktur des Bauteils, während Rissausbreitung und Splitterneigung verringert werden. Auch Verzug und Einfallstellen werden minimiert. Zusammengefasst bringt das Schäumen von Bauteilen Vorteile in Materialbedarf, Verarbeitungsprozess und Produkteigenschaften mit sich. Um diese Ergebnisse zu erzielen, wird das Treibmittel dem Kunststoffgranulat in geringen Mengen hinzugefügt, entweder vorgemischt oder über ein separates Dosiergerät. Unter dem Markennamen Tracel entwickelt und vertreibt Tramaco, Tornesch, chemische Treib- und Nukleierungsmittel sowie Microspheres. Das Produktportfolio umfasst zudem Gleit- und Formtrennmittel, Antistatika und UV-Stabilisatoren.
Halle B1, Stand 1212
Quelle: Tramaco
Neue Verfahren zur Oberflächenstrukturierung von Kathetern vorgestellt - Antibakterielle und antivirale Kunststofflösungen
Der Forschungsbereich Medizintechnik im TITK, Rudolstadt, befasst sich schwerpunktmäßig mit der antibakteriellen und antiviralen Ausrüstung von Kunststoffen. Neu gestartet ist in diesem Jahr ein Forschungsprojekt zur Oberflächenstrukturierung von Kathetern mit dem Ziel, das Risiko von Thrombosen und Infektionen einzudämmen. Dazu soll ein neues Verfahren entwickelt werden, mit dem sich präzise definierte Mikrostrukturen auf die Innenfläche des Katheters übertragen lassen. Zur Verhinderung katheterassoziierter Infektionen hat das Institut bereits alternative Lösungen entwickelt, die auf einer antibakteriellen Funktionalisierung von Kunststoffen durch spezielle Additive basieren. Unterschieden wird hierbei zwischen wirkstofffreisetzenden Systemen und nicht-freisetzenden Systemen. Eine Wirkstofffreisetzung kann durch den Einsatz von Metallionen, insbesondere Silberionen oder Antibiotika, antibakterielle Naturstoffe und Bakteriophagen realisiert werden. Non-leaching-Systeme werden indes durch kovalente Additivanbindung oder Nanostrukturierung von Kunststoffoberflächen generiert. Auch der Einsatz eines katalytischen Additivs im Polymer ist bei dieser Variante möglich. Je nach Matrixpolymer, Anwendungsbereich, Wirkspektrum und Wirkungsdauer kommen unterschiedliche Additive für eine antibakterielle Funktionalisierung infrage. Das Institut entwickelt solche Modifizierungen auch nach anderen anwenderspezifischen Parametern wie Farbe oder Sterilisierbarkeit. Ergänzend dazu können die funktionalisierten Werkstoffe dann direkt vor Ort im Biologielabor von OMPG, Rudolstadt, auf ihre antibakterielle Wirksamkeit und In-vitro-Zytotoxizität geprüft werden. Nähere Details zu diesem Forschungsprojekt werden auf der diesjährigen Fakuma erläutert.
Halle/Stand B5/5110
Quelle: TITK - Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e.V.
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Neu entwickelte Bio-Compounds als ABS-Ersatz und flammgeschützte Compounds ohne Melamin und Halogene
Click Plastics, Bensheim, stellt auf der Fakuma mehrere neuartige Materialien vor, die nachhaltige und umweltfreundliche Alternativen zu herkömmlichen Kunststoffen darstellen. Ein Highlight sind die Bio-Compounds, die ABS in verschiedenen Anwendungen ersetzen können. Diese aus PBAT und Polymilchsäure hergestellten Materialien verfügen über vergleichbare mechanische Eigenschaften wie ABS, sind jedoch vollständig biologisch abbaubar und haben einen Bioanteil von 75 ± 0,5 %. Sie eignen sich für Spielwaren, Haushalts- und Medizingeräte sowie den 3D-Druck. Zusätzlich stellt das Unternehmen verschiedene PLA-Typen des Partners Pliith Biotechnologie vor. Diese richten sich an Compounder, Papierbeschichter und Veredler wie Verpackungs- und Filamenthersteller. Die PLA-Typen können mit Füllstoffen wie Stärke oder Hanffasern sowie Additiven kombiniert werden. Die Entwicklungsabteilung steht Interessenten bei der technischen und kommerziellen Optimierung der Rezepturen Seite. Das Partnerunternehmen gehört mit einer Kapazität von 500.000 t Milchsäure und 350.000 t PLA zu den weltweit größten Herstellern dieses zukunftsträchtigen Kunststoffes. Ein weiteres Highlight sind die halogen-, antimon- und melaminfreien Compounds, die flammgeschützte Compounds auf Melaminbasis ersetzen können. Hergestellt auf Basis von PBT, TPEE, PA6 und PA66 in Kombination mit ADP-Flammschutzmitteln, eliminieren Hamff Umwelt- und Gesundheitsrisiken von melaminbasierten Flammschutzmitteln. Sie verfügen über verbesserte Leistungseigenschaften wie geringere Rauchentwicklung und höhere Hitzebeständigkeit und eignen sich für die Automobilindustrie, Elektronik und den 3D-Druck.
Halle/Stand B5/5400
Quelle: ClickPlastics
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Neue Standards in der Materialtechnologie werden durch wegweisende Projekte vorgestellt
Das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie präsentiert auf der Fakuma 2024 nachhaltige Werkstofflösungen. Eine Monomaterial-Sandwich-Sitzlehne zeigt, wie durch spezielle Prozesstechniken und thermoplastischen Schaum Leichtbaupotenziale gesteigert werden können. Diese Sitzlehne besteht vollständig aus kreislauffähigen Monomaterialien wie Polyamid, recyceltem Polyethylenterephthalat und biobasiertem Polylactid. Ein weiteres Highlight ist das EU-geförderte Projekt Surpass, bei dem das Institut seine Erfahrung in der Modifikation von Rezyklaten einbringt. Das Projekt befasst sich mit der Koextrusion von mehrschichtigen Folien für Lebensmittelverpackungen und entwickelt Recyclingtechnologien sowie Werkstoffe für die Flammschutzausrüstung gemäß SSRbD-Kriterien der Epoxid-Vitrimer-Composite für Bahnanwendungen. Mehrschichtige Kunststofffolien sind wegen ihrer Barriereeigenschaften für Lebensmittelverpackungen unerlässlich. Jede Schicht erfüllt eine eigene Funktion: Die äußere Schicht sorgt für Versiegelung und Abriebfestigkeit, während die innere Schicht eine Sauerstoffbarriere bildet. Diese komplexen Folien verursachen jedoch Recyclingprobleme aufgrund unterschiedlicher Polymere wie Evoh und PA. Ein weiterer neuartiger Ansatz sind programmierte Materialien, die einen Paradigmenwechsel im Produktdesign ermöglichen. Sie können je nach Anwendung verschiedene Zustände annehmen, initiiert durch externe Trigger. Programmierbare Materialien eröffnen Potenzial für neue Systemlösungen, indem sie wesentliche Systemfunktionalitäten übernehmen und zusätzliche Systemteile überflüssig machen. Gezeigt werden Materialmuster und Bauteile mit Shape-Morphing-Verhalten, die sich bei mechanischer Belastung in definierter Weise deformieren.
Halle/Stand B2/2104
Quelle: Fraunhofer ICT
Farbsysteme und Lacke für anspruchsvolle Anwendungen
Pröll, Weißenburg, entwickelt anwenderspezifische Spezialprodukte für das Beschichten und Bedrucken von Kunststoffen, Glas, Metallen und anderen Materialien. Das Produktprogramm umfasst IMD/FIM-Farbsysteme, Haftvermittler und Schutzlacke für die Folienhinterspritztechnik sowie Siebdruck- und Tampondruckfarben. Während der Fakuma 2024 zeigt Pröll einige Highlights, darunter Noriphan HTR N 990/011, ein nicht-leitendes, deckendes Tiefschwarz für die IMD/FIM-Technologie. Dieses verformbare, direkt anspritzbare Einkomponenten-Siebdruckfarbsystem ist rußfrei, hat eine hohe optische Dichte sowie einen elektrischen Widerstand im Giga-Ohm-Bereich und ist zudem Radar-durchlässig. Es eignet sich sowohl dekorativ als auch zum Vorlegen für metallische und polymere Leiterpasten. Der Farbton besteht erhöhte Anforderungen hinsichtlich thermischer Beständigkeit und Hydrolysetests in der Automobilindustrie und zeigt sehr gute Verbundhaftungswerte im hinterspritzten Aufbau. Ein weiteres Produkt ist Noriphan HTR N 959, eine IR-transparente schwarze Siebdruckfarbe für funktionale Black-Panel-Anwendungen. Dieser Farbton ist im Auflicht schwarz und im Durchblick transparent violett, ideal für IR- und Lidar-durchlässige Bereiche in Displayanwendungen. Noriphan HTR N 945/546 ist ein UV-stabilisierter weißer Farbton, der sich besonders für den Einsatz bei BEV-Frontmodulen eignet. Diese Module werden bei Elektrofahrzeugen dekorativ und funktional gestaltet. Die gedruckten Farbschichten sind durch transparente Folien und Hard Coat-Beschichtungen geschützt, dennoch erfordert die witterungsbedingte Belastung eine spezielle Pigmentrezeptierung zur Farbstabilität. Abgerundet wird das Angebot durch Noriphan HTR N 093/444, einem milden Einkomponenten-Siebdrucklack mit milden Lösemitteln. Dieser transparente Lack schützt lösemittelempfindliche Materialien und Farbsysteme wie Mirror Ink M3 N oder Silberleitpasten sowie empfindliche Polycarbonatfolien. Er eignet sich auch als Haftvermittler für weitere Überdruckfarbschichten.
Halle/Stand A4/4120
Quelle: Pröll
Compounds auf den Punkt entwickeln
Für Industrien wie Automotive, Consumer oder E&E zählen neben konkurrenzfähigen Materialpreisen auch Verarbeitbarkeit und Leistungsfähigkeit. Compounds auf den Punkt zu entwickeln ist die Stärke von Lehvoss, Hamburg. Seit einigen Monaten ist das Unternehmen mit ausgewählten Anwendern mit dem neuen Standard-Portfolio aktiv und hat bereits etliche Projekte marktreif realisiert. Die Fakuma 2024 nutzt der Anbieter nun, um Messebesuchern bewährte Hochleistungs-Produkte sowie auch die neuen Standardprodukte zu demonstrieren. Dazu gehören Luvocom-Compounds, die gezielt auf Anwenderanforderungen hin entwickelt werden. Sie finden Anwendung in anspruchsvollen Industrien wie Automobil, Elektronik oder Medizintechnik. Ebenso präsentiert werden die Luvotech-Standardprodukte wie PA66/PPA, PP CF oder LCP Compounds. Sie heben sich durch kostengünstige Preise, schnelle Lieferzeiten und persönlichen Service hervor. Ein weiteres Highlight ist Luvotech Eco: PA6, PA66, PBT, PC/ABS, PPS GF, LCP und PEEK-Alternativen mit unterschiedlichen Rezyklatanteilen. Diese Compounds verfügen über eine hohe Eigenschaftskonstanz und Leistungsfähigkeit, sind preislich attraktiv und gleichzeitig nachhaltig. Luvocom LFT hingegen ist eine kostenoptimierte Alternative für marktübliche Langfaser-Materialien auf Basis PA66, PA66/6 und PA66-6I/X. Darüber hinaus sind weitere technische LFT-Compounds auf Basis PA410 und PA11 erhältlich. Neben den marktüblichen LFT mit Glasfaserverstärkung bringt das Unternehmen die vorhandene Praxisexpertise in das Portfolio der carbonfaserverstärkten LFT mit ein. Auch spezielle Modifikationen wie Gleit-, Reiboptimierung, Einfärbungen oder Flammschutz sind erhältlich.
Halle/Stand B1/1106
Quelle: Lehvoss
Additiv gegen Mikroorganismen auf Kunststoffen
Mikroorganismen führen häufig zu ernsten Bedrohungen für die menschliche Gesundheit. In der Vergangenheit setzte man in Kunststoffen überwiegend auf antimikrobielle Techniken, die Silberionen freisetzen. Studien weisen allerdings darauf hin, dass durch das Freisetzen von Silberionen Risiken für Umwelt und Gesundheit entstehen. Im Rahmen der aktuellen Überprüfung aller antimikrobiellen Technologien durch die Europäische Chemikalienagentur wurden bereits mehr als 53 % der auf Silberionen basierenden Technologien als nicht genehmigungsfähig klassifiziert. Es ist anzunehmen, dass nach dem Abschluss des Echa-Review-Programms nur wenige zugelassen sein werden. Mit dem Additiv AGXX präsentiert Heraeus Precious Metals, Hanau, eine Alternative, die sowohl heute als auch in Zukunft im Einklang mit den regulatorischen Bestimmungen eingesetzt werden kann. Hersteller können sich sicher sein, dass sie eine Lösung verwenden, die den hohen Standards in Bezug auf Umweltschutz und Verbrauchersicherheit entspricht.
Der Wirkmechanismus des Additivs beruht auf einer katalytischen Reaktion, ausgelöst durch die Interaktion der zwei Edelmetalle Silber und Ruthenium. Dabei wird Sauerstoff in Anwesenheit von Luftfeuchtigkeit in reaktive Sauerstoffspezies umgewandelt, die alle Arten von Mikroorganismen abtöten. Hierbei werden keine schädlichen Stoffe abgegeben. Das Additiv kann in Partikelform in Textilien und Polymere eingearbeitet werden. Die Wirkung der Technologie in verschiedenen Materialien, insbesondere in wasserabsorbierenden Kunststoffen wie Polyamid und (thermoplastischem) Polyurethan, wurde durch Tests bei unabhängigen mikrobiologischen Laboren an Compounds, Schäumen, Mehrschichtfolien, Textilbeschichtungen und Fasern bestätigt. Neben Kunststoffen und Textilien umfasst das weite Anwendungsgebiet auch die Bereiche Farben und Lacke, Filtration, und Medizinprodukte.
Halle/Stand B5/5508
Quelle: Heraeus Precious Metals
AF-Color, Niederzissen, ist Hersteller hochwertiger Farb- und Additivkonzentrate und stellt auf der Fakuma 2024 die neuesten Highlights am Gemeinschaftsstand von Feddersen, Hamburg, vor. Ein Exponat ist das technische Thermoplast Polyketon, das sich aufgrund seiner Eigenschaften und seines CO₂-Fußabdrucks gegenüber anderen Polymeren hervorhebt. Das Unternehmen bietet ein umfangreiches, farbvielfältiges Masterbatchportfolio für das Material an, das gemäß EU-Verordnung 10/2011 zugelassen ist. Ergänzt wird das Sortiment durch ein spezielles Reinigungsgranulat für die Polyketonverarbeitung. Ein weiteres Highlight ist die Farbstabilität in der Elektromobilität. RAL 2003 hat sich hier etabliert, und so stehen langlebige, farbstarke Masterbatches für technische Polymere, die auch bei hohen Verarbeitungstemperaturen ihre Eigenschaften behalten, zur Verfügung. Besondere Aufmerksamkeit verdient auch ein maßgeschneidertes Treibmittel-Masterbatch für Polyamide, dass eine Dichtereduktion von bis zu 40 % ermöglicht. Dies führt zu erheblichen CO₂-Einsparungen und unterstützt den Nachhaltigkeitsgedanken durch Gewichts- und Materialeinsparungen.
Halle/Stand B2/2213
Quelle: AF-Color
Attraktive Farben trotz hohem Rezyklatanteil
Nachhaltigkeit, Einfärbelösungen für Produkte mit hohem Rezyklatanteil und Design-for-Recycling-Ansätze stehen im Fokus von Karl Finke, Wuppertal. Mit eigener Grundlagenforschung hat das Unternehmen zahlreiche Lösungen entwickelt, die es ermöglichen, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, ohne dabei auf attraktive Farben verzichten zu müssen. Ein firmeneigenes Verfahren ermöglicht es, Polyolefine selbst bei hohem Rezyklatanteil mit Fibaplast-Masterbatchen in verschiedenen Farben und Effekten einzufärben. Möglich wird dies, indem der Kern aus Rezyklatmaterial in eine dünne Schicht aus Virgin-Material eingehüllt wird. Neben Buntfarben und Pastelltönen können die Produkte mit Masterbatchen aus der Fibafekt-Reihe mit Metallic-Look, Perlglanz oder Glitzer ausgestattet werden. Auf dunklem Untergrund kann für die Außenschicht außerdem ein Masterbatch mit Interferenzfarbe verwendet werden.
Die Fibarec-Serie umfasst rezyklatbasierte Masterbatche für gängige Thermoplaste, die sich wie Neuware verarbeiten lassen und sich auch bestens als Drop-in-Lösung eignen. Neue Produkte aus der Fibaplast-Reihe für Lasermarkierungen sowie die farblose Additivbatchserie Fibatec unterstützen Design-for-Recycling-Anforderungen. Erweiterte Lasermarkierungs-Masterbatche ermöglichen dunkle Markierungen in transparenten Kunststoffen und farbige Markierungen auf schwarzen Kunststoffen ohne Druckfarben. Fibatec Additivbatche verfügen über UV-Schutz und sind frei von schädlichen Substanzen. Zur besseren Sortierbarkeit von Verpackungsabfällen hat das Unternehmen die Masterbatche Fibaplast NIR detectable Black entwickelt, die keine Rußpigmente enthalten und somit auch schwarze Kunststoffe in NIR-Anlagen erkennbar machen. Diese Masterbatche sind für alle gängigen Verpackungskunststoffe erhältlich und können schnell auf spezifische Anwendungen abgestimmt werden.
Halle/Stand A4/4208
Quelle: Finke
NIR-Detektierbare Silber-Masterbatches
Ähnlich wie bei schwarzen Kunststoffen und Verpackungen verursachen Produkte mit Metalleffekten Probleme bei der Erkennung im Recycling. Lifocolor, Lichtenfels, hat in Zusammenarbeit mit Eckart, einem Hersteller von metallischen Effekt- und Perlglanzpigmenten, Masterbatch-Lösungen entwickelt, die detektierbar sind. Durch die Kombination ausgewählter Effektpigmente ist es in einer neuen Produktreihe gelungen, attraktive Silbereffekte mit hoher Nahinfrarot-Detektierbarkeit herzustellen. Diese wurden speziell für die Anforderungen von Recyclinganlagen und die automatische Sortierung entwickelt. Lifocolor verwendet diese NIR-Silber-Pigmente für ein erfolgreiches Design for Recycling über das Masterbatch. Vier beispielhafte Rezepturen für HDPE und PP wurden in weiterer Kooperation mit einem Recycling-Unternehmen erfolgreich auf ihre Sortierbarkeit getestet. Das Unternehmen berät bei Silberfarben nun, wie der Silberton rezeptiert sein muss, damit ein erfolgreiches Design for Recycling gelingt, das auch recycelt werden kann.
Halle/Stand A4/4210
Quelle: Lifocolor
Reduzierung des CO2-Footprints von Kunststoffrohstoffen und Kunststoffbauteilen
Der Compounder Polykemi, Hattingen, fokussiert sich während der Fakuma 2024 auf die Reduzierung des CO2-Footprints von Kunststoffrohstoffen und Kunststoffbauteilen. Dies soll durch den Einsatz von Rezyklaten und 1A-Neuwaren realisiert werden. Das Unternehmen stellt Rezyklat-Compounds mit PIR- und PCR-Anteil für den Automobilbau vor, darunter maßgeschneiderte, un- und verstärkte Compounds nach Anwenderwunsch oder OEM-Spezifikation. Dazu gehören Rezycom PP mit verschiedenen Mineral- und Füllstoffanteilen sowie ABS, PC/ABS, PA, PC/ASA und andere Materialien für Interieur, Exterieur, Under-The-Hood- und Underbody-Anwendungen in nachgestellten Schwarztönen sowie dunklen bis mitteldunklen Farben, die je nach Polymer auch lackierfähig sind. Um den steigenden Bedarf an Rezyklaten nachkommen zu können, ist die Kreativität der Compounder gefragt. Es müssen die unterschiedlichsten Formen von Industrieabfällen mit guter Qualität verarbeitet werden können, an die vor Jahren noch nicht einmal gedacht worden ist. Mit einem Compactor der neuesten Generation können ab sofort auch Fasern, Seile, Vliesstoffe, Kunststofffolien, Etikette, Staub und Späne bearbeitet und für Rezycom-Compounds eingesetzt werden.
Ein weiteres Thema am Messestand ist die Spiral- und Kreislaufwirtschaft sowie die Anforderungen, die auf die Branche zukommen. Zudem finden täglich Kurzvorträge zur CO2-Ermittlung und zu Einsparpotenzialen statt. Nachhaltigkeitsexperten referieren täglich und stehen Interessierten für Fragen zur Verfügung. Modellrechnungen und Einsparpotenziale können vor Ort aufgezeigt werden, wobei CO2-Footprint-Werte für alle Compounds des Unternehmens in Europa, Asien und den USA verfügbar sind. Eine ISCC-Plus-Zertifizierung für Rezyklate ist ebenfalls vorhanden.
Halle/Stand B1/1309
Quelle: Polykemi
Formmasse mit Rezyklatanteil überzeugt im Leuchtenprofil
Röhm, Darmstadt, stellt während der Fakuma 2024 das Gestaltungspotenzial von Plexiglas-Formmassen in den Mittelpunkt. Das PMMA der Marke ist ein vielseitiger, hochwertiger und langlebiger Kunststoff, der auch den steigenden Bedarf an ressourcenschonenden und recycelbaren Materialien erfüllt. Die Formmassen schaffen Designfreiheit für Produkte aus vielen Bereichen des täglichen Lebens, von lichttechnischen Anwendungen bis hin zur Oberflächenveredelung von Küchengeräten. Mit seiner Brillanz und angenehmen Haptik, vor allem aber im Zusammenspiel mit Licht, erfüllt das Material hohe Ansprüche an Form, Funktion und Ästhetik. Repräsentative Exponate aus den Bereichen Automobildesign, Beleuchtung, Weiße Ware und Küchengeräte sowie Medizintechnik zeigen die Vielseitigkeit und Qualität der Werkstoffe. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen zwei neue Plexiglas-Pro-Terra-Formmassen vorgestellt: Plexiglas Pro Terra M5 enthält einen Anteil an mechanisch recyceltem PMMA, während bei der Version 8N fossile Rohstoffe durch ISCC+-zertifizierte Rohstoffe ersetzt werden. So hat beispielsweise ein bekannter Leuchtenhersteller gezielt ersteres mit 30 % Rezyklatanteil für eine Anwendungsstudie gewählt. Ein beliebtes Exponat am Messestand ist der Lichttisch: Hier können Besucher die Vielfalt der Beleuchtungseffekte mit Mustern glasklarer und lichtstreuender Produktvarianten in verschiedenen Farben ausprobieren. Mit ihren optischen Eigenschaften eignen sich Formmassen besonders gut für Beleuchtungsanwendungen – nicht nur in der Automobil- und Leuchtenindustrie, sondern auch für illuminierte Schalter und andere Bedienelemente oder für die Kantenbeleuchtung.
Halle/Stand B5/5306
Quelle: Röhm
Polytives, Rudolstadt, entwickelt polymere Additive, die als Prozesshilfsmittel in Prime-Kunststoffqualitäten sowie in Post-Consumer- und bio-basierten Kunststoffcompositen eingesetzt werden. Diese Additive ermöglichen es, Extrusionsqualitäten in Spritzgussqualitäten zu überführen und alternative Rohstoffquellen zu nutzen, was zur Diversifizierung des Portfolios und zur Kostenreduktion beiträgt. Verbesserungen mit gleichbleibenden mechanischen Eigenschaften werden schon bei geringen Dosagen erreicht. Im Bereich der Post-Consumer-Materialien wie r-PMMA oder r-PET zielen die Arbeiten darauf ab, Regranulat für die Verarbeitung attraktiver zu machen. In Kooperation mit Holzmühle Westerkamp wurde ein vollständig bio-basiertes Material auf Basis von PLA und Haferspelzen entwickelt, das beispielsweise in Lebensmittelverpackungen genutzt werden kann. Ein charakteristisches Merkmal beider Projekte ist die Energieeinsparung. Bei einem Einsatz in r-PMMA konnte mit 5 Ma.-% bFI A 3745 eine Temperaturreduktion des Compounds von 260 °C auf 225 °C erreicht werden. Auf der Fakuma wird das Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem Tec-Part-Verband eine Spritzguss-Demonstration zeigen.
Halle/Stand A5/5104
Quelle: Polytives
Gebrauchsfertige Lösung für medizinische Verschlüsse
Actega, Bremen, erweitert sein TPE-Portfolio mit neuartigen Materiallösungen, die Nachhaltigkeit und Verarbeitbarkeit in den Fokus rücken. Auf der Fakuma präsentiert das Unternehmen eine Ready-to-use-Lösung für medizinische Verschlüsse sowie ISCC-Plus-zertifizierte TPE. Das Provamed 6345 NC HF ist eine Weiterentwicklung des Provamed 6345 NC und verfügt über verbesserte Fließeigenschaften für eine reibungslosere und schnellere Verarbeitung. Es wurde umfangreich getestet und erfüllt alle Anforderungen als gebrauchsfertige Lösung für medizinische Verschlüsse. Die Fließeigenschaften ermöglichen eine nahezu ausschussfreie Verarbeitung im Vergleich zu Kautschuk, was zu einem höheren Output führt. Zudem tragen die geringeren Verarbeitungstemperaturen zu Energieeinsparungen bei und erhöhen die Effizienz.
Zudem bietet das Unternehmen mit dem ISCC-Plus-massenbilanzierten Provamed 4085 TP eine nachhaltige Alternative zu PVC in medizinischen Schläuchen. Dieses Material ermöglicht eine Reduzierung des CO2-Fußabdrucks ohne Veränderung der Produkteigenschaften oder Materialkonformitäten. Es überzeugt durch hohe Transparenz, Zugfestigkeit und Sterilisationsfähigkeit. Das Massebilanzierungsverfahren ermöglicht es, nachhaltige Materialien zu integrieren, ohne die Produkteigenschaften oder Materialkonformitäten zu verändern. Mit dieser Zertifizierung erreichen Anwender schneller ihre Nachhaltigkeitsziele, ohne neue Qualifizierungen oder Werkzeuge anschaffen zu müssen. Aber nicht nur Hersteller, sondern auch Endverbraucher legen bei ihrer Kaufentscheidung verstärkt Wert auf Nachhaltigkeit, was durch eine Vervierfachung der Google-Suchanfragen nach nachhaltigen Produkten bestätigt wird. Hierfür hat das Unternehmen das Soft-EST-Portfolio um ISCC-Plus-Varianten erweitert. Das transluzente TPE mit einer Shore-Härte von A 60 ist nun als massenbilanziertes Produkt verfügbar und eignet sich für Hart-Weich-Verbundbauteile.
Halle/Stand B5/5001
Quelle: Actega