Die Fakuma öffnet vom 15. bis 19. Oktober 2024 wieder ihre Tore. Auf dem Messegelände in Friedrichshafen präsentieren zahlreiche Unternehmen wieder ihre Neuheiten im Bereich der kunststoffverarbeitenden Industrie. Neben den Herstellen von Produktionsmaschinen oder auch Robotern steht auch der Werkstoff Kunststoff selbst im Mittelpunkt zahlreicher ausstellender Unternehmen. Doch welche Neuheiten beziehungsweise Innovationen wird es in diesem Jahr geben? In unserer Übersicht zeigen wir Ihnen einen Ausschnitt davon.
Neu entwickelte Bio-Compounds als ABS-Ersatz und flammgeschützte Compounds ohne Melamin und Halogene
Click Plastics, Bensheim, stellt auf der Fakuma mehrere neuartige Materialien vor, die nachhaltige und umweltfreundliche Alternativen zu herkömmlichen Kunststoffen darstellen. Ein Highlight sind die Bio-Compounds, die ABS in verschiedenen Anwendungen ersetzen können. Diese aus PBAT und Polymilchsäure hergestellten Materialien verfügen über vergleichbare mechanische Eigenschaften wie ABS, sind jedoch vollständig biologisch abbaubar und haben einen Bioanteil von 75 ± 0,5 %. Sie eignen sich für Spielwaren, Haushalts- und Medizingeräte sowie den 3D-Druck. Zusätzlich stellt das Unternehmen verschiedene PLA-Typen des Partners Pliith Biotechnologie vor. Diese richten sich an Compounder, Papierbeschichter und Veredler wie Verpackungs- und Filamenthersteller. Die PLA-Typen können mit Füllstoffen wie Stärke oder Hanffasern sowie Additiven kombiniert werden. Die Entwicklungsabteilung steht Interessenten bei der technischen und kommerziellen Optimierung der Rezepturen Seite. Das Partnerunternehmen gehört mit einer Kapazität von 500.000 t Milchsäure und 350.000 t PLA zu den weltweit größten Herstellern dieses zukunftsträchtigen Kunststoffes. Ein weiteres Highlight sind die halogen-, antimon- und melaminfreien Compounds, die flammgeschützte Compounds auf Melaminbasis ersetzen können. Hergestellt auf Basis von PBT, TPEE, PA6 und PA66 in Kombination mit ADP-Flammschutzmitteln, eliminieren Hamff Umwelt- und Gesundheitsrisiken von melaminbasierten Flammschutzmitteln. Sie verfügen über verbesserte Leistungseigenschaften wie geringere Rauchentwicklung und höhere Hitzebeständigkeit und eignen sich für die Automobilindustrie, Elektronik und den 3D-Druck.
Halle/Stand B5/5400
Quelle: ClickPlastics
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Neue Standards in der Materialtechnologie werden durch wegweisende Projekte vorgestellt
Das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie präsentiert auf der Fakuma 2024 nachhaltige Werkstofflösungen. Eine Monomaterial-Sandwich-Sitzlehne zeigt, wie durch spezielle Prozesstechniken und thermoplastischen Schaum Leichtbaupotenziale gesteigert werden können. Diese Sitzlehne besteht vollständig aus kreislauffähigen Monomaterialien wie Polyamid, recyceltem Polyethylenterephthalat und biobasiertem Polylactid. Ein weiteres Highlight ist das EU-geförderte Projekt Surpass, bei dem das Institut seine Erfahrung in der Modifikation von Rezyklaten einbringt. Das Projekt befasst sich mit der Koextrusion von mehrschichtigen Folien für Lebensmittelverpackungen und entwickelt Recyclingtechnologien sowie Werkstoffe für die Flammschutzausrüstung gemäß SSRbD-Kriterien der Epoxid-Vitrimer-Composite für Bahnanwendungen. Mehrschichtige Kunststofffolien sind wegen ihrer Barriereeigenschaften für Lebensmittelverpackungen unerlässlich. Jede Schicht erfüllt eine eigene Funktion: Die äußere Schicht sorgt für Versiegelung und Abriebfestigkeit, während die innere Schicht eine Sauerstoffbarriere bildet. Diese komplexen Folien verursachen jedoch Recyclingprobleme aufgrund unterschiedlicher Polymere wie Evoh und PA. Ein weiterer neuartiger Ansatz sind programmierte Materialien, die einen Paradigmenwechsel im Produktdesign ermöglichen. Sie können je nach Anwendung verschiedene Zustände annehmen, initiiert durch externe Trigger. Programmierbare Materialien eröffnen Potenzial für neue Systemlösungen, indem sie wesentliche Systemfunktionalitäten übernehmen und zusätzliche Systemteile überflüssig machen. Gezeigt werden Materialmuster und Bauteile mit Shape-Morphing-Verhalten, die sich bei mechanischer Belastung in definierter Weise deformieren.
Halle/Stand B2/2104
Quelle: Fraunhofer ICT
Farbsysteme und Lacke für anspruchsvolle Anwendungen
Pröll, Weißenburg, entwickelt anwenderspezifische Spezialprodukte für das Beschichten und Bedrucken von Kunststoffen, Glas, Metallen und anderen Materialien. Das Produktprogramm umfasst IMD/FIM-Farbsysteme, Haftvermittler und Schutzlacke für die Folienhinterspritztechnik sowie Siebdruck- und Tampondruckfarben. Während der Fakuma 2024 zeigt Pröll einige Highlights, darunter Noriphan HTR N 990/011, ein nicht-leitendes, deckendes Tiefschwarz für die IMD/FIM-Technologie. Dieses verformbare, direkt anspritzbare Einkomponenten-Siebdruckfarbsystem ist rußfrei, hat eine hohe optische Dichte sowie einen elektrischen Widerstand im Giga-Ohm-Bereich und ist zudem Radar-durchlässig. Es eignet sich sowohl dekorativ als auch zum Vorlegen für metallische und polymere Leiterpasten. Der Farbton besteht erhöhte Anforderungen hinsichtlich thermischer Beständigkeit und Hydrolysetests in der Automobilindustrie und zeigt sehr gute Verbundhaftungswerte im hinterspritzten Aufbau. Ein weiteres Produkt ist Noriphan HTR N 959, eine IR-transparente schwarze Siebdruckfarbe für funktionale Black-Panel-Anwendungen. Dieser Farbton ist im Auflicht schwarz und im Durchblick transparent violett, ideal für IR- und Lidar-durchlässige Bereiche in Displayanwendungen. Noriphan HTR N 945/546 ist ein UV-stabilisierter weißer Farbton, der sich besonders für den Einsatz bei BEV-Frontmodulen eignet. Diese Module werden bei Elektrofahrzeugen dekorativ und funktional gestaltet. Die gedruckten Farbschichten sind durch transparente Folien und Hard Coat-Beschichtungen geschützt, dennoch erfordert die witterungsbedingte Belastung eine spezielle Pigmentrezeptierung zur Farbstabilität. Abgerundet wird das Angebot durch Noriphan HTR N 093/444, einem milden Einkomponenten-Siebdrucklack mit milden Lösemitteln. Dieser transparente Lack schützt lösemittelempfindliche Materialien und Farbsysteme wie Mirror Ink M3 N oder Silberleitpasten sowie empfindliche Polycarbonatfolien. Er eignet sich auch als Haftvermittler für weitere Überdruckfarbschichten.
Halle/Stand A4/4120
Quelle: Pröll
Compounds auf den Punkt entwickeln
Für Industrien wie Automotive, Consumer oder E&E zählen neben konkurrenzfähigen Materialpreisen auch Verarbeitbarkeit und Leistungsfähigkeit. Compounds auf den Punkt zu entwickeln ist die Stärke von Lehvoss, Hamburg. Seit einigen Monaten ist das Unternehmen mit ausgewählten Anwendern mit dem neuen Standard-Portfolio aktiv und hat bereits etliche Projekte marktreif realisiert. Die Fakuma 2024 nutzt der Anbieter nun, um Messebesuchern bewährte Hochleistungs-Produkte sowie auch die neuen Standardprodukte zu demonstrieren. Dazu gehören Luvocom-Compounds, die gezielt auf Anwenderanforderungen hin entwickelt werden. Sie finden Anwendung in anspruchsvollen Industrien wie Automobil, Elektronik oder Medizintechnik. Ebenso präsentiert werden die Luvotech-Standardprodukte wie PA66/PPA, PP CF oder LCP Compounds. Sie heben sich durch kostengünstige Preise, schnelle Lieferzeiten und persönlichen Service hervor. Ein weiteres Highlight ist Luvotech Eco: PA6, PA66, PBT, PC/ABS, PPS GF, LCP und PEEK-Alternativen mit unterschiedlichen Rezyklatanteilen. Diese Compounds verfügen über eine hohe Eigenschaftskonstanz und Leistungsfähigkeit, sind preislich attraktiv und gleichzeitig nachhaltig. Luvocom LFT hingegen ist eine kostenoptimierte Alternative für marktübliche Langfaser-Materialien auf Basis PA66, PA66/6 und PA66-6I/X. Darüber hinaus sind weitere technische LFT-Compounds auf Basis PA410 und PA11 erhältlich. Neben den marktüblichen LFT mit Glasfaserverstärkung bringt das Unternehmen die vorhandene Praxisexpertise in das Portfolio der carbonfaserverstärkten LFT mit ein. Auch spezielle Modifikationen wie Gleit-, Reiboptimierung, Einfärbungen oder Flammschutz sind erhältlich.
Halle/Stand B1/1106
Quelle: Lehvoss
Additiv gegen Mikroorganismen auf Kunststoffen
Mikroorganismen führen häufig zu ernsten Bedrohungen für die menschliche Gesundheit. In der Vergangenheit setzte man in Kunststoffen überwiegend auf antimikrobielle Techniken, die Silberionen freisetzen. Studien weisen allerdings darauf hin, dass durch das Freisetzen von Silberionen Risiken für Umwelt und Gesundheit entstehen. Im Rahmen der aktuellen Überprüfung aller antimikrobiellen Technologien durch die Europäische Chemikalienagentur wurden bereits mehr als 53 % der auf Silberionen basierenden Technologien als nicht genehmigungsfähig klassifiziert. Es ist anzunehmen, dass nach dem Abschluss des Echa-Review-Programms nur wenige zugelassen sein werden. Mit dem Additiv AGXX präsentiert Heraeus Precious Metals, Hanau, eine Alternative, die sowohl heute als auch in Zukunft im Einklang mit den regulatorischen Bestimmungen eingesetzt werden kann. Hersteller können sich sicher sein, dass sie eine Lösung verwenden, die den hohen Standards in Bezug auf Umweltschutz und Verbrauchersicherheit entspricht.
Der Wirkmechanismus des Additivs beruht auf einer katalytischen Reaktion, ausgelöst durch die Interaktion der zwei Edelmetalle Silber und Ruthenium. Dabei wird Sauerstoff in Anwesenheit von Luftfeuchtigkeit in reaktive Sauerstoffspezies umgewandelt, die alle Arten von Mikroorganismen abtöten. Hierbei werden keine schädlichen Stoffe abgegeben. Das Additiv kann in Partikelform in Textilien und Polymere eingearbeitet werden. Die Wirkung der Technologie in verschiedenen Materialien, insbesondere in wasserabsorbierenden Kunststoffen wie Polyamid und (thermoplastischem) Polyurethan, wurde durch Tests bei unabhängigen mikrobiologischen Laboren an Compounds, Schäumen, Mehrschichtfolien, Textilbeschichtungen und Fasern bestätigt. Neben Kunststoffen und Textilien umfasst das weite Anwendungsgebiet auch die Bereiche Farben und Lacke, Filtration, und Medizinprodukte.
Halle/Stand B5/5508
Quelle: Heraeus Precious Metals
AF-Color, Niederzissen, ist Hersteller hochwertiger Farb- und Additivkonzentrate und stellt auf der Fakuma 2024 die neuesten Highlights am Gemeinschaftsstand von Feddersen, Hamburg, vor. Ein Exponat ist das technische Thermoplast Polyketon, das sich aufgrund seiner Eigenschaften und seines CO₂-Fußabdrucks gegenüber anderen Polymeren hervorhebt. Das Unternehmen bietet ein umfangreiches, farbvielfältiges Masterbatchportfolio für das Material an, das gemäß EU-Verordnung 10/2011 zugelassen ist. Ergänzt wird das Sortiment durch ein spezielles Reinigungsgranulat für die Polyketonverarbeitung. Ein weiteres Highlight ist die Farbstabilität in der Elektromobilität. RAL 2003 hat sich hier etabliert, und so stehen langlebige, farbstarke Masterbatches für technische Polymere, die auch bei hohen Verarbeitungstemperaturen ihre Eigenschaften behalten, zur Verfügung. Besondere Aufmerksamkeit verdient auch ein maßgeschneidertes Treibmittel-Masterbatch für Polyamide, dass eine Dichtereduktion von bis zu 40 % ermöglicht. Dies führt zu erheblichen CO₂-Einsparungen und unterstützt den Nachhaltigkeitsgedanken durch Gewichts- und Materialeinsparungen.
Halle/Stand B2/2213
Quelle: AF-Color
Attraktive Farben trotz hohem Rezyklatanteil
Nachhaltigkeit, Einfärbelösungen für Produkte mit hohem Rezyklatanteil und Design-for-Recycling-Ansätze stehen im Fokus von Karl Finke, Wuppertal. Mit eigener Grundlagenforschung hat das Unternehmen zahlreiche Lösungen entwickelt, die es ermöglichen, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, ohne dabei auf attraktive Farben verzichten zu müssen. Ein firmeneigenes Verfahren ermöglicht es, Polyolefine selbst bei hohem Rezyklatanteil mit Fibaplast-Masterbatchen in verschiedenen Farben und Effekten einzufärben. Möglich wird dies, indem der Kern aus Rezyklatmaterial in eine dünne Schicht aus Virgin-Material eingehüllt wird. Neben Buntfarben und Pastelltönen können die Produkte mit Masterbatchen aus der Fibafekt-Reihe mit Metallic-Look, Perlglanz oder Glitzer ausgestattet werden. Auf dunklem Untergrund kann für die Außenschicht außerdem ein Masterbatch mit Interferenzfarbe verwendet werden.
Die Fibarec-Serie umfasst rezyklatbasierte Masterbatche für gängige Thermoplaste, die sich wie Neuware verarbeiten lassen und sich auch bestens als Drop-in-Lösung eignen. Neue Produkte aus der Fibaplast-Reihe für Lasermarkierungen sowie die farblose Additivbatchserie Fibatec unterstützen Design-for-Recycling-Anforderungen. Erweiterte Lasermarkierungs-Masterbatche ermöglichen dunkle Markierungen in transparenten Kunststoffen und farbige Markierungen auf schwarzen Kunststoffen ohne Druckfarben. Fibatec Additivbatche verfügen über UV-Schutz und sind frei von schädlichen Substanzen. Zur besseren Sortierbarkeit von Verpackungsabfällen hat das Unternehmen die Masterbatche Fibaplast NIR detectable Black entwickelt, die keine Rußpigmente enthalten und somit auch schwarze Kunststoffe in NIR-Anlagen erkennbar machen. Diese Masterbatche sind für alle gängigen Verpackungskunststoffe erhältlich und können schnell auf spezifische Anwendungen abgestimmt werden.
Halle/Stand A4/4208
Quelle: Finke
NIR-Detektierbare Silber-Masterbatches
Ähnlich wie bei schwarzen Kunststoffen und Verpackungen verursachen Produkte mit Metalleffekten Probleme bei der Erkennung im Recycling. Lifocolor, Lichtenfels, hat in Zusammenarbeit mit Eckart, einem Hersteller von metallischen Effekt- und Perlglanzpigmenten, Masterbatch-Lösungen entwickelt, die detektierbar sind. Durch die Kombination ausgewählter Effektpigmente ist es in einer neuen Produktreihe gelungen, attraktive Silbereffekte mit hoher Nahinfrarot-Detektierbarkeit herzustellen. Diese wurden speziell für die Anforderungen von Recyclinganlagen und die automatische Sortierung entwickelt. Lifocolor verwendet diese NIR-Silber-Pigmente für ein erfolgreiches Design for Recycling über das Masterbatch. Vier beispielhafte Rezepturen für HDPE und PP wurden in weiterer Kooperation mit einem Recycling-Unternehmen erfolgreich auf ihre Sortierbarkeit getestet. Das Unternehmen berät bei Silberfarben nun, wie der Silberton rezeptiert sein muss, damit ein erfolgreiches Design for Recycling gelingt, das auch recycelt werden kann.
Halle/Stand A4/4210
Quelle: Lifocolor
Reduzierung des CO2-Footprints von Kunststoffrohstoffen und Kunststoffbauteilen
Der Compounder Polykemi, Hattingen, fokussiert sich während der Fakuma 2024 auf die Reduzierung des CO2-Footprints von Kunststoffrohstoffen und Kunststoffbauteilen. Dies soll durch den Einsatz von Rezyklaten und 1A-Neuwaren realisiert werden. Das Unternehmen stellt Rezyklat-Compounds mit PIR- und PCR-Anteil für den Automobilbau vor, darunter maßgeschneiderte, un- und verstärkte Compounds nach Anwenderwunsch oder OEM-Spezifikation. Dazu gehören Rezycom PP mit verschiedenen Mineral- und Füllstoffanteilen sowie ABS, PC/ABS, PA, PC/ASA und andere Materialien für Interieur, Exterieur, Under-The-Hood- und Underbody-Anwendungen in nachgestellten Schwarztönen sowie dunklen bis mitteldunklen Farben, die je nach Polymer auch lackierfähig sind. Um den steigenden Bedarf an Rezyklaten nachkommen zu können, ist die Kreativität der Compounder gefragt. Es müssen die unterschiedlichsten Formen von Industrieabfällen mit guter Qualität verarbeitet werden können, an die vor Jahren noch nicht einmal gedacht worden ist. Mit einem Compactor der neuesten Generation können ab sofort auch Fasern, Seile, Vliesstoffe, Kunststofffolien, Etikette, Staub und Späne bearbeitet und für Rezycom-Compounds eingesetzt werden.
Ein weiteres Thema am Messestand ist die Spiral- und Kreislaufwirtschaft sowie die Anforderungen, die auf die Branche zukommen. Zudem finden täglich Kurzvorträge zur CO2-Ermittlung und zu Einsparpotenzialen statt. Nachhaltigkeitsexperten referieren täglich und stehen Interessierten für Fragen zur Verfügung. Modellrechnungen und Einsparpotenziale können vor Ort aufgezeigt werden, wobei CO2-Footprint-Werte für alle Compounds des Unternehmens in Europa, Asien und den USA verfügbar sind. Eine ISCC-Plus-Zertifizierung für Rezyklate ist ebenfalls vorhanden.
Halle/Stand B1/1309
Quelle: Polykemi
Formmasse mit Rezyklatanteil überzeugt im Leuchtenprofil
Röhm, Darmstadt, stellt während der Fakuma 2024 das Gestaltungspotenzial von Plexiglas-Formmassen in den Mittelpunkt. Das PMMA der Marke ist ein vielseitiger, hochwertiger und langlebiger Kunststoff, der auch den steigenden Bedarf an ressourcenschonenden und recycelbaren Materialien erfüllt. Die Formmassen schaffen Designfreiheit für Produkte aus vielen Bereichen des täglichen Lebens, von lichttechnischen Anwendungen bis hin zur Oberflächenveredelung von Küchengeräten. Mit seiner Brillanz und angenehmen Haptik, vor allem aber im Zusammenspiel mit Licht, erfüllt das Material hohe Ansprüche an Form, Funktion und Ästhetik. Repräsentative Exponate aus den Bereichen Automobildesign, Beleuchtung, Weiße Ware und Küchengeräte sowie Medizintechnik zeigen die Vielseitigkeit und Qualität der Werkstoffe. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen zwei neue Plexiglas-Pro-Terra-Formmassen vorgestellt: Plexiglas Pro Terra M5 enthält einen Anteil an mechanisch recyceltem PMMA, während bei der Version 8N fossile Rohstoffe durch ISCC+-zertifizierte Rohstoffe ersetzt werden. So hat beispielsweise ein bekannter Leuchtenhersteller gezielt ersteres mit 30 % Rezyklatanteil für eine Anwendungsstudie gewählt. Ein beliebtes Exponat am Messestand ist der Lichttisch: Hier können Besucher die Vielfalt der Beleuchtungseffekte mit Mustern glasklarer und lichtstreuender Produktvarianten in verschiedenen Farben ausprobieren. Mit ihren optischen Eigenschaften eignen sich Formmassen besonders gut für Beleuchtungsanwendungen – nicht nur in der Automobil- und Leuchtenindustrie, sondern auch für illuminierte Schalter und andere Bedienelemente oder für die Kantenbeleuchtung.
Halle/Stand B5/5306
Quelle: Röhm
Polytives, Rudolstadt, entwickelt polymere Additive, die als Prozesshilfsmittel in Prime-Kunststoffqualitäten sowie in Post-Consumer- und bio-basierten Kunststoffcompositen eingesetzt werden. Diese Additive ermöglichen es, Extrusionsqualitäten in Spritzgussqualitäten zu überführen und alternative Rohstoffquellen zu nutzen, was zur Diversifizierung des Portfolios und zur Kostenreduktion beiträgt. Verbesserungen mit gleichbleibenden mechanischen Eigenschaften werden schon bei geringen Dosagen erreicht. Im Bereich der Post-Consumer-Materialien wie r-PMMA oder r-PET zielen die Arbeiten darauf ab, Regranulat für die Verarbeitung attraktiver zu machen. In Kooperation mit Holzmühle Westerkamp wurde ein vollständig bio-basiertes Material auf Basis von PLA und Haferspelzen entwickelt, das beispielsweise in Lebensmittelverpackungen genutzt werden kann. Ein charakteristisches Merkmal beider Projekte ist die Energieeinsparung. Bei einem Einsatz in r-PMMA konnte mit 5 Ma.-% bFI A 3745 eine Temperaturreduktion des Compounds von 260 °C auf 225 °C erreicht werden. Auf der Fakuma wird das Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem Tec-Part-Verband eine Spritzguss-Demonstration zeigen.
Halle/Stand A5/5104
Quelle: Polytives
Gebrauchsfertige Lösung für medizinische Verschlüsse
Actega, Bremen, erweitert sein TPE-Portfolio mit neuartigen Materiallösungen, die Nachhaltigkeit und Verarbeitbarkeit in den Fokus rücken. Auf der Fakuma präsentiert das Unternehmen eine Ready-to-use-Lösung für medizinische Verschlüsse sowie ISCC-Plus-zertifizierte TPE. Das Provamed 6345 NC HF ist eine Weiterentwicklung des Provamed 6345 NC und verfügt über verbesserte Fließeigenschaften für eine reibungslosere und schnellere Verarbeitung. Es wurde umfangreich getestet und erfüllt alle Anforderungen als gebrauchsfertige Lösung für medizinische Verschlüsse. Die Fließeigenschaften ermöglichen eine nahezu ausschussfreie Verarbeitung im Vergleich zu Kautschuk, was zu einem höheren Output führt. Zudem tragen die geringeren Verarbeitungstemperaturen zu Energieeinsparungen bei und erhöhen die Effizienz.
Zudem bietet das Unternehmen mit dem ISCC-Plus-massenbilanzierten Provamed 4085 TP eine nachhaltige Alternative zu PVC in medizinischen Schläuchen. Dieses Material ermöglicht eine Reduzierung des CO2-Fußabdrucks ohne Veränderung der Produkteigenschaften oder Materialkonformitäten. Es überzeugt durch hohe Transparenz, Zugfestigkeit und Sterilisationsfähigkeit. Das Massebilanzierungsverfahren ermöglicht es, nachhaltige Materialien zu integrieren, ohne die Produkteigenschaften oder Materialkonformitäten zu verändern. Mit dieser Zertifizierung erreichen Anwender schneller ihre Nachhaltigkeitsziele, ohne neue Qualifizierungen oder Werkzeuge anschaffen zu müssen. Aber nicht nur Hersteller, sondern auch Endverbraucher legen bei ihrer Kaufentscheidung verstärkt Wert auf Nachhaltigkeit, was durch eine Vervierfachung der Google-Suchanfragen nach nachhaltigen Produkten bestätigt wird. Hierfür hat das Unternehmen das Soft-EST-Portfolio um ISCC-Plus-Varianten erweitert. Das transluzente TPE mit einer Shore-Härte von A 60 ist nun als massenbilanziertes Produkt verfügbar und eignet sich für Hart-Weich-Verbundbauteile.
Halle/Stand B5/5001
Quelle: Actega