Recycling-Werk am Standort Oostende

Recycling-Werk von Renasci in Belgien, Oostende. (Bild: Renasci)

Die nun intensivierte Kooperation will Borealis dazu nutzen, seine kreislauforientierten Basischemikalien und Polyolefine noch umfangreicher zu vermarkten und das Ziel, bis 2025 an die 350 Kilotonnen an recycelten Polyolefinen in Umlauf zu bringen, zu erreichen. Das von Renasci entwickelte SCP-Konzept ist eine proprietäre Methode zur Maximierung der Materialrückgewinnung, um null Abfälle zu generieren. Das Konzept ermöglicht die Verwertung mehrerer Abfallströme mit Hilfe unterschiedlicher Recyclingtechnologien unter einem Dach.

Gemischte Abfälle identifizieren und mehrfach sortieren

In der neu errichteten Renasci-SCP-Anlage in Oostende, Belgien, werden gemischte Abfälle – Kunststoffe, Metalle und Biomasse – automatisch identifiziert und mehrfach sortiert. Nach der Trennung werden Kunststoffabfälle zuerst mechanisch recycelt, bevor sämtliche verbliebenen Materialien in einem zweiten Schritt chemisch zu Kreislaufpyrolyseöl und leichteren Produktfraktionen recycelt werden, die als Brennstoff für das Verfahren dienen. Andere Arten von sortiertem Abfall wie Metalle oder organische Abfälle werden mit anderen Technologien weiterverarbeitet. Am Ende bleiben nur 5 % des ursprünglichen Abfalls übrig. Auch diese Reststoffe werden nicht deponiert, sondern als Füllstoff für Baumaterialien verwendet. Durch diese effiziente Verarbeitung sinkt der gesamte CO2-Fußabdruck dieser Abfallströme.

Nach dem Erwerb der 10%-Minderheitsbeteiligung an Renasci wird Borealis künftig eng mit dem Unternehmen zusammenarbeiten, um die SCP-Technologie weiterzuentwickeln und auszubauen. Zu diesem Zweck sollen auch Anlagen entwickelt werden, die ihre Rohstoffe ausnahmslos aus Haushaltsabfällen beziehen. Die beiden Unternehmen beabsichtigen außerdem, weitere vielversprechende Investitionsmöglichkeiten im Bereich der Kreislaufwirtschaft zu identifizieren und zu nutzen. Zusätzlich zu der vor kurzem bekannt gegebenen Vereinbarung über die Beschaffung von 20 kt kreislauforientiertem Pyrolyseöl pro Jahr beabsichtigt Borealis zudem, mechanisch recyceltes Material aus der Renasci-Anlage in Oostende zu beziehen.

Den Abfallkreislauf von Kunststoffen schließen 

Das SCP-Konzept steht im Einklang mit Borealis‘ Ziel, den Abfallkreislauf von Kunststoffen basierend auf seinem kreislauforientierten Kaskadenmodell zu schließen und eine echte Kreislaufwirtschaft zu realisieren. Indem sorgfältig ausgewählte, komplementäre Technologien kaskadierend kombiniert werden, will der Polyolefin- und Kunststoff-Konzern den Kreislauf zur Gänze schließen und die Lebensspanne von Kunststoffprodukten auf möglichst nachhaltige Weise vervielfachen. Dies beginnt bei der Optimierung des Produktdesigns, um zuerst die Ökoeffizienz, dann die Wiederverwendbarkeit und schließlich die Rezyklierbarkeit zu maximieren. „Wir bei Borealis haben uns dazu verpflichtet, eine Vorreiterrolle bei der Transformation unserer Branche einzunehmen. Dank unserer Partnerschaft mit Renasci stehen uns spannende Zeiten bevor – mit einer Vielzahl an Wachstumschancen, die wir gemeinsam angehen werden, um uns unseren Nachhaltigkeits- und Kreislaufwirtschaftszielen noch schneller zu nähern“, erklärt Borealis CEO Thomas Gangl.

„Diese Partnerschaft stellt einen gewaltigen Schritt nach vorne im Rahmen des Umstiegs auf eine Kreislaufwirtschaft dar: Die Kombination von Borealis’ Branchenerfahrung und Fachwissen mit unserem innovativen SCP-Konzept eröffnet einen beispiellos effizienten Weg zu maximaler Materialrückgewinnung mit null Abfall. Indem wir unsere Stärken bündeln, können wir das SCP-Konzept weiterentwickeln und optimal umsetzen – und weitere Bereiche identifizieren, in denen es Handlungsbedarf gibt, um den Umstieg auf eine echte Kreislaufwirtschaft zu schaffen“, erklärt Kristof Beuren, Renasci CEO.

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