Portrait eines Mannes mit Brille, hoher Stirn, braunem Haar mit Anzug

Dr. Ralph Wilken (Bild: Fraunhofer IFAM)

Welche der physikalischen und chemischen Eigenschaften von PFAS waren besonders schwierig durch alternative Materialien zu ersetzen, und warum?

Dr. Ralph Wilken: Die physikalischen und chemischen Eigenschaften von PFAS, die besonders schwierig durch alternative Materialien zu ersetzen sind, umfassen:

  • Wasser- und Schmutzabweisung: PFAS bieten hervorragende hydrophobe Eigenschaften, die schwer zu reproduzieren sind.
  • Thermische Stabilität: PFAS sind extrem hitzebeständig, was bei Alternativen oft nicht in gleichem Maße gegeben ist.
  • Chemische Beständigkeit: Viele PFAS sind resistent gegen chemische Angriffe, was bei Alternativen eine Herausforderung darstellt.

Welche Herausforderungen begegnet das Fraunhofer IFAM bei der Entwicklung und Implementierung von PFAS-Substituten durch Plasmatechnik oder VUV-Bestrahlung in der industriellen Praxis?

Dr. Wilken: Das Fraunhofer IFAM begegnet bei der Entwicklung und Implementierung von PFAS-Substituten durch Plasmatechnik oder VUV-Bestrahlung in der industriellen Praxis folgenden Herausforderungen:

  • Prozessstabilität: Die Reproduzierbarkeit und Konsistenz der hergestellten Beschichtungen müssen gewährleistet sein.
  • Materialkompatibilität: Die neuen Beschichtungen müssen mit bestehenden Materialien und Prozessen kompatibel sein.
  • Skalierbarkeit: Die Technologien müssen für die industrielle Anwendung in größeren Maßstäben anpassbar sein.

Nennen Sie uns bitte die für Sie persönlich spannendste Anwendung bei der erfolgreich ein PFAS-haltiger Werkstoff ersetzt werden konnte. Welche Funktionalität wurde dadurch erhalten oder gar verbessert?

Dr. Wilken: Eine besonders spannende Anwendung, bei der erfolgreich ein PFAS-haltiger Werkstoff ersetzt werden konnte, ist die Entwicklung von PFAS-freien Antihaftbeschichtungen für Kochgeschirr. Durch den Ersatz wurde nicht nur die Umweltverträglichkeit verbessert, sondern auch die Haftungseigenschaften optimiert, sodass die Pfannen eine bessere Antihaftwirkung und leichtere Reinigung bieten.

PFAScon 2025 in Lüdenscheid erleben

PFAS-Verbot: Fachtagung PFAScon 2025 in Lüdenscheid
(Bild: Dalle 3 / OpenAI)

Am 20. Februar 2025 öffnet das Kunststoff-Institut Lüdenscheid seine Türen für einen Fokustag rund um das Thema der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) und der aktuellen Situation in Bezug auf den ECHA-Beschränkungsvorschlag. Die PFAScon 2025 wird als neues interaktives Format vor Ort in Lüdenscheid stattfinden aber auch in eingeschränktem Umfang online angeboten. Die Veranstaltung thematisiert die aktuelle Situation und verspricht eine facettenreiche Auseinandersetzung mit den Auswirkungen des möglichen Verbots auf die Kunststoffproduktion und beteiligte Wirtschaftszweige. Der PLASTVERARBEITER ist hierbei Medienpartner.

Informationen, wie das ausführliche Rahmenprogramm der Veranstaltung, sowie die Möglichkeit zur Anmeldung, finden Sie hier.

Was Sie über PFAS wissen müssen

Übersichtsgrafik zu PFAS.
Wissenswertes zu PFAS finden Sie in unserem Übersichtsartikel. (Bild: Francesco Scatena – Stock.adobe.com)

Fluorpolymere und weitere fluorhaltige Substanzen sollen verboten werden. Eine ihrer herausragenden Eigenschaften – die Beständigkeit – könnte ihr Verbot bedeuten. Für Sie haben wir das Thema PFAS aus verschiedenen Blickwinkeln während der Widerspruchsfrist beleuchtet und halten Sie künftig zu PFAS-Alternativen auf dem Laufenden. Alles, was Sie zum Thema wissen sollten, erfahren Sie hier.

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