Mann mit dunkelblauer Steppweste, braunen Locken, Brille und den Händen in der Hosentasche vor einer Reihe grüner Maschinen

Dr.-Ing. Magnus Orth (Bild: N. Heyl)

Das PFAS-Verbot schwebt bisher „nur“ im Raum, dennoch entwickeln Sie mit Hochdruck alternative Lösungen. Welche Motivation steht dahinter?

Dr. Magnus Orth: Werkstoffumstellungen funktionieren nicht von heute auf morgen. Wir möchten unseren Kunden stets die für sie passenden Produkte liefern können. Sollte es zu einem Verbot kommen, haben wir eine Lösung und können eine Alternative bieten. Wir merken es auch aktuell schon. Die Entwicklungszyklen bei vielen unserer Kunden sind lang. Bei neuen Produkten setzen viele Unternehmen bereits jetzt auf PFAS-freie Alternativen. Warum sollte man das Risiko eingehen und Produkte entwickeln, die in einigen Jahren nicht mehr verkauft werden dürfen?

Können Sie konkrete Beispiele für Anwendungen nennen, bei denen PTFE-freie Igus-Produkte bereits eingesetzt werden?

Dr. Orth: Die Produkte sind im Einsatz in Abfüllanlagen, Verpackungsanlagen, Laborgeräten oder auch Haushaltsgeräten. Dort übernehmen die Komponenten Aufgaben in Bewegungsanwendungen als Förderbandrollen, klassische Gleitlager oder auch beim Handling von Behältern, um nur einige Beispiele zu nennen.


Wie bewerten Sie die langfristigen Auswirkungen eines möglichen PFAS-Verbots auf die Industrie?

Dr. Orth: Das ist eine sehr breite Frage und es gibt viele Industriezweige, die ganz unterschiedlich auf PFAS angewiesen sind. Eine allgemeine Aussage ist hier für mich nicht möglich. Ich vertrete jedoch die Auffassung, dass Veränderungen immer als Chance begriffen werden müssen, Dinge zu verbessern und das Beste daraus zu machen. Für unseren Fall kann ich sagen, dass es funktioniert.

PFAScon 2025 in Lüdenscheid erleben

PFAS-Verbot: Fachtagung PFAScon 2025 in Lüdenscheid
(Bild: Dalle 3 / OpenAI)

Am 20. Februar 2025 öffnet das Kunststoff-Institut Lüdenscheid seine Türen für einen Fokustag rund um das Thema der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) und der aktuellen Situation in Bezug auf den ECHA-Beschränkungsvorschlag. Die PFAScon 2025 wird als neues interaktives Format vor Ort in Lüdenscheid stattfinden aber auch in eingeschränktem Umfang online angeboten. Die Veranstaltung thematisiert die aktuelle Situation und verspricht eine facettenreiche Auseinandersetzung mit den Auswirkungen des möglichen Verbots auf die Kunststoffproduktion und beteiligte Wirtschaftszweige. Der PLASTVERARBEITER ist hierbei Medienpartner.

Informationen, wie das ausführliche Rahmenprogramm der Veranstaltung, sowie die Möglichkeit zur Anmeldung, finden Sie hier.

Was Sie über PFAS wissen müssen

Übersichtsgrafik zu PFAS.
Wissenswertes zu PFAS finden Sie in unserem Übersichtsartikel. (Bild: Francesco Scatena – Stock.adobe.com)

Fluorpolymere und weitere fluorhaltige Substanzen sollen verboten werden. Eine ihrer herausragenden Eigenschaften – die Beständigkeit – könnte ihr Verbot bedeuten. Für Sie haben wir das Thema PFAS aus verschiedenen Blickwinkeln während der Widerspruchsfrist beleuchtet und halten Sie künftig zu PFAS-Alternativen auf dem Laufenden. Alles, was Sie zum Thema wissen sollten, erfahren Sie hier.

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