
Bausteinsets aus massenbilanziertem Polypropylen von Sabic: Mega Bloks Green Town™ Grow & Protect Farm HDL07- (Bild: Mattel)
Mattel will diverse Artikel der Produktwelten Mega und Matchbox noch 2022 im Handel einführen. Den Anfang machen die Bausteinsets Mega Bloks Green Town, die erste jemals als kohlenstoffneutral zertifizierte Spielzeugproduktlinie im Masseneinzelhandel. Im Rahmen der Marke Matchbox werden die Polymere aus Sabics Trucircle-Portfolio in allen Action Drivers Spielsets und den Recycling Trucks eingesetzt, die das Motto der‚ Driving Towards a Better Future‘ Initiative unterstützen.
„Unsere Kunststoffe aus erneuerbaren Quellen erleichtern die nachhaltige Umstellung bestehender fossilbasierter Anwendungen ohne Abstriche bei Reinheit und Qualität. Wir freuen uns sehr über die Umsetzung dieser guten Kooperation mit Mattel zur Wertschöpfung durch eine nachhaltigere Materialwahl auf der Basis unseres Trucircle Portfolios“, sagt Lada Kurelec, General Manager, PP & E4P Business, Sabic.

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.
Bis 2030 will Mattel ausschließlich recycelte, recycelbare oder biobasierte Kunststoffe in Produkten einsetzen
Als erster Spielwarenhersteller am Markt hat das Unternehmen gemeinsam mit Sabic den Einsatz erneuerbarer Rohstoffe der zweiten Generation für hochwertige neue Kunststoffanwendungen im Rahmen einer Massebilanzierung realisiert. Die Partnerschaft unterstützt unmittelbar auch das Ziel von Mattel, bis 2030 zu 100 % nur noch recycelte, recycelbare oder biobasierte Kunststoffe in seinen Produkten und Verpackungen zu verwenden und ist ein bedeutender Schritt des Unternehmens im Wandel hin zu einer effektiven Kreislaufwirtschaft.
„Als Weltmarktführer der Spielwarenindustrie sind wir bestrebt, innovative Produkte zu entwickeln, die nach den Prinzipien von Produktverantwortung und Kreislaufdesign zum Wohl unseres Planeten nachhaltige Materialien einbeziehen“, erklärt Pamela Gill-Alabaster, Head of Global Sustainability, Mattel. „In Übereinstimmung mit unserer Strategie erschließt uns diese neue Partnerschaft mit Sabic eine Vorreiterrolle im Markt – mit Produkten aus ISCC-zertifizierten Rohstoffquellen, die einen kleineren Kohlenstoff-Fußabdruck haben, aber die gleiche Qualität und Sicherheit bieten wie solche aus traditionellen neuen Kunststoffen.“
Polymere aus erneuerbaren Rohstoffquellen reduzieren den CO2-Fußabdruck
Das Spektrum der zertifizierten erneuerbaren Polymere von Sabic umfasst diverse Polypropylen- und Polyethylenmaterialien aus erneuerbaren Rohstoffen, die nicht im direkten Wettbewerb mit der Produktion von Nahrungsmitteln und Tierfutter stehen. Eine Cradle-to-Gate-Lebenszyklusanalyse hat die überlegene Nachhaltigkeit dieser Kunststoffe bestätigt. Demnach reduziert jedes Kilogramm der biobasierten Polymere des Unternehmens gegenüber fossilbasierter Neuware die CO2-Emissionen um durchschnittlich 4 kg und verringert gleichzeitig die Verknappung fossiler Rohstoffe um bis zu 80 %. Darüber hinaus erleichtern diese pflanzlichen Materialien die Umstellung fossilbasierter Anwendungen ohne Einbußen an Reinheit, Qualität, Sicherheit oder Komfort.
Die Nachhaltigkeit der zertifizierten erneuerbaren Polymere von Sabic wird unter Umsetzung einer Massebilanzierung gemäß dem International Sustainability and Carbon Certification Plus (ISCC) Programm validiert. Die Massebilanzierung ermöglicht eine präzise Zuweisung des erneuerbaren Kunststoffanteils von der Produktion und Verarbeitung bis hin zur Anwendung. Die Zertifizierung erleichtert außerdem die Nachverfolgung der Materialströme entlang der gesamten Versorgungskette der beteiligten Partner vom Rohstoff bis zum Endprodukt.
Quelle: Sabic
Bildergalerie: Das zweite Leben einer PET-Flasche

Das Petrochemieunternehmen Sabic hat ein neues Kunstharz entwickelt, dessen Ausgangsmaterial aus dem Meer eingesammelte PET-Flaschen sind. Mittels chemischem Verfahren werden daraus neue PBT-Harze. Das neue Material ergänzt das Portfolio an chemisch recycelten LNP Elcrin IQ-Materialien, die zur Kreislaufwirtschaft beitragen sollen und gleichzeitig als potenzieller Ersatz für PBT-Neukunststoffe dienen. Angewandt werden soll das upcycelte Polymer beispielsweise in der Unterhaltungselektronik, wie etwa bei Lüftergehäusen in Computern und Autositzen, sowie für elektrische Steckverbinder und Gehäuse. (Bild: ktsdesign - fotolia.com)

Als erster Reifenhersteller führt Continental recyceltes Polyestergarn in die Serienproduktion von Pkw-Reifen ein. Das Garn wird mit einem neuen Verfahren aus PET-Kunststoffflaschen gewonnen. Der Werkstoff wird im ersten Schritt in ausgewählten Dimensionen von Sommerreifen sowie in Ganzjahresreifen eingesetzt. So wird das herkömmlich verwendete Polyester in der Karkasse der Reifen vollständig ersetzt. Bei einem Satz Standard-Pkw Reifen kommen rund 40 recycelte PET-Flaschen zum Einsatz. Der Reifenhersteller hatte die eigens entwickelte Contire.Tex-Technologie im September 2021 erstmals vorgestellt. Mit ihr kommt Polyestergarn zum Einsatz, das ohne jegliche chemische Zwischenschritte aus gebrauchten PET-Flaschen gewonnen wird, die nicht anderweitig wiederverwertet werden. (Bild: Continental)

In der vierten Generation des Audi A3 setzt der Automobilhersteller Audi erstmals auf Sitzbezüge aus Sekundärrohstoffen. Bis zu 89 % des verwendeten Textils bestehen dem Hersteller zufolge aus recycelten PET-Flaschen, die zu Garn verarbeitet werden. Die Stoffe sollen dabei sowohl optisch als auch haptisch die gleichen Qualitätsstandards wie klassische Textilbezüge gewährleisten. Insgesamt werden pro Sitzanlage bis zu 45 PET-Flaschen à 1,5 Liter verwertet. Hinzu kommen weitere 62 PET-Flaschen, die für den Teppich im Fahrzeug recycelt wurden. Auch weitere Komponenten des Interieurs bestehen vermehrt aus Sekundärrohstoffen, so zum Beispiel Dämmstoffe und Dämpfungsbauteile, die Seitenverkleidung des Kofferraums, der Ladeboden und die Einlegematten. Die Sitzbezüge sind jedoch noch nicht voll und ganz aus recyclingfähigem Material gefertigt (Bild: Audi)

Die Fristads Green High Visibility-Kollektion wird aus Bio-Baumwolle und Polyester aus recycelten PET-Flaschen hergestellt. Sie besteht aus einer breiten Palette von Kleidungsstücken, die es Berufstätigen in den Bereichen Straßenbau, Bauwesen, Transport und Logistik ermöglichen, sich von Kopf bis Fuß in hoch sichtbarer Kleidung mit geringerer Umweltbelastung zu kleiden - ohne dabei Kompromisse bei Sicherheit und Qualität einzugehen. Mit nachhaltigem 4-Wege-Stretch und Rippstrick-Einsätzen an der Taille bieten diese Kleidungsstücke viel Komfort bei geringerer Umweltbelastung als normale Warnschutzkleidung. (Bild: Fristads)

Bei der Aquis Date Upcycle handelt es sich um eine Version einer bereits erhältlichen Taucheruhr von Oris mit einem farbenfrohen Zifferblatt aus rezyklierten PET-Kunststoff, der aus aus dem Meer gesammelten PET-Flaschen stammt. Jede Uhr der Sonderedition ist ein Unikat, da das Recylingverfahren zufällige Muster erzeugt und darum keine zwei Zifferblätter gleich sind. (Bild: Oris)

Gemeinsam mit Amut hat Erema die erste Extrusionsanlage für lebensmitteltaugliche PET-Folien in Albany, Neuseeland, für Alto Plastic Packaging in Betrieb genommen. Zum Einsatz kommt hier Eremas Vacurema PET-Recyclingtechnologie, kombiniert mit der Amut Inline Sheet Produktionstechnologie. Die Schmelze kommt direkt von der Vacurema 1716 T Basic ohne den Umweg über die Granulierung in die Amut-Anlage. Das Post-Consumer-PET-Material wird or der Extrusion im Vakuumreaktor der Erema-Anlage dekontaminiert und vorgetrocknet, bei einem Durchsatz von bis zu 1.500 kg pro Stunde. Nach der Hochleistungsfiltration durch einen Erema SW-RTF Rückspülfilter und eine Online-IV-Messung gelangt die Schmelze direkt in die Inline Sheet Anlage von Amut. Dort wird sie zu einschichtigen rPET-Tiefziehfolien von 0,15 bis 1,2 mm Dicke verarbeitet. Die Folien sind nicht nur 100 % lebensmittelkonform, sie erfüllen auch die Vorschriften der FDA für Lebensmitteltauglichkeit. Die rPET-Tiefziehfolien werden dann zu Schalen und Lebensmittelbehältern weiterverarbeitet. (Bild: Erema)

Der Türkische Garnproduzent Korteks mit Sitz in Bursa stellt seit Mai 2021 auf einer Starlinger Recyclinganlage Polyesterfilamentgarne aus Recyclingmaterial her. Die Anlage hat eine Produktionskapazität von 7.200 t/a und verarbeitet sauberen Produktionsabfall des Garnherstellers und gewaschene Post-Consumer PET-Flaschenflakes im Verhältnis 1:1. Die hergestellten Garne werden in vielen Bereichen eingesetzt, zum Beispiel für Heimtextilien, Bekleidung, Textilien für den Kraftfahrzeugbereich oder für Gartenmöbel. (Bild: Korteks)

Der Taschen- und Zubehörhersteller Dicota, Schweiz, treibt die Umstellung seiner Produkte auf ein nachhaltiges, umweltfreundliches Herstellen voran. Auch die Notebooktaschen, Sleeves und Rucksäcke der Base-Kollektion werden jetzt als Eco Base aus recycelten Kunststoffflaschen gefertigt. Dabei finden je nach Produkt bis zu 19 PET-Flaschen ein zweites Leben. (Bild: Dicota)

Bereits zum zweiten Mal brachte Kaufland im März 2021 eine exklusive nachhaltige Sportkollektion aus recyceltem Polyester auf den Markt. Die Produkte entstehen aus gebrauchten PET-Flaschen, Fischernetzen und Kunststoffabfällen und sind komplett nach dem Global Recycling Standard (GRS) zertifiziert. (Bild: Kaufland)

Ein Team von mehr als 150 Mitarbeitern arbeitet daran, nachhaltige Lösungen für Lego Produkte zu finden. In den letzten drei Jahren haben Materialwissenschaftler und Ingenieure über 250 Variationen von PET-Materialien und hunderte anderer Kunststoffformulierungen getestet. Das Ergebnis ist ein Prototyp, der mehrere ihrer Qualitäts-, Sicherheits- und Spielanforderungen erfüllt – einschließlich der Kupplungsleistung. (Bild: Lego)
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