Das Familienunternehmen Südpack ist Hersteller von Hochleistungsfolien und Compounds sowie im Kunststoffrecycling aktiv. Grund dafür ist, dass viele Industriezweige, darunter auch die Automobilbranche, künftig nicht auf Kunststoffe verzichten können. Im Gegenteil: Der Anteil an Kunststoffbauteilen, der sich zurzeit auf etwa 15 % im Pkw beziffert, wird sich im Zuge der fortschreitenden E-Mobilität und mit Blick auf Fahrzeuggewicht sowie Reichweite voraussichtlich noch erhöhen. Wie positiv sich Kunststoffe auf den ökologischen Fußabdruck eines Produkts auswirken, zeigen ganzheitliche Lebenszyklusanalysen, die von der Rohstoffgewinnung über die Nutzung bis zur Entsorgung beziehungsweise Wiederverwertung alle Facetten berücksichtigen. Am Standort in Schwendi werden die sortenreinen Kunststoffabfälle zerkleinert und zu Rezyklat weiterverarbeitet, welches dann als Ausgangsstoff für die Produktion von Folien und Compounds dient. „Sofern gewünscht, greifen wir für die Herstellung unserer Compounds auch auf biobasierte Rohstoffe wie Zuckerrohr oder Mais zurück“, erklärt Dr. Kylie König, Business Development Managerin für Compounds bei Südpack. Die individuellen Compounds sind ebenso wie die technischen Folien so ausgelegt, dass sie unter anderem hinsichtlich Verarbeitbarkeit, Eigenschaften und Resistenzen die Anforderungen erfüllen. Der Auftraggeber bestimmt in der Regel und unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben, wie hoch der Rezyklatanteil sein soll und ob bio- oder konventionelle Polymere genutzt werden. Das Unternehmen geht davon aus, dass sich der Rezyklatanteil mittelfristig bei 25 bis 30 % für Kunststoffbauteile einpendeln wird. „Im Prinzip gibt es keine Höchstgrenze, auch Materiallösungen aus 100 % Rezyklat sind durchaus möglich“, unterstreicht Kylie König.
Chemisches Recycling als alternative Recyclingmethode
Um nicht mechanisch recycelbare Kunststofffraktionen im Kreislauf zu halten, investiert das Unternehmen seit Jahren parallel in das chemische Recycling – die Carboliq-Technologie. Hierbei handelt es sich um ein energieeffizientes, katalytisches Verflüssigungsverfahren, bei dem gemischte und kontaminierte Kunststoffe sowie Verbundstrukturen in eine hochwertige Ressource umgewandelt werden. Diese dient dann als Grundstoff für die Petrochemie zum Herstellen neuer Granulate. Der Rezyklatanteil in diesen Granulaten wird nach dem Massebilanzverfahren festgelegt. Wird der CO2-Fußabdruck von chemisch rezyklierten Kunststoffen mit dem von Kunststoffen, die thermisch verwertet werden, verglichen, so wird deutlich, dass der Fußabdruck der Granulate aus den chemisch recycelten Rohstoffen um etwa 55 % geringer ist. In Zahlen ausgedrückt: Jede Tonne nicht verbrannter Kunststoffabfälle belastet die Atmosphäre um rund 2,5 t CO₂ weniger. Ein Wert, der in etwa der Menge an ausgestoßenem Treibhausgas einer über 12.000 km langen Autofahrt entspricht.
Quelle: Südpack
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