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Dr. Peter Bloß bei seinen Eröffnungsworten der Tagung "Kunststoff trifft Elektronik". (Bild: KUZ)

Das Querschnittsthema Digitalisierung, Künstliche Intelligenz sowie Elektromobilität sind einige der Treiber in der Branche. „Im verarbeitenden Gewerbe kommt jede dritte Innovation aus der Elektro- und Elektronikindustrie“, erklärt Haimo Huhle vom Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), Frankfurt. Ein Schwerpunkt des Verbandes liegt auf der Umsetzung von Industrie 4.0. So wird gerade das digitale Typenschild erarbeitet. Es wird über einen QR-Code an der Maschine abrufbar sein und in einer App alle gerätespezifischen Informationen enthalten, inklusive Bedienungsanleitung. „Derzeit sind die gedruckten Exemplare jedoch noch ein Muss“, so Huhle.

Technische Kunststoffe notwendig

In mehreren Vorträgen wurde gezeigt, dass Elektrofahrzeuge gerade im elektrischen Antriebsstrang und im Ladebereich nicht ohne Technische Kunststoffe auskommen. Polyamid und PBT sind häufig die Werkstoffe der Wahl. Sind diese im Hochvoltsystem eingesetzt, so sind die Farbe Orange, der Flammschutz und die Wärmeleitfähigkeit die vorrangigen Themen bei neuen Komponenten. Gerade beim Flammschutz kann der Synergieeffekt von verschieden basierten Flammschutzmitteln zum Optimieren des Eigenschaftsprofils genutzt werden. Doch nicht nur thermoplastische Materialien werden in EuE-Anwendungen eingesetzt, sondern auch funktionalisierte Duroplaste. Ziel dieser Entwicklungen, die von Dr. Martin Giersbeck, Robert Bosch, Stuttgart, vorgestellt wurden ist, die Befestigung und Dichtung der Elektroniken in einem Schritt. Die gute Fließfähigkeit der Duroplaste lässt ein Umfließen der Bauteile mit maximal 30 bar zu. „Höhere Drücke überleben die elektrischen Bauteile nicht“, so Giersbeck. Das kapazitive Betätigen und Hinterleuchten von Bedienelementen im Fahrzeug oder an weißer Ware ist durch die Kombination von Kunststoff und Elektronik möglich. Der Einsatz von Sensorfolien, die über Functional Foil Bonding mit IML-Bauteilen verbunden werden, ermöglicht hier neue Designmöglichkeiten. Dass im Mikrospritzguss hergestellte Formteile thermisch induzierte Probleme in Lötverbindungen und Sensorstrukturen beheben können, erläuterte Gábor Jüttner vom KUZ.

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Über 100 Personen nahmen an der Veranstaltung des Kunststoff-Zentrums Leipzig teil. (Bildquelle: KUZ)

Die vom Veranstalter organisierten Exkursionen führten die Teilnehmer ins BMW Werk, zu Leipzig Electronic Systems (Leesys) sowie zur Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur. Am Ende des ersten Veranstaltungstages stand der Impulsvortrag „Der Millennials-Mindset als wichtiger Treiber der Zukunft“ von Dr. Steffi Burkhart, Köln. Mit Sätzen wie „Wir sind die zweitälteste Gesellschaft der Welt.“, „Personal ist das Thema Nummer 1 in den Unternehmen. Nicht die Digitalisierung“ und „65 Prozent der Jobs, in denen die Generation Z (Jahrgänge ab 1996) arbeiten wird, existieren noch nicht.“, rüttelte sie die Zuhörer auf und lieferte jede Menge Stoff zum Nachdenken und Diskutieren weit über die Tagung hinaus.

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Unternehmen

Kunststoff-Zentrum in Leipzig gGmbH

Erich-Zeigner-Allee 44
04229 Leipzig
Germany