Miniplant-Anlage von Covestro in Dormagen

Am Covestro-Standort Dormagen ging nun eine Miniplant in Betrieb, die es ermöglichen soll, Kohlenstoffmonoxid aus Hüttengasen für das Herstellen von Hochleistungskunststoffen aufzubereiten. (Bild: Covestro)

Im Projekt Carbon 2 Chem wird untersucht, wo eine branchenübergreifende Vernetzung von Stahl- und Chemieindustrie sinnvoll ist. Die Bundesregierung fördert das Vorhaben bis 2024. Covestro partizipiert am Teilprojekt Carbon 2 Polymers. Die neue Kleinanlage in Dormagen ist dabei Teil der zweiten Projektphase. Ziel ist es, Kohlenstoffmonoxid (CO) aus Hüttengasen der Stahlindustrie für das Herstellen hochwertiger Polycarbonate zu erforschen. Am Standort Dormagen hat Covestro dafür nun eine Kleinanlage in Betrieb genommen. In dieser Miniplant wird geprüft, ob die Qualität des CO aus Hüttengasen ausreichend für die Weiterverarbeitung ist.

Covestro zeigt sich, ob der Nachhaltigkeitspotenziale optimistisch: Erste Life-Cycle-Analysen zeigen, dass sich pro Kilogramm bereitgestelltem CO rund 0,48 kg CO2-Äquivalente in dem Verbund Stahl-Industrie mit Chemie-Industrie einsparen lassen. Eine Reduzierung um mehr als 80 %.

Kohlenmonoxid für das Herstellen von Hochleistungskunststoffen aufbereiten

Covestro arbeitet seit 2016 eng mit Thyssenkrupp zusammen. Die RWTH Aachen und das Max-Planck-Institut Mühlheim sind in dem Projekt beteiligt. Sie machen unter anderem Life-Cycle-Analysen für die Prozesse und prüfen und entwickeln neue Katalysatoren.

„Hüttengase haben den Vorteil, dass sie viele Begleitstoffe mit sich bringen. Gelingt es uns, das CO so aufzubereiten, dass wir es für die Herstellung unserer Hochleistungskunststoffe nutzen können, schaffen wir es auch mit anderen nicht fossil basierten CO-Quellen“, sagt Dr. Stefanie Eiden, die bei Covestro das Teilprojekt Carbon 2 Polymers leitet. Bis Jahresende will man evaluieren, ob das Verfahren ökonomisch und ökologisch sinnvoll ist.

Bis 2024 fördert die Bundesregierung das Projekt Carbon 2 Chem mit weiteren 75 Mio. Euro. Auf diese Weise sollen langfristig rund 20 Mio. Tonnen des jährlichen CO2-Ausstoßes der Stahlbranche in Deutschland wirtschaftlich nutzbar gemacht werden.

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