Bauarbeiter mit PU-Hartschaum-Komponente

PU-Hartschaum wird als Isoliermaterial für Gebäude und Kühlgeräte verwendet, da es sich positiv auf die Energieeffizienz auswirkt. (Bild: Covestro)

PU-Hartschäume steigern als Dämmmaterial in Kühlgeräten und Gebäuden die Energieffizienz. Für einen nachhaltigen Lebenszyklus fehlen bislang jedoch ein koordiniertes Abfallmanagement sowie geeignete Recyclingverfahren. Das möchte das von Covestro koordinierte Circular-Foam-Projekt ändern.

Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft erarbeiten in den kommenden vier Jahren ein umfassendes Lösungsmodell. Ziel ist es, den Stoffkreislauf für PU-Hartschäume zu schließen und die europaweite Umsetzung dieser Blaupause vorzubereiten. Auf diese Weise könnten in Europa ab 2040 jedes Jahr eine Mio. t Abfall, 2,9 Mio. t CO2-Emissionen und 150 Mio. Euro an Verbrennungskosten eingespart werden.

Projekt fungiert als Leichtturmprojekt für Bemühungen in der Branche

Circular Foam ist für uns ein weiteres Leuchtturmprojekt, mit dem wir die Verwirklichung der Kreislaufwirtschaft vorantreiben und entscheidende Schritte hin zu einer nachhaltigen Zukunft machen", sagt Dr. Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender von Covestro. „Ein wichtiger Schlüssel dazu liegt in der Entwicklung innovativer Recyclingtechnologien für möglichst viele Kunststoffarten. Das chemische Recycling von Polyurethan-Hartschaum wird ein wichtiges Glied in der Kette sein."

 

Chemisches Recycling als zielführende Lösung

PU-Hartschaum
PU-Hartschaum: langlebig, leicht, mit sehr guten Dämmeigenschaften. Dieser lässt sich mithilfe mechanischer Recyclingverfahren aber nicht in den Stoffkreislauf zurückführen. (Bild: Covestro)

Chemisches Recycling spielt hier eine übergeordnete Rolle. Das Circular-Foam-Projekt untersucht und entwickelt mit der Chemolyse und der smarten Pyrolyse zwei mögliche Recyclingpfade für PU-Hartschäume. Ziel bei der Entwicklung der beiden neuen Verfahren ist es, Polyole und Amine als Rohmaterialien zur Herstellung von PU-Hartschäumen in möglichst hoher Qualität zu erhalten und so ihre Wiederverwendung zu ermöglichen.

Gemeinsam mit der RWTH Aachen und ihrem Katalyseforschungszentraum Cat Catalytic Center, ETH Zürich, Bio BTX sowie der Universität Groningen zusammen. Im Rahmen des Projekts wird zudem geprüft, wie die beiden Verfahren möglichst schnell in die industrielle Nutzung überführt werden können. Covestro hatte zuvor bereits erfolgreich ein chemisches Recyclingverfahren für Weichschäume aus Matratzen entwickelt und es Anfang 2021 erfolgreich im Pilotmaßstab umgesetzt.

Nachbesserungen in Sachen Infrastruktur innerhalb der EU notwendig

Voraussetzung für das Recycling von PU-Hartschäumen in der EU ist eine europaweite systematische Sammlung, Zerlegung und Sortierung des Materials nach Ende seiner Nutzungsdauer. Hier besteht deutliches Verbesserungspotenzial, da bislang weniger als die Hälte aller ausrangierten Kühlgeräte in Europa eingesammelt werden. Auch die Optimierung der Produktrezeptur für Hartschaum kann eine bessere Wiederverwertung begünstigen.

„Wir freuen uns darauf, unsere Expertise in den Bereichen der Anwendungsentwicklung, der digitalen Forschung & Entwicklung sowie des chemischen Recyclings in das Projekt einzubringen und so einen Impuls für ein neues, europaweites zirkuläres Ökosystem für Polyurethan-Hartschäume zu liefern", sagt Dr. Torsten Heinemann, Leiter Group Innovation bei Covestro.

Ende September hatte das Unternehmen angekündigt, in den kommenden zehn Jahren rund eine Mrd. Euro gezielt in Projekte zur Kreislaufwirtschaft zu investieren.

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