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Das Berliner Start-up Carbon Mobil gewinnt den JEC Composites Connect - Innovation Award 2021. (Bild: Carbon Mobile)

Firas Khalifeh, CEO von Carbon Mobile, freut sich: „Wir sind unglaublich stolz, dass die JEC -Jury das Carbon 1 MK II ausgezeichnet hat. Hochleistungsmaterialien wie Kohlefaser werden eine aufregendere und umweltfreundlichere Zukunft von Connected Devices vorantreiben. Das Carbon 1 ist erst der Anfang. Die Auszeichnung ist für unser gesamtes Team und all unsere Partner, die unsere Vision teilen und so viel Zeit, Ressourcen und Leidenschaft in dieses Projekt gesteckt haben.“

 

Werkstoffkombination schafft „funkfähige“ Geräte

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Das nach Herstellerangaben weltweit dünnste und leichteste Kohlefaser-Smartphone erhielt den JEC Composites Connect - Innovation Awared. (Bild: Carbon Mobile)

Obwohl Kohlefasern hervorragende Eigenschaften für die Herstellung robuster und dennoch leichter Materialien haben, verhalten sie sich elektromagnetisch abschirmend. Das bedeutet, dass sie Funksignale blockieren und einen faradayschen Käfig bilden, welcher Signale nicht durchlässt, sondern diese um den Außenkörper des Geräts herum zerstreut.

In vier Jahren Forschung und Entwicklung hat das Team von Carbon Mobile in einem bahnbrechenden Verfahren erreicht, was kein anderer Hersteller zuvor geschafft hat. Der revolutionäre patentierte HyRECM Technology-Prozess (Hybrid Radio Enabled Composite Material) von Carbon Mobile schmiedet Carbonfasern mit einem komplementären Verbundwerkstoff mit signalverarbeitenden Eigenschaften, um das Potenzial des Materials zu erschließen und „funkfähige“ Geräte möglich zu machen. Das Ergebnis ist eine robuste Monocoque-Struktur auf Kohlefaserbasis, die nicht nur unglaublich dünn und leicht ist, sondern auch aus weniger als 5 % Kunststoff hergestellt wird. Dank der innovativen Monocoque-Bauweise wiegt das Gerät nur 125 g und ist damit ein Drittel leichter als herkömmliche Smartphones. Mit nur 6,3 mm ist es zudem 25 % dünner.

Auf dem Weg zu einer Welt ohne Elektronikschrott

In einer Branche, die jährlich über 50 Mio. t Elektroschrott erzeugt, können durch den Einsatz von widerstandsfähigen und dennoch leichten Verbundwerkstoffen wie Karbonfasern jährlich 100 Mio. t an Ressourcen eingespart werden.

Das Start-up ist überzeugt, dass dies ein wichtiger Schritt für den Einsatz von Hochleistungswerkstoffen in Mobilgeräten ist. „Wir wollen unseren Beitrag zur Reduzierung von Elektronikschrott leisten und die Nachhaltigkeit in der Branche vorantreiben, auf die wir uns am meisten verlassen“, sagt Khalifeh. Die revolutionäre Technologie von Carbon Mobile hat die Fertigungszeiten bereits deutlich reduziert – von 3 Stunden im Jahr 2017 auf aktuell nur noch 30 Minuten.

Ein deutscher Hersteller von Verbundwerkstoffen, Lanxess, hat Carbon Mobile bei der Entwicklung des Geräts als Partner unterstützt. Das für das Gehäuse verwendete Material lässt sich problemlos recyceln und für neue Anwendungen nutzen. „Wir freuen uns, dass unser Verbundwerkstoff zum Erfolg dieses erstaunlichen Smartphones beiträgt. Er ermöglicht nicht nur außergewöhnlich dünne Wandstärken des Gehäuses. Vielmehr trägt er mit seiner hohen Festigkeit und Steifigkeit auch dazu bei, das Gerät für den täglichen Gebrauch sehr robust zu machen. Zudem verleihen die mattschwarzen Carbonfasern dem Smartphone einen echten Hightech-Look“, sagt Dirk Bonefeld, Leiter Marketing und Vertrieb für Tepex in den Bereichen „Consumer Electronics and Sport“ (CES) bei Lanxess.

Die Materialkombination ermöglicht das geringe Gewicht

Ausgangsmaterial zur Herstellung des Gehäuses ist ein thermoplastischer Verbundwerkstoff der Produktreihe Tepex dynalite. Dieser wird zusätzlich mit einem Gewebe aus sehr feinen 1K-Endloscarbonfilamenten verstärkt. Das spezielle Verbundmaterial wurde ursprünglich für den Extremleichtbau von hochbelasteten Bauteilen entwickelt. Es trägt mit seiner hohen Festigkeit dazu bei, dass das Gerät im täglichen Gebrauch sehr robust ist und erhöht somit die Lebensdauer. Alle Komponenten sind so konstruiert, dass sie zu Reparaturzwecken leicht ausgetauscht werden können, wodurch auch Elektroschrott reduziert wird.

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