
Das Inspektionssystem Profilcontrol 7 Dualvision liefert Oberflächeninformationen und Geometriedaten aus einem Sensor. Der integrierte
Lichtring und das spezielle Ausleuchtungskonzept sorgen für ein homogenes Ausleuchtungs- und Messfeld. Selbst kaum sichtbare topografische Fehler können detektiert werden. (Bild: Pixargus)
Auf den 14 Fertigungsstraßen im niedersächsischen Bockenem laufen eng getaktet Profile vom Band. Hier am Stammsitz von Meteor entstehen Dichtungen für Türen, Fenster, Kofferräume, aber auch Zierleisten und alles, was um die Fahrgastzelle herum ist. „Wir sind Experten für sehr komplexe Dichtungssysteme“, erklärt Marvin Ludwig, Leiter Prozesstechnik & Digitalisierung. Rund 1.000 Mitarbeiter forschen, entwickeln und produzieren hier für Anwender aus der Automobilindustrie und weiteren Sektoren. „Die Extrusion ist das Herzstück des Standortes.“
Hohe Qualitätsstandards für Premiumsektor
Was in Bockenem gefertigt wird, soll später vor allem Anwender der europäischen Premiumfahrzeughersteller überzeugen. „Die Dichtungen und die Materialien sind besonders hochwertig. Die Qualitätsstandards liegen eine ganze Ecke höher“, erzählt der Verfahrensspezialist von Meteor. Ein Grund, warum sich die Referenzliste der Niedersachsen wie das Who-is-who der Premiumhersteller liest – von Daimler über BMW und Porsche bis hin zu Bentley und Rolls Royce. Die Qualität aus Bockenem fällt den anspruchsvollen Autofahrern später buchstäblich ins Auge. „Das größte Qualitätskriterium ist für uns: Man sieht unsere Dichtungen im Auto“, erklärt Ludwig. „Wenn Sie die Tür öffnen, haben Sie direkt einen Blick auf unsere Produkte.“
Die Oberflächeninspektion ist für die Dichtungsexperten deshalb wichtigste Aufgabe. An den Linien ist dazu Mess- und Prüftechnik von Pixargus im Einsatz. Das Inspektionssystem Profilcontrol Dualvision hat hier kleinste Unebenheiten wie Stippen und Pickel aus der Mischung oder den Kleb- und Beflockprozessen mit Argusaugen im Blick. Fehlerstellen werden inline markiert und das Produkt sofort ausgeschleust. Im werkseigenen Prüflabor werden später noch Stichproben überprüft. „Aber das Pixargus-System ist das wichtigste Kontroll-System für unsere Produkte“, urteilt Ludwig.

Staub und Feuchtigkeit müssen draußen bleiben
Neben der Optik ist die Funktionalität entscheidend. Die Inline-Inspektionssysteme aus Würselen überwachen deshalb auch die Kontur der Profile. Damit später keine Feuchtigkeit und kein Stäubchen ins Fahrzeug dringen, müssen die Dicht- und Schließkräfte stimmen, weiß der Meteor-Manager. Ist eine Türdichtung zu groß, muss man die Tür später mit deutlich mehr Kraftaufwand schließen. Ist sie zu klein, fehlt die Dichtwirkung. „Deshalb ist die Geometrievermessung für uns essenziell.“ An den mehrere hundert Meter langen Fertigungsanlagen werden aktuell 23 Prüfsysteme eingesetzt. Die meisten davon Dualvision-Systeme, die Oberflächeninspektion und Dimensionsvermessung in einem Inline-Inspektionssystem kombinieren. „Jeder Meter Platz, den man durch die Kombigeräte schafft, hilft natürlich.“
Die Rezepturen für unterschiedlichste Dichtungen entstehen in der eigenen Mischerei. Meteor ist Spezialist für Elastomer-Kombinationen und extrudiert vielfach unterschiedliche Gummi-Mischungen im gleichen Verfahren in einem Profil. Dabei können Messwerte, die mit den Maschinen der Rheinländer erhoben werden, helfen. „Wenn Pixargus nach Anfüttern einer neuen Mischung gleich mehrere Fehler detektiert, dann wissen wir, dass wir ein Problem mit unserer Mischungscharge haben.“
Warum die Schließkraft nicht immer entscheidend ist
Prüfsysteme als Teil der digitalen Prozesskette
In Bockenem wird die Fertigung gerade kräftig digitalisiert, Leitsysteme tracken die Prozesskette heute über alle Aggregate von der Mischung bis zum fertigen Extrusionsprodukt. Die Prüfsysteme sind in übergeordnete Leitsysteme eingebunden, die Qualitätsdaten ein wichtiger Zugriffspunkt. „Mit den Geometrie- und Oberflächenwerten von Pixargus können wir die Prozesskette durchleuchten und gezielte Optimierungen durchführen“, so Ludwig. Der promovierte Maschinenbauer und Materialforscher kam vor vier Jahren aus der Forschung zu Meteor und verantwortet seit gut eineinhalb Jahren das gesamte Prozess-Engineering. Er weiß: „Rund um die Produktion herum, von der Verarbeitung bis zum Thema Industrie 4.0 ist heute viel Bewegung drin“. Pixargus ist seit 25 Jahren Schlüssellieferant des Dichtungsspezialisten. Als im letzten Jahr der Kauf neuer Messtechnik auf der Agenda stand, hat sich auch Ludwig für den Experten aus Würselen entschieden.

Detektieren kaum sichtbarer topografischer Fehler
Michael Frohn ist damals mit seinem Team zur Demo nach Bockenem gereist, im Gepäck das Inspektionssystem Profilcontrol 7. „Die aktuelle Systemgeneration ist noch performanter“, beschreibt der Vertriebsleiter von Pixargus. So könne die optische Kontrolle jetzt auch flache, langgezogene, also kaum sichtbare topografische Fehler noch besser detektieren. Die neuen Systeme sind noch kompakter ausgelegt und justieren sich weitestgehend selbst. Daher können sie beim Dichtungsspezialisten mit wenigen Handgriffen an den Start gehen, lassen sich schnell mit der Produktion vernetzen und auch auf eine andere Linie umrüsten. Dazu biete der Messtechnikhersteller einen Rundumservice an. „Wir treiben die einfache Integration in die Linie und die schnelle Umrüstbarkeit noch weiter voran“, erzählt der Vertriebsleiter des Messtechnikherstellers. In Zukunft soll auch der Techniker für die Inbetriebnahme der Systeme entbehrlich sein. „Unser Ziel heißt: Plug & Play“, bringt es Frohn auf den Punkt. Auf die langjährige Zusammenarbeit mit dem Dichtungshersteller ist man in Würselen stolz. „Meteor gehört zu den Kunden der ersten Stunde.“
Ludwig ist überzeugt: Unterschiedliche Bediener, sowohl die Experten als auch die Werker von Meteor könnten gut mit den Geräten umgehen, die Software sei intuitiv. Dazu seien Service und Reaktionszeiten bei Störungen „wirklich gut“, die Störraten dabei „sehr niedrig“. Und vor allem: Die Qualitätskontrolle sei genau auf den Punkt. „Die Geräte detektieren das, was sie sollen“, urteilt Ludwig. „Alles Gründe, warum wir seit 25 Jahren Systeme von Pixargus einsetzen“.
Die 15 größten Häfen Europas

Platz 15: Gdansk
PortEconomics hat ein Ranking mit den größten Häfen Europas nach Containerumschlag erstellt. Mit einem Umschlag von 1,93 Millionen TEU (Twenty-foot Equivalent Unit; deutsch Zwanzig-Fuß-Standardcontainer) im Jahr 2020 belegt der Hafen der polnischen Stadt Gdansk den letzten Platz. (Bild: Jurand/adobe-stock.com)
Platz 14: St. Petersburg
Dieser Platz geht an Russland. Rund 2,1 Millionen TEU wurden im vergangenen Jahr im Hafen von St. Petersburg umgeschlagen. (Bild: Roman Sigaev/adobe-stock.com)
Platz 13: Genua
Im Hafen der italienischen Stadt Genua betrug der Containerumschlag im vergangenen Jahr 2,35 Millionen TEU. (Bild: Luca/adobe-stock.com)
Platz 12: Marsaxlokk
2,44 Millionen TEU wurden 2020 in Marsaxlokk umgeschlagen. Zu finden ist der Hafen im Mittelmeer im Südosten von Malta. (Bild: aapsky/adobe-stock.com)
Platz 11: Le Havre
Der französische Hafen der Stadt Le Havre bietet Zugang zum Ärmelkanal und liegt quasi gegenüber von Southhampton. 2020 umfasste der Containerumschlag dort ebenso wie in Marsaxlokk 2,44 Millionen TEU. (Bild: Francois/adobe-stock.com)
Platz 10: Barcelona
2,96 Millionen TEU wurden im vergangenen Jahr im Hafen von Barcelona umgeschlagen. Die spanische Stadt ist aber nicht nur das Ziel von Containerschiffen. Auch Kreuzfahrtschiffe machen gerne dort Halt. (Bild: Sergii Figurnyi/adobe-stock.com)
Platz 9: Gioia Tauro
Der Hafen der italienischen Stadt Gioia Tauro landet mit seinem Containerumschlag von 3,19 Millionen TEU in 2020 auf dem neunten Platz. Zu finden ist der Hafen weit unten im Süden des Landes auf der nördlichen Seite der "Stiefelspitze". (Bild: francescosgura/adobe-stock.com)
Platz 8: Felixstowe
Der englische Hafen Felixstowe ist nordöstlich von London mit Zugang zum Ärmelkanal angesiedelt. 3,78 Millionen TEU wurden dort im vergangenen Jahr umgeschlagen. (Bild: Graham/adobe-stock.com)
Platz 7: Bremerhaven
Mit Bremerhaven taucht erstmalig ein deutscher Hafen in diesem Ranking auf. Im Jahr 2020 umfasste der Containerumschlag dort 4,77 Millionen TEU. (Bild: Wirestock/adobe-stock.com)
Platz 6: Algeciras
Der sechste Platz geht an den Hafen Algeciras. Er liegt in der spanischen Provinz Andalusien in der Bucht von Gibraltar. Somit bietet er Zugang zur "Straße von Gibraltar" – einer der wichtigsten Einfahrten ins Mittelmeer. 5,11 Millionen TEU wurden 2020 in Algeciras umgeschlagen. (Bild: Pierre Yves Babelon/adobe-stock.com)
Platz 5: Valencia
Auch der fünftplatzierte Hafen befindet sich in Spanien: In Valencia umfasste der Containerumschlag im vergangenen Jahr 5,42 Millionen TEU. Gelegen ist der Hafen im Mittelmeer, etwa auf der Höhe von Mallorca, am spanischen Festland. (Bild: ANADEL/adobe-stock.com)
Platz 4: Piräus
Im Hafen der griechischen Stadt Piräus wurden im Jahr 2020 5,44 Millionen TEU umgeschlagen. Angesiedelt ist der Hafen in direkter Nachbarschaft von Athen. (Bild: Wolfgang/adobe-stock.com)
Platz 3: Hamburg
Er ist der größte deutsche Hafen und mit einem Containerumschlag von 8,53 Millionen TEU zugleich der drittgrößte Hafen Europas im Jahre 2020: Der Hafen von Hamburg. Und das, obwohl er eigentlich gar nicht am Meer liegt. Denn um nach Hamburg zu gelangen, müssen auch die größten Schiffe aus der Nordsee über die Elbe bis in den Hamburger Hafen fahren. (Bild: m.mphoto/adobe-stock.com)Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Mit der Registrierung akzeptiere ich die Nutzungsbedingungen der Portale im Industrie-Medien-Netzwerks. Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen.
Sie sind bereits registriert?
Hier anmelden
Diskutieren Sie mit