
Die strategische Neuausrichtung sowie einfachere Organisationsstrukturen lassen Rolf Sonderegger, CEO von Kistler, optimistisch in die Zukunft blicken. (Bild: Kistler)
„Das von der Corona-Pandemie geprägte Jahr 2020 ist überstanden, die umfangreichen Sparmaßnahmen greifen und wir haben wieder mehr Planungssicherheit“, so Rolf Sonderegger, CEO der Kistler Gruppe. „Das Jahr 2021 wird für uns ein Jahr der Konsolidierung sein, in dem die neuen Strukturen gefestigt werden und ihre Wirkung entfalten. Wir erwarten ein leichtes Wachstum im mittleren einstelligen Bereich.“
Wachstum am chinesischen Markt
Das Gesamtergebnis 2020 der Gruppe zeigt, dass sich China zu einem der größten Märkte für das Unternehmen entwickelt. Hingegen lieferte der deutsche Markt ein enttäuschendes Ergebnis. Neben dem Währungseffekt durch einen starken Franken liegen die Ursachen dafür in einander überlagernden Faktoren: Die Corona-Pandemie traf die Automobilindustrie mitten in einer umfassenden Transformationsphase. Sie verschärfte die Situation um die sinkende Nachfrage weiter. Zudem wächst der Druck auf Verbrennungsmotoren durch CO2-Emissionsziele und geltende oder geplante Verbote von Verbrennerfahrzeugen in vielen Regionen der Welt. Nur aus China ist nach dem tiefen Einbruch anfangs 2020 seit dem Frühsommer eine deutliche Erholung zu erkennen, nicht zuletzt gefördert durch absatzsteigernde Maßnahmen der Regierung in Peking.
Sparmaßnahmen und agile Marktbearbeitung
Um die mit dieser Schrumpfung verbundenen Herausforderungen zu meistern, hat Kistler zum ersten Mal in seiner Unternehmensgeschichte Stellen abbauen müssen. Weitere Einsparungen wurden durch die Konsolidierung der Standorte in Deutschland und mit dem aktuell weiterhin eingesetzten Instrument der Kurzarbeit für Teile der Belegschaft in der Schweiz und in Deutschland erzielt. „Ebenso wichtig wie diese Sparmaßnahmen ist die seit dem Jahr 2019 von Kistler konsequent vorangetriebene strategische Neuaufstellung“, betont Rolf Sonderegger. „Dank einfacherer Organisationsstrukturen können wir nun agiler auf Märkte auch im Nicht-Automobilbereich sowie die Bedürfnisse verschiedener Kundensegmente eingehen – vom Techniker bis zum Manager.“ Um Neuentwicklungen voranzutreiben, investiert die Gruppe rund 9 % des Umsatzes in die Digitalisierung und Innovation. Bereits heute arbeiten in diesen Bereichen mehr als 300 Entwickler.
„Insgesamt sind wir trotz des schwierigen Jahres 2020 verhalten optimistisch“, so Sonderegger. „Wir werden zweifellos einen langen Atem brauchen. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir mittelfristig mit einer Rückkehr zum zweistelligen Wachstum rechnen können, das wir insbesondere aus China erwarten.“ (sf)
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