Konzept der zirkulären Bioökonomie

Dieses Schema veranschaulicht das Konzept der zirkulären Bioökonomie. (Bild: Nova-Institut)

Biomasse ist im Prinzip eine erneuerbare Ressource, sie wächst mit Sonnenenergie und atmosphärischem CO₂ und kann am Ende ihrer Lebensdauer in bestehende Recyclingströme einfließen oder in die Umwelt zurückkehren. Lässt man zusätzliche Emissionen, etwa durch das Verarbeiten oder den Transport aus, entspricht der emittierte Kohlenstoff am Ende der Lebensdauer dem Kohlenstoff, der zu Beginn von der Biomasse aufgenommen wurde – im Grunde genommen ist das Nutzungsmuster von biobasiertem Kohlenstoff bereits zirkulär. Gleichzeitig ist es neben der CO₂-Nutzung und dem Recycling eine der drei verfügbaren Quellen für erneuerbaren Kohlenstoff und ermöglicht so in Zukunft wirklich nachhaltige Kohlenstoffkreisläufe.

Um die Zirkularität von Materialien, Produkten oder Sektoren zu bewerten und zu überprüfen, werden Indikatoren zur Messung der Zirkularität benötigt. Während in den letzten Jahren mehrere Methoden und Indikatoren entwickelt und vorgeschlagen wurden, stecken standardisierte Methoden zur Messung der Zirkularität noch in den Kinderschuhen. Solche Methoden quantifizieren oft entweder die Recyclingrate, die Wiederverwendbarkeit, Recyclingfähigkeit oder auch Rückgewinnbarkeit pro Masse, oder das Ausmaß sozialer und wirtschaftlicher Aspekte – und die meisten haben gemeinsam, dass ihre Indikatoren ausdrücklich für die Quantifizierung von Kreisläufen ohne Biomasse gedacht sind.

Wie sich der Indikator zusammensetzt und dessen Wirkung

Das Nova-Institut stellt nun eine neuartige Metrik vor, um zu messen, inwieweit die Biomasse weiter genutzt wird. Der Indikator basiert auf den zwei, aus Sicht des Instituts, Hauptfaktoren zur Verbesserung der Zirkularität von Biomasse. Der erste Faktor ist die wiederholte Nutzung der ursprünglichen Biomasse, entweder für den gleichen oder einen anderen Zweck (die sogenannte Kaskadennutzung). Der zweite Faktor ist die Effizienz der Umwandlung der Biomasse vom Rohstoff in ein Produkt (als Produktionseffizienz bezeichnet). Beide Begriffe werden im Report definiert und beschrieben und dann zu einem Indikator, dem „Biomass Utilisation Factor (BUF)“, zusammengefasst.

Aufgrund seiner Einfachheit kann der BUF auch ein Werkzeug für Politik- und Szenarioanalysen sein. Insbesondere kann er dabei helfen, die Auswirkungen variabler Parameter zu messen, wie beispielsweise unterschiedliche Aufteilung bei Allokation der Biomasse auf verschiedene Produkte/Materialien, erhöhte Effizienz bei der Produktion oder erhöhte Recyclingquoten. Dies ist insbesondere für politische Entscheidungsträger und Verordnungen von Wert und kann daher als effizientes Instrument für die Strategie- und Politikgestaltung in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft und insbesondere zur Quantifizierung, wie lange Materialien tatsächlich verwendet werden.

Quelle: Nova-Institut

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(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

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