Globe in the grass

Bis zum Jahr 2050 will die EU klimaneutral sein. Mit dem daraus resultierenden Green Deal wird es auch für produzierende Unternehmen verpflichtend, ihre CO₂-Emissionen sukzessive zu reduzieren. Der Product Carbon Footprint (PCF) rückt damit in den Fokus. Die Information über den CO₂-Fußabdruck einzelner Produkte ist die Voraussetzung, wirkungsvolle Maßnahmen zum Reduzieren von Treibhausgasemissionen umzusetzen. (Bild: Tarikh Jumeer – Fotolia)

Blick auf einen Bildschirm einer Maschinensteuerung mit verschiedenen Anzeigen
Das Temi+ Dashboard zeigt auf einen Blick den Product Carbon Footprint und gibt an, welchen Anteil der Spritzgießprozess und welchen Anteil das Material an der Gesamtemission hat. (Bild: Wittmann)

In den Product Carbon Footprint (PCF) gehen Emissionen aus dem gesamten Lebenszyklus eines Produkts – von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling – ein. Entsprechend mühsam kann sich die Berechnung gestalten. Mit einer neuen Software vereinfacht die Wittmann Gruppe für die Kunststoffverarbeiter diesen Prozess. Die Software steht zukünftig als neue Funktionalität von Temi+, dem MES der Gruppe, zur Verfügung.

Sobald eine Produktionszelle auf dem erweiterten Dashboard der Temi+ Lösung angeklickt wird, erhält der Verarbeiter den vollständigen Überblick über den Produktionsfortschritt. Für jeden einzelnen Zyklus werden die relevanten Kennzahlen angezeigt. Dort kommen nun neu die CO2-Emissionen hinzu – jeweils angegeben in Gramm pro Zyklus. Beim Einsatz von einem Einkavitätenwerkzeug entspricht dieser Wert dem PCF. Beim Einsatz von Mehrkavitätenwerkzeugen, wird dieser Wert durch die Kavitätenzahl geteilt, um den PCF zu erhalten.

Wie der PCF berechnet wird

Der Berechnung der CO2-Emissionen liegen zwei Werte zu Grunde. Zum einen der Energieverbrauch der Spritzgießproduktionszelle und zum anderen das Schussgewicht, das heißt die Menge an Rohmaterial, die pro Zyklus verarbeitet wird.

Der Energieverbrauch der Produktionszelle wird entweder direkt vom MES oder mit Hilfe der Software Imagoxt automatisch Zyklus für Zyklus gemessen. Die aus dem Energieverbrauch resultierenden CO2-Emissionen sind abhängig vom Produktionsstandort. Für Deutschland zum Beispiel beträgt der Faktor mit dem aktuellen Energiemix 0,354 g CO2 pro Wh. Dieser Wert ist im MES hinterlegt oder wird vom ERP zur Verfügung gestellt, sodass das System automatisch den CO2-Fußabdruck der Produktionszelle berechnen kann.

Der CO2-Fußabdruck des Rohmaterials ist ebenfalls ein vorgegebener Wert. Er wird vom Materialhersteller bereitgestellt und ins MES eingegeben.  

Quelle: Wittmann Gruppe

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