In den Product Carbon Footprint (PCF) gehen Emissionen aus dem gesamten Lebenszyklus eines Produkts – von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling – ein. Entsprechend mühsam kann sich die Berechnung gestalten. Mit einer neuen Software vereinfacht die Wittmann Gruppe für die Kunststoffverarbeiter diesen Prozess. Die Software steht zukünftig als neue Funktionalität von Temi+, dem MES der Gruppe, zur Verfügung.
Sobald eine Produktionszelle auf dem erweiterten Dashboard der Temi+ Lösung angeklickt wird, erhält der Verarbeiter den vollständigen Überblick über den Produktionsfortschritt. Für jeden einzelnen Zyklus werden die relevanten Kennzahlen angezeigt. Dort kommen nun neu die CO2-Emissionen hinzu – jeweils angegeben in Gramm pro Zyklus. Beim Einsatz von einem Einkavitätenwerkzeug entspricht dieser Wert dem PCF. Beim Einsatz von Mehrkavitätenwerkzeugen, wird dieser Wert durch die Kavitätenzahl geteilt, um den PCF zu erhalten.
Firmengründer Dr. Werner Wittmann im PLASTVERARBEITER Interview
Wie der PCF berechnet wird
Der Berechnung der CO2-Emissionen liegen zwei Werte zu Grunde. Zum einen der Energieverbrauch der Spritzgießproduktionszelle und zum anderen das Schussgewicht, das heißt die Menge an Rohmaterial, die pro Zyklus verarbeitet wird.
Der Energieverbrauch der Produktionszelle wird entweder direkt vom MES oder mit Hilfe der Software Imagoxt automatisch Zyklus für Zyklus gemessen. Die aus dem Energieverbrauch resultierenden CO2-Emissionen sind abhängig vom Produktionsstandort. Für Deutschland zum Beispiel beträgt der Faktor mit dem aktuellen Energiemix 0,354 g CO2 pro Wh. Dieser Wert ist im MES hinterlegt oder wird vom ERP zur Verfügung gestellt, sodass das System automatisch den CO2-Fußabdruck der Produktionszelle berechnen kann.
Der CO2-Fußabdruck des Rohmaterials ist ebenfalls ein vorgegebener Wert. Er wird vom Materialhersteller bereitgestellt und ins MES eingegeben.
Quelle: Wittmann Gruppe
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